Stadtwerke-Geschäftsführer Marc Bunse bei einer Informationsveranstaltung zur Attraktivierung des Angerbads im September 2021. Foto: Stadtwerke Ratingen
Stadtwerke-Geschäftsführer Marc Bunse bei einer Informationsveranstaltung zur Attraktivierung des Angerbads im September 2021. Foto: Stadtwerke Ratingen

Ratingen. Bereits seit 2019 laufen bei den Stadtwerken Ratingen die Planungen zur Erweiterung des Angerbads in Ratingen-Mitte hin zu einem Freizeitbad.

Grund ist, dass das mittlerweile 50 Jahre alte Hallenbad Angerbad zunehmend an seine Alterungs- und Kapazitätsgrenzen gelangt. Eine Erweiterung des Angerbades ist somit unabdingbar, um mittelfristig weiterhin ein Schwimmangebot in der Ratinger Innenstadt bereitstellen zu können.

Eine eigens in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie zeigt: Es ist sinnvoll und notwendig, die Badkapazitäten am Standort in Ratingen-Mitte zu erweitern und um moderne Freizeitelemente zu ergänzen. So sollen zusätzliche Wasserkapazitäten geschaffen werden, die den Bedarf der Öffentlichkeit sowie des Vereins- und Schulsports besser decken und das Bad außerdem um moderne Gesundheits-, Wellness- sowie Freizeit- und Fitnesselemente speziell für Jugendliche erweitern.

Auf Basis eines Beschlusses in der Ratssitzung vom 7. Mai veröffentlichen die Stadtwerke als Betreiber der Ratinger Bäder nun den neuen Planungsstand des Großprojekts.

Insgesamt wurden im Rat drei mögliche Bauszenarien diskutiert: Die ursprünglich angedachte Baderweiterung (als Aktiv- und Freizeitbad), ein reiner Ersatzneubau sowie als dritte Variante ein „Sport- und Wohlfühl-Hallenbad“. Nach der Aktualisierung der Ausarbeitungen aus 2022 auf ein aktuelles Kostenniveau zeigt sich, dass die Kostensteigerung bei Variante 1, allem voran bei den Investitionskosten, die Wirtschaftlichkeit der Ratinger Bäder spürbar belasten würde. Damit würde die finanzielle Gesamtbelastung bei dieser Variante in eine Dimension steigen, die so zu Beginn der Planungen vor einigen Jahren noch nicht absehbar war.

Als Alternativen dazu wurden die zwei oben genannten weiteren Szenarien im Rat zur Abstimmung gebracht. Der reine Ersatzneubau des Bades würde in der Konsequenz dazu führen, dass zwar mittelfristig ein Badebetrieb vorhanden wäre, die heute schon bestehenden Kapazitätsengpässe in den Wasserbelegungen würden damit aber nicht behoben. Das aktuelle Kapazitätskonzept, welches bei einem 1:1-Ersatzneubau erhalten bliebe, ist nur sehr eingeschränkt in der Lage, die Kernstadt Ratingen mit Kapazitäten für Schwimmsport zu versorgen.

Um diese Schwachstellen zu beseitigen, hat der Rat der Stadt die dritte vorgelegte Variante befürwortet. Bei dieser Variante, dem sogenannten „Sport- und Wohlfühl-Hallenbad“, wird ein Badprodukt geschaffen, dass bei einem sehr guten Kosten-Nutzen-Verhältnis die Versorgung mit Sportwasserflächen gewährleistet und darüber hinaus das wachsende Segment Wasserkurse bedienen und für alle Badegäste ein gewisses Wohlfühlangebot zur Verfügung stellen kann.

„Dieser Ersatzneubau wird nach seiner Fertigstellung erweiterte Wasserflächen und einzelne Wellness- und Freizeitelemente beinhalten und so die Attraktivität des Hallenbads maßgeblich steigern. Alle hierfür erforderlichen Schritte sollen in 2024 eingeleitet werden“, ordnet Wojciech Hrabowski, Leiter der Ratinger Bäder, das Projekt ein. In diesem Zusammenhang wird zeitnah auch das Bebauungsplan-Verfahren sowie das Architekten-Auswahlverfahren (Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb) angestoßen.