Milchsäurebakterien: Gute Bakterien, gute Verdauung
Zentrum der Gesundheit
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14 min

Milchsäurebakterien: Gute Bakterien, gute Verdauung

Milchsäurebakterien (Laktobakterien) zählen zu den nützlichen Darmbakterien. Sie sorgen für eine gute Verdauung, ein starkes Immunsystem und eine intakte Darmschleimhaut, kommen aber auch in der Therapie von zahlreichen Krankheiten zum Einsatz.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 06 Mai 2024

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Milchsäurebakterien: Gute Bakterien für eine gute Verdauung

Viele Bakterien können Krankheiten verursachen. Doch gibt es auch Bakterien, die völlig unschädlich, ja sogar sehr nützlich und für die Gesundheit damit sehr gut sind. Die Milchsäurebakterien – auch Laktobakterien genannt – gehören zu diesen nützlichen Bakterien. Man nennt sie auch probiotische Bakterien oder (in Form von Nahrungsergänzungen) Probiotika. Sie besiedeln u. a. den menschlichen Darm und haben dort viele verschiedene Aufgaben. Eine der wichtigsten Aufgaben ist dabei die Unterstützung und Regulierung der Verdauung.

Welche Milchsäurebakterien gibt es?

Es gibt sehr viele unterschiedliche Milchsäurebakterienarten. Vor der Artbezeichnung (z. B. acidophilus oder brevis) steht der Gattungsname (z. B. Lactobacillus), der häufig einfach mit L. abgekürzt wird. Zu den wichtigsten und am besten erforschten Laktobakterien zählen z. B.

  1. Lactobacillus reuteri (L. reuteri)
  2. L. rhamnosus
  3. L. helveticus
  4. L. acidophilus
  5. L. plantarum
  6. L. casei
  7. L. paracasei
  8. L. lactis
  9. L. brevis
  10. …und viele mehr

Neue Namen für einige Milchsäurebakterien

Nun kann es sein, dass Sie in Artikeln oder Studien nicht mehr Lactobacillus reuteri lesen, sondern Limosilactobacillus reuteri o. ä. Das liegt daran, dass einige Bakterien inzwischen umbenannt wurden. Denn man stellte mit neuen (empfindlicheren) Untersuchungstechnologien fest, dass es bei den Bakterien, die bislang unter der Bezeichnung Lactobacillus zusammengefasst wurden, doch größere Unterschiede gab als gedacht. Daher benannte man nun neue Gattungen. Sie alle beginnen jedoch mit L, damit die ehemaligen Abkürzungen beibehalten werden können:

Alter Name Neuer Name Abkürzung bleibt
Lactobacillus brevis Levilactobacillus brevis L. brevis
Lactobacillus casei Lacticaseibacillus casei L. casei
Lactobacillus paracasei Lacticaseibacillus paracasei L. paracasei
Lactobacillus rhamnosus Lacticaseibacillus rhamnosus L. rhamnosus
Lactobacillus fermentum Limosilactobacillus fermentum L. fermentum
Lactobacillus reuteri Limosilactobacillus reuteri L. reuteri
Lactobacillus plantarum Lactiplantibacillus plantarum L. plantarum
Lactobacillus salivarius Ligilactobacillus salivarius L. salivarius

Was bedeuten Zahlen im Namen von Milchsäurebakterien?

Manchmal liest man Bezeichnungen, wie L. reuteri DSM 17938 oder L. reuteri LA13210. Während Limosilactobacillus die Bakteriengattung bezeichnet, ist reuteri die Bakterienart - und DSM 17938 bzw. LA13210 sind Bezeichnungen für unterschiedliche L. reuteri-Stämme.

Milchsäurebakterien leben im Idealfall in großer Zahl im menschlichen Darm. Dabei ist nicht allein die vorhandene Menge eines einzelnen Stammes oder einer Art entscheidend, sondern auch die Vielfalt. Je mehr Arten also kombiniert und im richtigen Verhältnis in der Darmflora vorliegen, umso günstiger scheint es für die menschliche Gesundheit zu sein.

