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Arthur Abraham vor Comeback: „Mama, du bist meine Prinzessin“
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Boxer Arthur Abraham kämpft heute gegen den Argentinier Pablo Oscar Farias um seine letzte Chance im Supermittelgewicht. Im Interview spricht der gebürtige Armenier über Langschläfer, Frauenboxen und wie ihn seine Freundin nicht nennen darf.

In der Joe Louis Arena in Detroit hat er geboxt, im Home Depot Center in Carson, in der O2 World in Berlin – Vergangenheit für Arthur Abraham. Am Samstag boxt der ehemalige Weltmeister gegen den Argentinier Pablo Farias in der Baden-Arena in Offenburg. Ein unbekannter Gegner, eine mickrige Halle, nur 95 000 Euro Gage, von der er Trainer, Gebühren und Steuern bezahlen muss.

Und doch: Es soll der erste Schritt auf dem Weg zurück an die Spitze sein für Abraham. Oder eher an eine neue Spitze. 2009 stieg er nämlich als amtierender Weltmeister im Mittelgewicht eine Gewichtsklasse auf, wollte das Supermittelgewicht erobern, maß sich in einem knochenmühlenden Turnier mit den Besten – und wurde verdroschen. Von vier Turnierkämpfen verlor er drei, zuvor hatte er alle seine Profikämpfe gewonnen.



Bescheiden ist der 31-Jährige deswegen geworden. Trotzdem sagt er: „Ich mache ein, zwei Aufbaukämpfe und boxe Ende des Jahres um die WM, das ist mein Ziel, das ist der Plan.“

Klingt gut, dieser Plan. Bei einer Niederlage am Samstag wird er sich aber einen neuen Beruf suchen müssen. Und selbst wenn er den Aufbaugegner Farias schlägt: Die Spitze im Supermittelgewicht, namentlich die Amerikaner Andre Dirrell und Andre Ward sowie der Brite Carl Froch, wird er so schnell nicht wieder vor die Fäuste bekommen.


Vor seinem Comeback wagte sich Abraham in den 12-Runden-Interview-Nahkampf:

Runde 1: Was machen Sie in den letzten zwanzig Minuten vor ihrem großen Kampf am Samstag?

Arthur Abraham: Ich wärme mich natürlich für den Kampf auf. Aber es gibt ein bestimmtes Ritual. Das letzte Telefonat führe ich mit meiner Mutter. Ich sage immer: „Mama, du bist meine Prinzessin. Alles ist gut. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“ Sonst telefoniere ich aber nicht.

Runde 2: Was würden Sie an sich selbst ändern?

Abraham: Ich würde morgens gerne früh aufstehen können. Ich bin leider ein absoluter Langschläfer. Ich bleibe abends lieber gerne länger wach.

Runde 3:
Was halten Sie von den Klitschkos?

Abraham: Die beiden sind die absolute Nummer eins. Das muss man auf jeden Fall akzeptieren, weil sie alle Großen geschlagen haben. Sie sind die besten auf der ganzen Welt. Das Verhältnis zwischen uns ist sehr sportlich und sehr freundschaftlich.

Runde 4: Frauenboxen: Ästhetisch oder unerotisch?

Abraham: Naja, jeder muss machen, was er will. Wenn ich eine Tochter habe, will ich nicht, dass sie boxt. Für eine Dame ist das ein sehr harter Sport. Aber wir haben tolle Boxerinnen wie Regina Halmich. Da ist es auch interessant zuzuschauen. Aber es gibt noch schönere Sportarten für Frauen, etwa Schwimmen.

Runde 5:
Können Sie nach ihrem Kieferbruch beim letzten Kampf wieder richtig kauen?

Abraham: Ja, natürlich. Es hat aber drei Monate gedauert, danach konnte ich wieder richtig essen.

Runde 6:
Sie nehmen Tanzstunden und haben an der RTL-Show „Let’s dance“ teilgenommen. Abraham auf dem Tanzparkett. Warum?

Abraham: Ach, das habe ich mittlerweile aufgegeben. Das hat nicht geklappt. Ich bin einfach kein guter Tänzer.

Runde 7: Wer hat bei Ihnen Zuhause die Hosen an? Sie oder ihre Freundin?

Abraham (lacht): Wir beide. So etwas gibt es nicht. Wenn ein Mann in einer guten Beziehung ist, dann kann es nicht sein, dass er die Hosen anhat. Wir haben gemeinsam die Hosen an.

Runde 7, zweiter Teil: Hat Ihre Freundin einen Spitznamen für Sie?

Abraham: Ähm, nein! Aber auf keinen Fall „Schatz“. „Schatz“ kann ich überhaupt nicht leiden.

Runde 8: Angst vorm Versagen am Wochenende bei Ihrem großen Comeback?

Abraham:
Nie. Darüber denke ich nicht nach. Ich werde gewinnen.

Runde 9: Sie haben in einem Interview gesagt, dass Sie mit Boxen Multimillionär werden wollen und schon einen Ferrari vor der Tür stehen haben. Luxus ist Ihnen ziemlich wichtig, oder?

Abraham:
Ach, so wichtig ist das gar nicht. Aber man muss vom Leben etwas mitnehmen, wenn man jung ist und das Leben dementsprechend genießen können. Ich habe damals ganz, ganz wenig Geld gehabt und habe mir Geld mit Blut und Schweiß verdient. Davon möchte ich jetzt auch ein bisschen was haben.

Runde 10: Ihr Trainer Ulli Wegner hat Sie in der Öffentlichkeit schon öfters sehr stark kritisiert? Fliegen da öfters die Fetzen?

Abraham: Er kritisiert uns jeden Tag. Und das nicht nur ein- oder zweimal. Das ist ganz normal und macht nichts mehr aus.

Runde 11: Haben Sie sich als Kind und Jugendlicher oft geprügelt und waren in Schlägereien verwickelt?

Abraham:
In der Schule natürlich. Das macht man ja ganz automatisch. Vor allem mit acht oder neun Jahren.

Runde 12: Nach „Let’s Dance“ geht’s doch bestimmt ins Dschungelcamp, wenn die Karriere nicht mehr läuft, oder?

Abraham: Nein, auf gar keinen Fall. Das wird bei mir nie ein Thema sein.

Das Interview entstand für das Ausbildungsportal der Burda Journalistenschule. Das Original findet sich unter www.brennpunkt-ortenau.de

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