Der Gott des Gemetzels - Inhalt

Der Gott des Gemetzels

Das Stück


Der elfjährige Ferdinand hat auf dem Spielplatz dem gleichaltrigen Bruno zwei Schneidezähne ausgeschlagen. Die gutbürgerlichen Eltern treffen einander, um ganz vernünftig, tolerant und wie es sich für kultivierte Menschen gehört, über den Vorfall zu sprechen.


Alain und Annette überlegen mit Véronique und Michel bei Kaffee und Kuchen, wie man zivilisiert und pädagogisch richtig die Sache aus der Welt schafft. Aber schon bei der Schuldfrage ist man unterschiedlicher Meinung. Ist so ein brutales Verhalten eines Kindes nicht auch ein Zeichen dafür, dass in der Familie irgendetwas nicht stimmen kann? Ein Wort ergibt das andere, und ohne Vorwarnung geraten die beiden Paare selbst in eine Auseinandersetzung, bei der alle gesellschaftlichen Spielregeln und Lebenslügen über Bord gehen.


Seit Edward Albees Zimmerschlacht Wer hat Angst vor Virginia Woolf? hat niemand die Abgründe von Paarbeziehungen so geistreich und bitterbös ausgelotet wie die französische Erfolgsautorin Yasmina Reza.


Yasmina Reza zeichnet mit pointierter Feder ein Bild gesellschaftlicher Realitäten und Zustände. Und es sind die Realitäten der modernen urbanen Menschen, die akademisch gebildet, mit humanistischem Weltbild ihre Kinder erziehen, den Müll trennen, kulturell interessiert gerne in die Oper und auch ins Theater gehen – und sich dort in Reza’s Stücken wiedererkennen können.

Im alltäglichen Kampf mit dem Leben klar zu kommen und immer wieder daran zu scheitern, im Kampf Gemeinsamkeit zu leben und sich dabei ständig zu verpassen. In der Tragik des Scheiterns die Komik erkennen, darin ist Yasmina Reza eine Meisterin.

Sie bringt die Zuschauer zum Lachen. Und sie lachen auf der ganzen Welt, ihre Stücke werden überall gespielt und machen Yasmina Reza zur meistgespielten zeitgenössischen Dramatikerin.


Aufführungsrechte: Agentur Rainer Witzenbacher