Die Aufgaben von Milchsäurebakterien im Körper

Wenn der Darm reichlich mit Milchsäurebakterien (Laktobakterien) besiedelt ist, dann können sie erfolgreich schädliche Bakterien und andere Mikroorganismen, wie etwa Pilze verdrängen. Gleichzeitig bilden Laktobakterien Stoffe, mit denen sie Krankheitserreger bekämpfen. Da Laktobakterien überdies Milchsäure bilden, sorgt diese Säure für das im Darm erwünschte leicht saure Milieu, in dem sich viele schädliche Bakterien gar nicht erst wohl fühlen.

Zusätzlich stärken Laktobakterien die Barrierefunktion der Darmschleimhaut (verhindern also ein Leaky Gut Syndrom) und beugen auf diese Weise Allergien, Unverträglichkeiten, Entzündungen und Autoimmunerkrankungen vor.

Die probiotischen Bakterien bilden zudem kurzkettige Fettsäuren, die von den Darmschleimhautzellen als Energiequelle genutzt werden können, was sehr zum Wohlbefinden und einer schnelleren Regeneration der Darmschleimhaut beiträgt ( 3 ).

Eine der wichtigsten Aufgaben der Laktobakterien ist ferner die Unterstützung der Verdauung, da sie die Bioverfügbarkeit (Verwertbarkeit) von Nähr- und Vitalstoffen verbessern, so dass der Organismus diese leichter verdauen und in höherem Maß aufnehmen kann. Auf diese Weise verbessern Laktobakterien die Versorgung des Körpers mit lebenswichtigen Stoffen.

So wirken Milchsäurebakterien

Milchsäurebakterien (Laktobakterien) können sich auf vielfältige Weise positiv auf den menschlichen Organismus auswirken. Zusammenfassend sehen ihre wichtigsten Eigenschaften und Wirkungen folgendermaßen aus:

  1. Die Bakterien verbessern die Darmgesundheit und sorgen für eine gesunde Darmflora.
  2. Sie verbessern die Verdauung und sorgen für eine bessere Nährstoff- und Vitalstoffversorgung.
  3. Sie regenerieren die Darmschleimhaut und beugen einem Leaky Gut Syndrom vor.
  4. Sie lindern chronische Verdauungsbeschwerden, wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen etc.
  5. Sie wirken entzündungshemmend und helfen daher bei allen chronisch entzündlichen Erkrankungen.
  6. Sie stärken und entlasten das Immunsystem.
  7. Sie helfen bei der Regulierung von Lipidstoffwechsel und Blutzuckerspiegel sowie beim Abnehmen (siehe unten).
  8. Sie besiedeln auch die Scheide, sorgen für das dort erforderliche saure Milieu und verhindern Infektionen der Scheide. Orale Laktobakterienpräparate sowie Scheidenzäpfchen mit Laktobakterien können bei einem gestörten Scheidenmilieu (z. B. nach Antibiotikatherapien) wieder dabei helfen, eine gesunde Scheidenflora aufzubauen.
  9. Sie beugen vielen chronischen Erkrankungen vor, wie z. B. Diabetes, Darmkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Allergien und vermutlich auch Autoimmunerkrankungen.
  10. Bei Säuglingen lindern sie Koliken.

Milchsäurebakterien zum Abnehmen

Da Übergewichtige oft eine andere Darmflora als Normalgewichtige aufweisen und man inzwischen stark davon ausgeht, dass die Art und Zusammensetzung der Darmflora entscheidet, worauf man Appetit hat und wie viel man isst, sollte zu jedem Abnehmprogramm auch die Einnahme eines Probiotikums mit u. a. Milchsäurebakterien gehören.

Milchsäurebakterien bei Verdauungsbeschwerden

Verdauungsbeschwerden, wie Blähungen, Verstopfung und Durchfall sind oft ein Zeichen einer gestörten Darmflora, einer gereizten Darmschleimhaut und eines erhöhten Entzündungsgeschehens im Darm. Alle drei Problematiken sind das Spezialgebiet von Milchsäurebakterien bzw. Probiotika. Die probiotischen Bakterien können daher bei allen diesen Beschwerden zum Einsatz kommen – selbstverständlich gemeinsam mit der individuell passenden Ernährung und weiteren im Einzelfall erforderlichen Maßnahmen.

