Große Erwartungen - alles zur Serie - TV SPIELFILM
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Große Erwartungen

Originaltitel: Great ExpectationsUS, GB
Geschichte
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Bewertung der Redaktion:

Ein neues Gewand allein bringt einer altbekannten Geschichte keinen Mehrwert

IMDb-Bewertung: 5,4 von 10

Waisenjunge Pip träumt im England des 19. Jahrhunderts vom sozialen Aufstieg. Doch die große, weite Welt erweist sich als finster

Die Welt, die „Peaky Blinders“-Schöpfer Steven Knight in seiner Adaption des Charles-Dickens-Klassikers real werden lässt, wirkt auf subtile Art entrückt. Als wäre es eben doch nicht ganz die echte Welt, in der die Geschichte spielt. Und das, obwohl die Erlebnisse des Waisenjungen Pip (Fionn Whitehead), der auszog, ein reicher Gentleman zu werden, aber bald mit der harten Realität konfrontiert wird, allzu Weltliches beinhalten. Nichts verdeutlicht das besser als Miss Havishams Villa, die sich die Natur langsam wieder einverleibt: Das riesige Anwesen wird überwuchert von Ranken, über allem liegt der Staub von Jahrzehnten.
Und hier betritt dann auch die groß­artig aufgelegte Olivia Colman als Pips zweifelhafte Gönnerin Miss Havisham die Bühne. Sie gibt dieser unvergesslichen Figur des englischen Literaturkanons in der sechsteiligen Miniserie ein eigenes, auf faszinierende Weise abstoßendes Gesicht. Ashley Thomas macht als abgebrühter Jaggers ebenfalls eine gute Figur. Der Rest der Inszenierung lässt dieses Feuer aber weitgehend vermissen. Wer den Bildungsroman oder seine vielen Verfilmungen nicht kennt, bekommt einen für moderne Sehgewohnheiten angenehmen Einstieg. Auch für Dickens-Fans gibt es neue Aspekte zu entdecken. Zwingend notwendig war diese Neuinterpretation trotz des diversen Casts aber nicht.

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