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Christian Drosten verteidigt Corona-Maßnahmen der vergangenen Jahre - WELT
Drosten verteidigt Corona-Maßnahmen der vergangenen Jahre
| Lesedauer: 2 Minuten
Ohne Maßnahmen gegen das Coronavirus hätte es in Deutschland bis zur Delta-Welle eine Million Tote oder mehr gegeben. Davon geht zumindest der Virologe Christian Drosten aus. Für die Zukunft wünscht er sich eine bessere Politikberatung durch Wissenschaftler.
Der Leiter der Virologie an der Berliner Charité, Christian Drosten, hält im Rückblick auf drei Jahre Pandemie die Corona-Maßnahmen für weitgehend gerechtfertigt. „Hätte man gar nichts gemacht, dann wäre man in Deutschland in den Wellen bis zu Delta auf eine Million Tote oder mehr gekommen“ sagte Drosten in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“. Im Winter 2020/2021 habe man sich in einer akuten Notsituation befunden, entstanden aus einer Verunsicherung der Politik im Herbst 2020.
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Der Virologe forderte eine neue Art der Politikberatung durch Wissenschaftler. „Ein erster Schritt wäre, dass Wissenschaftler eine Beratung schriftlich festhalten, anstatt alles in vertraulichen Runden zu besprechen.“ Zudem sollte eine multidisziplinäre Wissenschaftsorganisation wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft ein Gremium aus bis zu 30 Vertretern aus unterschiedlichen Fachgebieten berufen, „damit nicht Parlamentarier in irgendeiner Partei jemanden wählen, der ihnen vielleicht im Fernsehen gut gefallen hat“.
Drosten schlug zudem ein wissenschaftliches Korrektiv vor, das Falschbehauptungen von Ärzten und Wissenschaftlern benennen und richtigstellen könnte. „Wenn einige wenige, aber besonders lautstarke Wissenschaftler oder Ärzte wieder und wieder mit großer Vehemenz falsche Behauptungen, die Menschenleben kosten, in die Medien tragen, müsste es innerhalb der Wissenschaft auch eine Art Korrektiv für ein solches Fehlverhalten geben.“
In dem Interview erklärte Drosten die Pandemie für beendet. Deutschland erlebe in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-CoV-2, „nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei“, sagte er. Die Immunität in der Bevölkerung werde nach diesem Winter so breit und belastbar sein, dass das Virus im Sommer kaum noch durchkommen könne. Als einzige Einschränkung nannte er einen weiteren Mutationssprung. „Aber auch das erwarte ich im Moment nicht mehr.“
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