Spun (2002)

Achterbahn ins Drogenland Highway in die Drogenh�lle: Auf der Suche nach dem ultimativen Kick tappt eine Gruppe junger Junkies in Los Angeles von einer Katastrophe in die n�chste. Regisseur Jonas ?kerlund schuf mit seinem Spielfilmdeb�t "Spun" einen halluzinogenen Leinwandtrip, dessen Tempo wohl nicht jeder Zuschauer gewachsen ist. Ex-"Smashing Pumpkin" Billy Corgan steuerte den Soundtrack bei. "Nenn' es Speed. Dope. Meth. Crystal. Ice. Tweed. Oder einfach Methamphetamine. Nenn' es, wie du willst. Nur der Nachschub muss stimmen." Ross (Jason Schwartzman) ist unfreiwillig seinen Studienplatz und seine Freundin losgeworden - nun wei� er nicht mehr weiter. Anschluss findet er bei einer Gruppe von Junkies und Dealern, die in Los Angeles die Modedroge Meth verkaufen. Im gro�en Stil, versteht sich. Und so hat Ross auf einmal einen neuen Job: als Drogenkurier und pers�nlicher Assistent des Sch�pfers der perversen Drogenmischung, von allen ehrfurchtsvoll "The Cook" genannt (herausragend: Mickey Rourke). Dies ist der Anfang einer Achterbahnfahrt durch schlaflose T�ler des Speed-Rausches, ein Trip der Halluzinationen, Perversionen, Aggressionen. Was z�hlt, ist der ultimative Kick, der Zeit beliebig dehnen kann und einen alles, wirklich alles vergessen l�sst - sogar die Nutte (Chloe Hunter), die seit Tagen nackt ans Bett von Ross gekettet ist. Oder die panikartigen Zuckungen, die ihn von Zeit zu Zeit befallen. So ist es nicht verwunderlich, dass Junkies, gr�ne Hunde, 400 Pfund schwere Frauen und koksende Cops (Peter Stormare und Alexis Arquette) am Ende wunderbar zusammenpassen. "Spun" ist ein obsessiver, packender Film voller befremdlicher Situationskomik - nichts f�r schwache Nerven, daf�r schlichtweg genial. Musikvideo in Spielfilml�nge Was eigentlich kein Wunder ist: Denn "Spun" (zu Deutsch: "Abturn") ist das Spielfilmdeb�t des Schweden Jonas ?kerlund (34), der mit d�steren Musikclips f�r Madonna, Prodigy, U2 und Smashing Pumpkins f�r Furore sorgte. Dieses Erbe spiegelt sich auch in der Machart dieses subversiven Streifens wieder. ?kerlunds Gesp�r f�rs Tempo und seine F�higkeit, Gef�hle visuell zu unterstreichen, ziehen den Zuschauer in ihren Bann, lassen ihn jegliche Distanz verlieren. Die Bilder sind verwaschen, ausgebleicht, verfremdet. Sie zeigen eine marode Welt ohne Farbe, ohne Licht, ohne Hoffnung. Doch "Spun" erforderte von ?kerlund nicht nur Talent, sondern auch eine gewaltige Portion Flei�: Vor Drehbeginn zeichnete er ein tausend Seiten dickes Storyboard und sa� danach ein halbes Jahr lang t�glich zwanzig Stunden lang im Schneideraum. Das Ergebnis - knapp 4500 Schnitte in 100 Minuten Laufzeit - spricht f�r sich und erzielt die gew�nschte Wirkung: Der Kick der Droge wird zur filmischen Realit�t. Droge: Film So viel Enthusiasmus zieht nat�rlich junge Hollywood-Talente an - bis in die kleinste Nebenrolle wurde "Spun" perfekt besetzt: neben Jason Schwartzman unter anderem mit Brittany Murphy ("8 Mile"), Mena Suvari ("American Beauty"), Patrick Fugit ("Almost Famous") und John Leguizamo ("Moulin Rouge"). Au�erdem mit "Altstar" Mickey Rourke, den das Projekt schon interessierte, noch bevor er das Drehbuch zu lesen bekam. Rourkes Part als Wrestling-geiler Drogenkoch war Balsam f�r die schlingernde Karriere. Die US-Presse wertete den Auftritt unisono als gelungenes Comeback. "Spun" ist eine Milieustudie der Extraklasse: b�se, bedr�ckend und dabei furchtbar komisch. Anspielungen auf "Requiem for a Dream" und "Trainspotting" beiseite, findet ?kerlund seinen eigenen, originellen Stil, musikalisch abgerundet durch den ehemaligen "Smashing Pumpkins"-Frontmann Billy Corgan, der in dem Film auch einen kleine Rolle hat. Was z�hlt, ist der richtige Cocktail f�r den ultimativen Kick. Jonas ?kerlund hat gut gemixt.