Was passiert ist
Schwierig ist es zu Beginn von "Ostwacht" vor allem für Tyrion, der mit ansehen muss, wie seine Königin Daenerys sich für Peitsche statt Zuckerbrot entscheidet und die beiden Sturköpfe der Tarlys kurzerhand im Feuerbad planschen lässt. Asche auf ihr Haupt, wird sich Tyrion gedacht haben und bespricht die strikte Verfahrensweise bei einem guten Tropfen Rotwein mit Varys. Der ist not amused, sinniert vom Irren König und empfiehlt Tyrion, Daenerys solle ihm mehr zuhören. Nach solch langer Abstinenz scheint der Rotwein Wirkung zu zeigen, denn der glatzköpfige Eunuch hatte schon mal bessere Ratschläge.
Was die Erzmaester in Oldtown nicht gerade von sich behaupten können: Mit ihrer ignoranten Altherren-Attitüde versauen sie Samwell den All-inclusive-Aufenthalt in der Zitadelle der Weisheit, da er nicht mit anhören kann, wie die angeblich weisesten Männer in Westeros die Bedrohung aus dem Norden bagatellisieren. Konsequenz: Bücher stehlen, Gilly und Ziehsohn einpacken, abhauen. Zwar nicht ohne einen entscheidenden Satz seiner Lebensgefährtin zu überhören (die Annullierung der Ehe Rhaegar Targaryens mit seiner damaligen Frau Elia Martell und einer geheimen Hochzeit in Dorne, wohin Lyanna Stark von Rhaegar entführt wurde), aber wenn Gilly eines kann, dann hartnäckig auf Samwell einreden, also wird das noch ein Nachspiel haben.
Indes ist Jorah ganz beflügelt von Sams Heilkräften und präsentiert sich in neuer Blüte seinem altem Schwarm: Dani. Die Drachenmutter empfängt ihn mit herzlicher Umarmung, während ihr heimlicher Schwarm (Jon) im Hintergrund die Lage beäugt. Da reist Jorah kilometerweit, nur um ruckzuck wieder in die "Friendzone" zu rutschen, aber egal: Der standhafte Schwertschwinger bietet sofort seine Dienste an und empfiehlt sich für eine Tour gen Norden, um als Beweis für die Existenz der Weißen Wanderer einen ebensolchen mitzubringen. Mit auf Tour: Jon, Davos uuuuuuuund GENDRY!
Der wird von Davos beiläufig beim Schmieden in Königsmund aufgegabelt, während Tyrion sich mit seinem Bruder in den Katakomben des Roten Bergfrieds trifft und um Waffenruhe bittet. Jaime willigt ein und überbringt die Nachricht seiner Zwillingsschwester, die ihm neben einem diabolischen Grinsen auch die Nachricht einer Schwangerschaft schenkt. Während die Zuschauer weltweit ungefähr ähnlich angeekelt gewesen sein dürften, wie bei Donald Trumps Gequatsche über die Brüste seiner Tochter, ist Jaime hin und weg. In der nächsten Folge erwarten wir ihn in rosaroter Brille, wie er mit alkoholfreiem Brombeersaft versucht, Cersei vom Wein abzuraten.
Der Norden rückt in den Fokus
Derweil ist Arya in Winterfell auf geheimer Mission. Jedenfalls schleicht sie durch die Festung der Starks, als wäre sie im Lehrgang der GSG9 hängengeblieben. Ihr Ziel: Kleinfinger, der böse...Typ. Dem denkt sie auf die Schliche gekommen zu sein, eh dem Zuschauer durch eine Notiz, die wir aus der 1. Staffel kennen (Sansa musste damals Rob bitten, sein Knie zu beugen, weil Cersei sie dazu gezwungen hat), klar wird, dass Petyr Baelish hier alles unter Kontrolle hat. Der Meisterintrigant von Westeros beherrscht sein Fach immer noch wie kein Zweiter, auch wenn davon in letzter Zeit wenig zu sehen war. Zwischen Arya und Sansa dürfte es also weiterhin frösteln.
Wovon Tormund ein Lied singen kann, wenn er sowas denn könnte, hat er doch für Poesie ungefähr so viel übrig, wie Cersei(/Daenerys) für Gnade. Jedenfalls trifft der wackere Wildling auf die Band aus Drachenstein: Jon, Davos und Gendry erzählen ihm von ihrem "Wir besorgen einen Weißen Wanderer und retten damit die Welt"-Plan. Gut, dass für diese Strategie noch die Bruderschaft ohne Banner mit von der Partie ist. Ser Beric Dondarrion, Thoros of Myr und The Hound, Sandor Clegane schließen sich den Vieren an und bilden somit die "Glorreichen Sieben", oder doch "Die Gefährten"? Quatsch: den "Suicide Squad", bloß in cool. Nichts wie raus in den Winter, Weiße Wanderer reißen. Yeah!
Der stärkste Moment
Die beste Szene
Die schönste Flugeinlage
Mehr davon?
Die Nachbesprechung der 5. Episode der 7. Staffel "Game of Thrones" gibt es hier für die Ohren:
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Autor: Steven Sowa