Zeitverschwendung: Muße oder Vergeudung?
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Zeitverschwendung: Muße oder Vergeudung?

Zeit ist kostbar. Vor allem, weil unsere Lebenszeit begrenzt ist. Entsprechend negativ denken viele über Zeitverschwendung: Da haben wir ein wertvolles Zeitkonto – und nutzen es nicht. Was für eine Schande! Doch ist nicht jede Beschäftigung automatisch eine sinnlose Vergeudung von Zeit. Was hinter Zeitverschwendung wirklich steckt…



Zeitverschwendung: Muße oder Vergeudung?

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Definition: Was ist Zeitverschwendung?

Zeitverschwendung ist laut Definition die Vergeudung oder schlechte Ausnutzung von verfügbarer Zeit und damit einer der kostbarsten Ressourcen überhaupt. Der Begriff Verschwendung hat eine negative Bedeutung und suggeriert, dass etwas im Übermaß vorhanden ist, aber nicht achtsam damit umgegangen und falsch genutzt wird (siehe: Quality Time).

Gleichzeitig ist der Begriff ein Widerspruch in sich: Jeder Tag hat gleich viel Zeit – 24 Stunden. Tatsächlich haben wir nicht zu wenig Zeit, sondern zu viel Zeit, die wir häufig falsch nutzen. Das ist die eigentliche Zeitvergeudung.

Zeitverschwendung Synonyme

Häufige Zeitverschwendung Synonyme sind: Faulheit, Leerlauf, Trödelei, Untätigkeit, vertane Zeit oder Zeitvergeudung.

Das Gegenteil (Antonyme) dazu sind: Zeitnutzung, Organisation, Zeitplanung, Selbstmanagement oder Strukturiertheit.


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Was sind die Ursachen für Zeitverschwendung?

Grundsätzlich lässt sich Zeitverschwendung stets auf zwei Ursachen zurückführen:

  1. Freiwillige Zeitverschwendung
    In dem Fall reden wir nicht von Zeitvergeudung, sondern eher von Zeitvertreib, Zerstreuung oder Müßiggang. Wir schenken uns eine bewusste Auszeit, geben uns Tagträumen hin oder nehmen uns die Zeit zum Nichtstun.
  2. Unfreiwillige Zeitverschwendung
    Hierbei plagt uns hinterher das schlechte Gewissen, weil wir vorhandene Zeit verplempert haben – durch falsche Prioritäten, Prokrastination oder schlechte Zeitplanung. Die Effekte sind Zeitmangel und Stress.
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Ist Zeitverschwendung negativ?

Wer Zeit vergeudet, tut sich und anderen nichts Gutes. Zeitverschwendung gilt als Sünde in der Leistungsgesellschaft. Wir lassen unsere Zeit durch sinnlose Aktivitäten verstreichen. Das Denken spiegelt sich in zahlreichen Sprichwörtern, wie zum Beispiel „Zeit ist Geld“ oder „Carpe diem – nutze den Tag!“. Ein Destillat aus dem protestantischen Arbeitsethos und eine Ermahnung, bloß jede Minute möglichst optimal ausnutzen.

Dabei hatte Zeitvergeudung mal eine ganz andere Bedeutung: Es war ein Luxus, den sich nur wenige leisten konnten. Einfach mal in den Tag leben und die freie Zeit genießen oder den Gedanken beim Verklären zuschauen. Wer reich war, konnte sich „Zeit nehmen“ oder „Zeit gewinnen“. Keine Zeit hatten nur die Armen – sie mussten „Zeit sparen“. Zeit verschwenden zu können, war Ausdruck von Lebensqualität.

Der gehetzte Mensch ist Folge der Moderne

Letztlich ist die neue Interpretation von Zeitverschwendung ein Ergebnis der Moderne: Wir hetzen von Aufgabe zu Aufgabe, streben nach perfektem Zeitmanagement und Selbstoptimierung. Für Muße und Genuss bleibt kaum noch Zeit. Die Folgen sind eine Zunahme psychischer Erkrankungen bis hin zum Burnout.

Befeuert wird das noch durch die sozialen Medien. Sie schüren die ständige Angst, etwas Wichtiges zu verpassen – kurz: FOMO – die „Fear Of Missing Out“. Paradoxerweise entsteht dadurch erst recht Zeitverschwendung: Wir verdaddeln sie jetzt nur vor dem Smartphone, auf Tiktok oder Youtube.

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Was bedeutet: Zeit nutzen?

Letztlich definiert sich die Zeitverschwendung daran, welche Bedeutung wir dem „Zeit nutzen“ geben. Die meisten verstehen darunter mehr Effizienz und Produktivität. Also mehr in weniger Zeit schaffen und erledigen.

Man kann bei der Zeiteinteilung allerdings auch andere Prioritäten setzen und gleichzeitig über seine Werte oder die seelische Gesundheit nachdenken. Zeit ist kostbar, keine Frage. Womit wir sie verbringen, kann und darf jedoch von Tag zu Tag variieren – und ist eine höchst individuelle Angelegenheit.

Gerade haben Sie Ihre Zeit genutzt, um diesen Artikel zu lesen und haben dadurch etwas Inspiration gewonnen. Wir finden: Das war definitiv keine Zeitverschwendung!


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