Milchsäurebakterien bei bakterieller Vaginose und Scheidenpilz

Da Laktobakterien (Milchsäurebakterien) - wie oben erklärt - zu einer gesunden Scheidenflora gehören, sind sie bei Scheideninfektionen ein wichtiger Bestandteil einer jeden Therapie oder Präventionsmaßnahme. Bei der bakteriellen Vaginose etwa kommt es in der Scheide zu einer Überbesiedlung mit schädlichen Bakterien. Das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora geht verloren. Präparate mit Laktobakterien können in diesem Fall oral und auch vaginal eingesetzt werden und dabei helfen, wieder eine gesunde Scheidenflora aufzubauen.

Dasselbe gilt für Scheidenpilzinfektionen. Auch hier gilt es, die Scheidenflora mit den probiotischen Bakterien so zu unterstützen, dass die im Übermaß vorhandenen Pilze zurückgedrängt werden können.

Lebensmittel, die Milchsäurebakterien enthalten

Milchsäurebakterien (Laktobakterien) finden sich in Lebensmitteln, die mittels Fermentation hergestellt werden, wie etwa in fermentiertem Gemüse ( z. B. Sauerkraut ), manchen Gemüsesäften (milchsauer vergoren steht auf dem Etikett) oder im Brottrunk. Auch selbst gemachter Wasserkefir kann eine gute Quelle für Laktobakterien sein.

Genauso liefern selbstgemachter Milchkefir und Joghurt probiotische Bakterien. Abgesehen davon, dass wir nicht zum Verzehr von Milchprodukten raten, muss hier bei gekauften Produkten immer berücksichtigt werden, dass aufgrund der industriellen Herstellungsprozesse nicht mehr sicher ist, ob noch relevante Laktobakterienmengen enthalten sind. Dies gilt auch für Sojajoghurt, für gekauftes Sauerkraut und gekaufte milchsauer vergorene Gemüsesäfte; lediglich frisches, also unpasteurisiertes Sauerkraut ist hier noch empfehlenswert.

Als Quellen für Laktobakterien werden oft auch Miso, Kimchi, Apfelessig und Tempeh genannt. Auch hier ist nicht mehr nachvollziehbar, ob auch tatsächlich noch hilfreiche Bakterienmengen im Endprodukt enthalten sind.

Wer daher gezielt die Darmflora aufbauen, die Darmschleimhaut regenerieren und sich dazu mit ausreichenden Mengen probiotischer Bakterien versorgen möchte, sollte besser zu einem standardisierten Nahrungsergänzungsmittel greifen, für das der Hersteller genau die Zahl und die Art der enthaltenen probiotischen Bakterien angeben kann.

Wann sollte man Milchsäurebakterien als Nahrungsergänzung einnehmen?

Milchsäurebakterien in Form einer Nahrungsergänzung können bei fast allen chronischen oder auch akuten Gesundheitsbeschwerden eingesetzt werden. Auch im Rahmen von Entgiftungskuren wendet man Probiotika an, da sie eine entgiftende und schwermetallausleitende Wirkung haben. Natürlich sind Laktobakterien in Form probiotischer Präparate auch Bestandteil einer jeden Darmsanierung.

Zur richtigen Einnahme von Laktobakterien als Nahrungsergänzung finden Sie in unserem entsprechenden Artikel alle erforderlichen Informationen. Dort wird erklärt, wie lange, wann genau und in welchen Situationen man Probiotika einnehmen kann.

Wie Sie Milchsäurebakterien nach Antibiotika einnehmen

Probiotische Präparate mit Milchsäurebakterien (und anderen nützlichen Bakterien) sollten unbedingt nach einer Antibiotikatherapie eingenommen werden, ja besser noch: Sie sollten gleich während der Antibiotikatherapie eingenommen werden. Dann nämlich können sie das Risiko für antibiotikabedingte Nebenwirkungen reduzieren, wie z. B. antibiotikabedingten Durchfall ( 1 ).

