Feuer im Mehrfamilienhaus: Teil einer Brandserie?
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Großeinsatz der Feuerwehren Ludwigslusts

Feuer im Mehrfamilienhaus: Teil einer Brandserie? 

Ludwigslust / Lesedauer: 3 min

Schwerer Brand in Techentin macht Mehrfamilienhaus unbewohnbar. Noch ist die Brandursache unklar. Es ist bereits der sechste Brand in den vergangenen zwei Wochen in Ludwigslust.
Veröffentlicht:09.05.2024, 14:04

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Dicker, schwarzer Rauch zieht über die Dächer von Techentin, aus einem Mehrfamilienhaus schlagen hohe grelle Flammen. In der Straße Am Umspannwerk im Ludwigsluster Süden ist am Mittwochabend ein mehrgeschossiges Wohngebäude in Brand geraten. Es wurde niemand verletzt. Bis in die Morgenstunden dauerte der Einsatz für die Feuerwehrleute an. 

Die Feuerwehr wurde um 21.33 Uhr informiert, dass in Techentin ein Mehrfamilienhaus brenne. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei um 21.41 Uhr stand der Dachstuhl bereits in Flammen. Nach der Ortswehr Techentin, die zuerst am Brandort eintraf, wurden umgehend mehrere Feuerwehren nachalarmiert.

Alle Bewohner unverletzt – Hund und Katze gerettet

Zu diesem Zeitpunkt hatten alle 13 Bewohner das Mietshaus bereits unverletzt verlassen. Einen Hund und eine Katze holte die Feuerwehr noch raus und konnte die Tiere vor dem Feuer retten. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar. Die Bewohner kamen bei Verwandten und in Notunterkünften der Stadt Ludwigslust unter.

„Die besondere Herausforderung bei den Löscharbeiten war es, an die Glutnester heranzukommen“, erklärt Ortswehrführer Ringo Klitta. Der Dachstuhl brach im Laufe der Nacht in sich zusammen. 

Rund 75 Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren aus der Region waren in der Nacht zu Donnerstag im Einsatz und kämpften stundenlang gegen die Flammen.
Rund 75 Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren aus der Region waren in der Nacht zu Donnerstag im Einsatz und kämpften stundenlang gegen die Flammen. (Foto: Ralf Drefin)

Zum Einsatz kamen die Feuerwehren aus Neustadt-Glewe und Ludwigslust mit ihren Drehleitern sowie aus Kummer, Hornkarten und Grabow. Insgesamt waren mehr als 75 Kameraden mit 15 Fahrzeugen an den Löscharbeiten beteiligt.

Erneuter Einsatz am Morgen

Kaum waren die Kameraden wieder zu Hause, ging der Alarm am Herrentag um 10 Uhr wieder los. Aus dem Haus käme erneut Rauch. „Glutnester müssen wieder entflammt sein“, erklärt Klitta. Dieses Mal war es ein kleiner Einsatz, doch nach den Anstrengungen der Nacht belastend.

Am Donnerstagmittag musste die Ludwigsluster Feuerwehr noch einmal raus, um letzte Glutnester zu löschen.
Am Donnerstagmittag musste die Ludwigsluster Feuerwehr noch einmal raus, um letzte Glutnester zu löschen. (Foto: Juana Zimmermann)

Verdacht auf Brandstiftung

Über die Brandursache und den Schaden konnte die Staatsanwaltschaft Schwerin, die die Ermittlungen übernommen hat, am Donnerstagmittag noch keine Auskünfte geben. Denn der Brandsachverständige und der Kriminaldauerdienst waren vor Ort und untersuchten die Ruine. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Brandstiftung. Sie werde auch prüfen, ob dieses Feuer in einem Zusammenhang mit den Bränden der vergangenen Tage stehe.  

Serie von Brandstiftungen in Ludwigslust

In Ludwigslust hat es mehrere Brände gegeben, bei denen die Polizei Brandstiftung als Ursache vermutet. Erst in der Nacht zu Dienstag war nach Angaben der Polizei im Bereich des Schlachthofwegs eine brennende Mülltonne gemeldet worden. „Die Flammen griffen anschließend auf eine angrenzende Hecke über“, teilte Klaus Wiechmann, Sprecher der Polizeiinspektion Ludwigslust, mit. 

Noch in derselben Nacht später mussten die Ludwigsluster Feuerwehrleute erneut ausrücken – zusammen mit der Techentiner Wehr. Anwohner in der Straße Am Umspannwerk hatten eine brennende Sitzgruppe festgestellt. Eine Streifenwagenbesatzung der Polizei begann mit einem Handfeuerlöscher mit der Brandbekämpfung.

Polizei sieht Zusammenhang mit Verkaufsbuden-Brand

Zu diesem Einsatz sagte Polizeisprecher Klaus Wiechmann: „Wir vermuten einen Zusammenhang mit dem Brand mehrerer Verkaufsbuden in der Nacht zum 27. April und mit zwei Mülltonnenbränden in der Nacht zum 25. April“. In Techentin waren sieben Weihnachtsmarktbuden abgefackelt, die die Dorfgemeinschaft für Veranstaltungen genutzt hat.  

Die Polizei bittet unter Telefon 03874 4110 um Hinweise zu den Fällen oder zu verdächtigen Personen.