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Staatskinder: Hier kommt Kurt! – Ansage

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Kinder aus aus den biologischen Familien: Irrer Kulturmarxismus à la Seyda Kurt (Foto:Imago)

Der gebührenfinanzierte Qualitätssender “Deutschlandfunk”, insbesondere DLF Kultur, unterrichtet ja im Rahmen seines Erziehungsauftrages die Bevölkerung regelmässig über leitkulturelle Fragen. Gestern erhielt der Sprecher der verdienten Kampfgemeinschaft mit dem offenherzigen Namen „Volksverpetzer“ Gelegenheit, aus gegebenem Anlass auf seine unschätzbaren Verdienste beim Vorgehen gegen Regierungskritiker hinzuweisen. Dem Verein war kurz zuvor – zum Entsetzen des demokratischen Sektors – die Gemeinnützigkeit entzogen worden. Da spätestens war mit Hilfe der nützlichen Gemeinschaftsgelder ein mediales Gegensteuern angesagt! Fehler passieren immer mal wieder. In einer weiteren Meldung wurde bekanntgegeben, dass die für ihre Objektivität bekannte Künstliche Intelligenz in Gestalt von ChatGBT die Wahl von Grünen und der SPD, auf keinen Fall aber die von konservativen Parteien empfiehlt. Und für den Fall einer Auflösung der EU hat sie bereits katastrophale Folgen für unser aller Leben errechnet.

Heute nun ging es in der kommunistischen DLF-Sendezentrale um ein mindestens ebenso staatstragendes Thema: Die Lufthoheit über die Kinderbetten. Zu Wort kommt Şeyda Kurt, Journalistin, Mitte dreißig, kurdische Abstammung, kinderlos, sozialisiert in Köln und Berlin. Bevorzugtes Arbeitsgebiet: „Publizistik im Spannungsfeld von Marxismus und queerfeministischer Theorie und Praxis.“ Ihre Kompetenzen bezüglich des Kindeswohls, das wird gleich zu Beginn des fünfminütigen Beitrages deutlich, stammen aus den Vibes, die sie schon damals inmitten ihrer Mittzwanziger-Freundinnen gespürt hat, die ihrerseits in Gegenwart von Kindern zumeist ein deutliches „Unbehagen“ registrierten. Woher sowas kommt, hat sie nun von gesellschaftstheoretisch erkundet, publizistisch geordnet und in klare Ansagen für Unwissende einfließen lassen.

Kernfamilie maoistischer Wunschträume

Kurts Thesen, im sprachlichen Gewand dringlicher Forderungen, klingen so: Die Familie als biologisches Konstrukt betrachte „Kinder als Eigentum“ und müsse tendenziell verschwinden. Die „Isolation erziehender Menschen“ müsse aufgehoben werden. Kinder sollen die Möglichkeit haben (nicht nur ihr Geschlecht, Anmerkung des Autors) sondern auch ihre „Bezugspersonen… selbst auszuwählen“. Fürsorge sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die „nicht an die biologische Kernfamilie ausgelagert werden dürfe“. Kindern großen Wert zuzusprechen sei eine (durchaus beklagenswerte) Norm: „Erziehende Personen zermürben und opfern sich im Namen der Elternliebe“. Biologischen Eltern sei heute immer noch die Macht verliehen, über ihre Kinder „frei zu verfügen“. Kinderhass sei bei genauerer feministischer Betrachtung ein Akt des Widerstandes für die zugewiesene Rolle als Mutter und richte sich vor allem gegen das Patriarchat.

Und weiter: „Ohne die biologische Familie gäbe es keinen kapitalistischen Staat“, zitiert Kurz  die britische Autorin Sophie Lewis, Verfasserin des Buchs „Die Familie abschaffen“, denn sie ersetze die „soziale Wohlfahrt, die eigentlich (allein) dem Staat obliege“. Die Familie entspränge der „Ideologie der Arbeit“ und der „Optimierung der Bevölkerung für den Unternehmer“. Kurt hebt „abolitionistische Feministinnen“ hervor, die mit der Abschaffung der biologischen Kernfamilie die Abschaffung von Machtstrukturen verfolgten. Womit Frau Kurt wahrscheinlich bei der Kernfamilie ihrer maoistischen Wunschträume angelangt war. Mir jedenfalls eröffnet sich sofort das Bild staatlicher Gebärstationen, in denen Interessengemeinschaften Kinder mit KI-optimierten Wunschgeschlechtern, gesichert progressiven Neigungen und minimiertem Renitenzfaktor von und für ihre späteren Lebensgemeinschaften geordert werden können. Mit Hilfe einer App des Familienministeriums natürlich.

Omnipräsente Anbetung des Staates als Retter

Mir fehlt leider die Zeit, solche aus verkorksten Kindheiten, Rachegelüsten, Frustration und Todessehnsüchten zusammengebauten Konstrukte aus dem traurigen Kabinett des Dr. Caligari fundiert auseinanderzunehmen. Ich würde das vermutlich von zwei Seiten aus tun: Zum einen steckt dahinter ein tatsächliches Versagen im Zusammenspiel von Gesellschaft und elterlicher Verantwortung. Dass unter dem Druck hedonistischer Verführungen immer weniger Familien funktionieren, ist leider eine Tatsache. Zum anderen bleibt eine den biologischen Grundlagen entrissene Erziehungsmaschinerie ein Orwellsches Monstrum, das die Weitergabe des Lebens zur Verfügungsmasse politischer Interessenträger macht. Dazu soll nun die Familie nicht nur als biologische begründete, sondern auch als verfassungsrechtlich geschützte Zelle der Gesellschaft zerstört werden. Per administrativer Anordnung – so der Wunsch. Das Kurtsche Statement reiht sich ein in die omnipräsente Anbetung des Staates als Retter. In den urbanen Räumen, Redaktionen und Universitäten breitet sich dieser suizidale Dogmatismus immer mehr aus. Beim DLF hat man offenbar keine Vorstellung von dem, was da im aufmerksamkeitsheischenden Plapperton gefordert wird. Es ist die ultimative soziale Atombombe.