Besonders Kinder erhalten sehr oft Antibiotika und leiden dadurch entsprechend häufig an Durchfällen. Probiotika – ob aus Laktobakterien, Bifidobakterien oder Kombinationen daraus – beugen dieser Problematik vor, natürlich auch bei Erwachsenen. Selbst Infektionen mit dem gefährlichen Keim C. difficile, der schwere Durchfälle verursachen kann (siehe hier, Punkt 1), kann mit Hilfe von Probiotika vorgebeugt werden.

Ist die Antibiotikatherapie abgeschlossen, nimmt man die probiotischen Präparate noch mindestens zwei Wochen lang. Aber auch Kuren von drei bis sechs Monaten und länger sind denkbar. Kinder erhalten Probiotika nach Empfehlung des Arztes.

Milchsäurebakterien für Babys und Kinder

Für Säuglinge und Kleinkinder wählt man ein Probiotikum, das vom Hersteller auch als Probiotikum für Säuglinge oder Kleinkinder ausgelobt ist. Denn der Darm von Babys sollte nur mit jenen Bakterien in Kontakt kommen, die sich auch nachweislich als sinnvoll und für Kleinkinder als unschädlich erwiesen haben.

Für Kinder ab drei Jahren gibt es ebenfalls spezielle Probiotika (z. B. Bio Combi Flora Kids), die so konzipiert sind, dass der Kinderdarm am besten davon profitieren kann. So sind darin beispielsweise Milchsäurebakterien enthalten, die bei Koliken oder Neurodermitis gute Erfolge zeigen, oder auch Bakterienarten, die Allergien vorbeugen und das kindliche Immunsystem stärken.

Bei Laktoseintoleranz

Bei einer Laktoseintoleranz verträgt der Betroffene keinen Milchzucker (Laktose). Laktobakterien tragen zwar den Begriff "Lakto-" im Namen (= Milch), enthalten aber keine Laktose und führen daher auch nicht zu den bei Laktoseintoleranz typischen Verdauungsbeschwerden. Ihren Namen erhielten die Laktobakterien also nur, weil sie bei der Verstoffwechslung von Kohlenhydraten Milchsäure bilden und auch zuerst in der Milch entdeckt wurden ( 6 ).

Da Laktoseintolerante häufig erst aufgrund einer Darmflorastörung laktoseintolerant werden (nicht selten nach einer Antibiotika-Therapie), ist für sie zwar eine Darmsanierung mit u. a. Laktobakterien sehr wichtig, andererseits kann die vorliegende Darmflora- und Darmschleimhautproblematik bei Einnahme der ungewohnten Laktobakterien zunächst zu Nebenwirkungen wie Blähungen führen, was jedoch wieder nachlässt, sobald sich die Darmschleimhaut regeneriert und die Darmflora reguliert hat.

Bei einer Laktoseintoleranz können die Darmschleimhautzellen nicht ausreichend Lactase (ein milchzuckerspaltendes Enzym) herstellen. Laktobakterien aber besitzen die Fähigkeit, Milchzucker und andere Kohlenhydrate zu verstoffwechseln, so dass bei Lactoseverzehr die Verträglichkeit des Milchzuckers sogar verbessert werden könnte.

Bei Histaminintoleranz

Bei einer Histaminintoleranz ist der Körper nicht mehr in der Lage, das mit der Nahrung eintreffende oder im Körper entstehende Histamin abzubauen. Normalerweise würden Darmschleimhautzellen das dazu benötigte Enzym bilden, was bei der Histaminintoleranz nicht mehr in ausreichendem Maß der Fall ist. Eine Sanierung der Darmgesundheit gehört daher zu jeder naturheilkundlichen Therapie einer Histaminintoleranz dazu ( 2 ).

Eine Darmsanierung umfasst häufig auch die Einnahme von probiotischen Präparaten, die neben Bifidobakterien natürlich auch Laktobakterien enthalten. Sind diese aber bei einer Histaminintoleranz überhaupt verträglich? Denn Lebensmittel, die Probiotische Bakterien enthalten (z. B. fermentierte Gemüse) werden nicht gut vertragen ( 4 ).

