Basiert "Devil in Ohio" auf einer wahren Geschichte?

Basiert „Devil in Ohio“ auf einer wahren Geschichte?

Die Netflix Miniserie „Devil in Ohio“ setzt auf erschreckende und fesselnde Themen, in deren Mittelpunkt eine Sekte steht. Die neue Serie mit Emily Deschanel und Madeleine Arthur in den Hauptrollen basiert auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Daria Polatin, die auch als ausführende Produzentin fungiert.

Die Handlung von „Devil in Ohio“ dreht sich um die Psychiaterin Dr. Suzanne Mathis (Deschanel), die einer Jugendlichen vorübergehend Zuflucht gewährt und daraufhin in ihrem Haus seltsame und verstörende Vorfälle erlebt. Die Handlung scheint auf wahren Begebenheiten zu beruhen, aber sie basiert nicht auf einem einzigen tatsächlichen Vorfall.

Die Handlung von „Devil in Ohio“:

Devil in Ohio. (L to R) Emily Deschanel as Suzanne Mathis, Madeleine Arthur as Mae Dodd in episode 102 of Devil in Ohio. Cr. Ricardo Hubbs/Netflix © 2022
(c) Ricardo Hubbs/Netflix
Als Psychiaterin in einem Krankenhaus lernt Suzanne Mathis Mae (Madeleine Arthur) kennen, eine seltsame Teenagerin, die keine Vergangenheit oder Verbindung zur Außenwelt zu haben scheint. Nachdem sie erfahren hat, dass Mae traumatisiert ist, willigt Suzanne ein, sie bei sich aufzunehmen, bis sie in eine Pflegefamilie aufgenommen werden kann. Suzanne tut ihr Bestes, um Mae an ihre Familie und den Alltag zu gewöhnen, aber schon bald erleben die Mathises seltsame Vorfälle, die ihre Leben durcheinander bringen. Suzanne ist schockiert, als sie erfährt, dass Mae immer noch Kontakt zu der gewalttätigen Sekte hat, vor der sie geflohen ist.

Basiert „Devil in Ohio“ auf wahre Begebenheiten?

Devil in Ohio. (L to R) Emily Deschanel as Suzanne Mathis, Sam Jaeger as Peter Mathis, Naomi Tan as Dani Mathis, Alisha Newton as Helen Mathis, Xaria Dotson as Jules Mathis in episode 107 of Devil in Ohio. Cr. Ricardo Hubbs/Netflix © 2022
(c) Ricardo Hubbs/Netflix
In einem Interview verriet „Devil in Ohio“-Showrunner und Autor Polatin zwar nicht konkret auf welches Ereignis das Buch und somit auch die Serie basiert, aber im Grunde basiert die Geschichte zum Teil auf wahre Begebenheiten.

„Die Grundzüge der Geschichte sind wahr und haben sich zugetragen, und das wollte ich als Ausgangspunkt nehmen. Die Serie ist von wahren Ereignissen inspiriert, aber es ist keine Dokumentation. Das ist einfach eine andere Art des Geschichtenerzählens. Ich hatte das Gefühl, dass es am besten wäre, kreativ frei zu werden und die Details zu fiktionalisieren, damit sie ein Eigenleben entwickeln.“

Auf welche Geschichte „Devil in Ohio“ genau basiert, bleibt ein Rätsel. Im Bundesstaat Ohio hat es in der Vergangenheit viele aufsehenerregende Verbrechen und Sektenmorde gegeben.

So hat zum Beispiel der selbsternannte Prophet Jeffrey Lundgren eine Sekte gegründet, die auf seiner eigenen Interpretationen der Schriften der Heiligen der Letzten Tage basiert. Lundgren und andere Sektenmitglieder töteten 1989 die fünfköpfige Familie Avery brutal in Lundgrens Farmhaus, das zum Gottesdienstzentrum umfunktioniert wurde. Dennis Avery war der Ehemann und Vater und Cheryl Avery war die Mutter der drei Töchter Trina, Becky und Karen.

Lundgren wurde 2006 für seine Taten hingerichtet.

Die Sekte und ihre Auslegung der Bibel war radikal. Obwohl Dennis Avery aufgrund seiner Überzeugung in der Sekte sein Haus verkauft hatte, um mit seiner Familie nach Ohio umzuziehen, war das Lundgren nicht genug. Der Grund: Die Averys entschieden sich dagegen, mit seinen Anhängern auf in seinem Haus zu leben.

Jeffrey Lundgren gab seinen Mitgliedern den Befehl, in der Scheune einen Graben auszuheben, der groß genug war, um fünf Leichen aufzunehmen.

Dann rief er die übrigen Mitglieder der Sekte zusammen und schwor sie auf ihre Treue ein.

Nachdem es ihnen nicht gelungen war, Dennis mit einem Elektroschocker bewusstlos zu schlagen, fesselten sie ihn. Dennis Avery wurde zweimal in den Rücken geschossen, was sein Leben beendete.

Cheryl Avery wurde ebenfalls zunächst gefesselt und anschließend mit drei Schüssen hingerichtet.

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Andreas Engels, passioniert für Filme und Serien seit seiner Jugend, studierte Filmwissenschaften an der Universität Mainz und arbeitet seit 2018 als freier Filmredakteur bei popkultur.de. Er ist eine wichtige Stimme in der Branche und bringt umfangreiche Erfahrungen und Fachkenntnisse mit.

E-Mail: andreas.engels@popkultur.de