Hier liegt es nun einerseits daran, dass die fermentierten Gemüse meist auch histaminreich sind und schon allein deshalb zu Symptomen führen. Andererseits gibt es tatsächlich auch Laktobakterien, die selber Histamin bilden oder die Histaminbildung anregen. Diese sind bei einer Histaminintoleranz natürlich nicht geeignet. Es gibt aber auch Probiotische Bakterien, die kein Histamin bilden und sogar beim Histaminabbau helfen. Lesen Sie im obigen Link unter "Histaminintoleranz", welche probiotischen Bakterien bei Histaminintoleranz geeignet sind und welche nicht ( 5 ).

* Dieses Probiotikum ist speziell für Menschen mit Histaminintoleranz entwickelt: Probiotikum sensitiv (Pulver).

* Wenn Sie lieber Kapseln möchten, dann ist dieses Probiotikum ideal: HistaEx synbio.

Bei Fructoseintoleranz

Eine weitere Intoleranz ist die Fructoseintoleranz. Hier sind die Transporterproteine in der Dünndarmschleimhaut, über die normalerweise die Fructose resorbiert werden würde, weniger aktiv. Also wird die Fructose nicht aufgenommen, sondern gelangt in den Dickdarm. Dort wird sie von den Darmbakterien verstoffwechselt, was zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führen kann.

Es liegt somit auch bei der Fructoseintoleranz eine Störung der Darmschleimhaut und meist auch gleichzeitig eine Dysbiose (Darmflorastörung) vor. Daher gehört eine Darmsanierung gemeinsam mit einer angepassten Ernährung zu den wichtigsten Maßnahmen bei einer Fructoseintoleranz.

Allerdings muss hier sehr vorsichtig vorgegangen werden, denn nimmt man jetzt noch weitere Bakterien ein, die die nicht resorbierte Fructose verstoffwechseln können, dann könnten die Symptome zuerst einmal schlimmer werden. Beginnen Sie also mit geringen Probiotikadosen und meiden Sie in jedem Fall Prebiotika (oder Präbiotika - siehe nächster Abschnitt), wie z. B. Inulin, da diese aus langen Fructoseketten bestehen und zu Problemen führen könnten.

Was essen, damit sich Milchsäurebakterien im Darm vermehren?

Damit sich Milchsäurebakterien im Darm vermehren und sich eine gesunde Darmflora halten kann, genügt im Großen und Ganzen eine gesunde zuckerfreie Ernährung.

Viele Lebensmittel enthalten darüber hinaus sog. prebiotische Bestandteile, also Stoffe, die den probiotischen Bakterien als Nahrung dienen. Zu derartigen prebiotischen Lebensmitteln gehören beispielsweise Zwiebeln, Lauch, Artischocken und Topinambur. Ein prebiotisches Süßungsmittel ist der Yaconsirup.

Natürlich gibt es auch prebiotische Nahrungsergänzungsmittel, wie etwa das Inulin, ein aus Pflanzen gewonnener Ballaststoff, der täglich quasi als „Futter“ für die Darmbakterien – entweder als Kapsel oder Pulver – eingenommen werden kann.

Inulin gilt als äußerst wirkungsvolles Nahrungsergänzungsmittel, das außerdem noch sehr gut, nämlich etwas süßlich schmeckt. Es stärkt die Knochen, beugt Diabetes vor, regeneriert die Darmschleimhaut, wirkt entzündungshemmend und vieles mehr. Details zu den Wirkungen, Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten von Inulin finden Sie im obigen Inulin-Link.

Wir erklären außerdem in unserem Artikel zur richtigen Ernährung für die Darmflora, wie Sie sich ernähren können, damit sich die Milchsäurebakterien in Ihrem Verdauungssystem wohl fühlen.

Was ist besser: Milchsäurebakterien oder Bifidobakterien?

Beide Bakterienformen haben ihre Vorteile und positiven Eigenschaften für die Gesundheit. Beide besiedeln den gesunden menschlichen Darm, weshalb sich auch meist Vertreter beider Bakterienformen in probiotischen Präparaten finden.

* Hier finden Sie eine Auswahl an Probiotika

Können Milchsäurebakterien Nebenwirkungen haben?

Bei manchen Menschen können Milchsäurebakterien zu Blähungen, einem Blähbauch oder Verstopfung führen. Meist klingen diese milden Nebenwirkungen jedoch nach einigen Tagen oder Wochen wieder ab.

Oft wird behauptet, Probiotika könnten zu lebensbedrohlichen Infekten führen. Dies kommt nur sehr selten vor und auch nur dann, wenn die betreffenden Personen ein durch Medikamente sehr stark geschwächtes Immunsystem haben, also z. B. Immunsuppressiva einnehmen müssen (etwa nach einer Organtransplantation) oder eine Chemotherapie erhalten haben. In diesen Fällen aber nimmt man sowieso nichts ohne Rücksprache mit dem Arzt ein.

Welches Präparat sollte man kaufen?

Die Darmflora beherbergt viele hundert verschiedene Bakterienarten. Es ist daher ideal, ein Präparat zu wählen, das ebenfalls möglichst viele Arten enthält. Denn je mehr unterschiedliche Bakterien ein Probiotikum enthält, um so größer ist sein Wirkspektrum. Auch agieren die probiotischen Bakterien oft gemeinsam, unterstützen sich also gegenseitig in ihren Wirkungen und verstärken diese.

Ideal ist aus unserer Sicht die Kombination eines flüssigen Probiotikums (z. B. Combi Flora Fluid) mit einem Kapsel-Probiotikum (z. B. Combi Flora Symbio). Beide Präparate ergänzen sich, verbessern fast unmittelbar die Verdauung und beeinflussen die Darmflora so, dass sie sich schnell wieder regenerieren kann. Wie man diese Kombination einnimmt, wird im Link ganz am Ende dieses Artikels erklärt - unter "Anleitung zur Einnahme von Milchsäurebakterien".

Sind Milchsäurebakterien vegan?

Milchsäurebakterien sind Bakterien, sie sind also weder Pflanze noch Tier und könnten daher als vegan bezeichnet werden. Die probiotischen Bakterien können zwar auch in tierischen Lebensmitteln vorkommen (z. B. Joghurt), doch im Grunde sind sie überall, auch in der Luft. Siedeln sie sich in der Milch an und machen aus ihr Sauermilch, dann ist das Ergebnis natürlich nicht vegan, was aber nicht an den Bakterien, sondern an der Milch liegt.

Siedeln sich probiotische Bakterien hingegen im fein gehobelten Kohl an und machen aus ihm Sauerkraut, dann ist das Ergebnis vegan. Denn der Kohl ist rein pflanzlich und die Tatsache, dass Laktobakterien aus ihm Sauerkraut gemacht haben, ändert daran nichts.

Laktobakterien in probiotischen Kapseln sind daher ebenfalls meist vegan. Sie werden also eher nicht aus Joghurt o. ä. gewonnen, sondern von den Herstellern in rein pflanzlichen Nährlösungen gezogen und vermehrt.

Milchsäurebakterien auch in der Schwangerschaft und Stillzeit

Ja, Milchsäurebakterien können sich in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht nur positiv auf die werdende Mutter auswirken, sondern auch auf die Gesundheit des Kindes. Die Neigung zu Koliken im Säuglingsalter und später jene zu Allergien und Asthma kann sich reduzieren, wenn die Mutter in der Schwangerschaft und Stillzeit auf eine ausgewogene Darmflora achtet und Probiotika einnimmt.

Anleitung zur Einnahme von Milchsäurebakterien

Eine Anleitung zur Einnahme von Milchsäurebakterien finden Sie z. B. in unserem Artikel zum Aufbau der Darmflora. Auch im oben unter „Wann sollte man Milchsäurebakterien als Nahrungsergänzung einnehmen?“ verlinkten Artikel finden Sie zahlreiche Informationen zur richtigen Einnahme von Laktobakterien.

Tipp: Wie immer befragen Sie bitte – gerade wenn chronische Erkrankungen vorliegen – vor der Einnahme von Milchsäurebakterien oder Probiotika immer Ihren Arzt oder Apotheker.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.