Totengebet: Kriminalroman von Elisabeth Herrmann bei LovelyBooks (Krimi und Thriller)

TotengebetKriminalroman

4,0 Sterne bei

Neue Kurzmeinungen

Positiv (55):
Katrin22s avatar
Katrin22
vor 3 Jahren

Spannender Krimi bei dem man sich auf eine Reise durch Israel begibt. Absolute Empfehlung:-)

Kritisch (5):
Shanna1512s avatar
Shanna1512
vor 8 Jahren

Wo finde ich die Spannung?

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Inhaltsangabe

Ein Mord, eine geheimnisvolle junge Frau in Tel Aviv und Anwalt Joachim Vernau im Visier eines gnadenlosen Killers.

Berlin, 2015. Anwalt Vernau erwacht im Krankenhaus und kann sich an nichts mehr erinnern. Dafür ist er der Held von Berlin: In einer U-Bahnstation hat er mehrere Männer in die Flucht geschlagen, die einen älteren Herrn bedrängt haben. Aber wer ist die junge Frau mit dem Davidstern, die seitdem durch seine Erinnerung geistert? Und was hat sie mit den schrecklichen Morden zu tun, die sich wenig später ereignen? Als Vernau der schönen Unbekannten zu nahe kommt, wendet sich das Blatt: plötzlich steht er unter Mordverdacht. In letzter Sekunde kann er das Land verlassen, sein Ziel: Tel Aviv. In der brodelnden Metropole am Mittelmeer sucht er nach dem einzigen Menschen, der ihn entlasten kann – und wird hinabgezogen in den Strudel eines vergessenen Verbrechens, das sich vor über dreißig Jahren in einem Kibbuz in Israel ereignet hat ...

Buchdetails

Aktuelle Ausgabe
ISBN:9783442482498
Sprache:Deutsch
Ausgabe:Taschenbuch
Umfang:448 Seiten
Verlag:Goldmann
Erscheinungsdatum:14.02.2016
Das aktuelle Hörbuch ist am 15.02.2016 bei Der Hörverlag erschienen.

Rezensionen und Bewertungen

4 Sterne
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Lesezeichenfees avatar
Lesezeichenfeevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Sehr spannend und interessant, mit eher kleinen Sachen, die ich bemängle
ETWAS BESSERES ALS DEN TOD FINDEN WIR ÜBERALL (BUCHZITAT)

Ein Anwalt wacht im Krankenhaus auf und kann sich an fast nichts mehr erinnern, außer an eine schöne junge Frau, die Jüdin ist. Er recherchiert zunächst in Berlin und dann in Israel.

Von dieser Autorin kannte ich zwar dem Namen nach, aber ich glaube, ich hab noch kein Buch von ihr gelesen. Eigentlich ist es auch nicht mein Thema, aber auf der anderen Seite finde ich Amnesie oder Teilamnesie immer sehr spannend. So habe ich mich auf das Buch, das ich irgendwo ertauscht oder im Second Hand Shop gekauft hatte eingelassen. Es hielt mich von Anfang an gefangen. Auch die Charaktere fand ich sehr interessant und echt, ich hätte nie herausgefunden, wer jetzt der Mörder war. Dabei haben – wenn ich so nachdenke – doch einige Leute den Mörder nicht gemocht. Nun ja, wie dem auch sei. Der Anfang war für mich sehr spannend, die Mitte sehr interessant, weniger spannend und der Schluss wieder spannend mit Highlights. Es ist wohl der 5. Fall einer Serie, wie ich im Internet lesen konnte.

Also das Buch war wirklich gut, aber am Ende hätte ich dann noch einige Fragen gehabt und ein Buch mit 438 Seiten (ohne Danksagung und Glossar) sollte – meiner Meinung nach – keine Fragen offen lassen. Die Bücher, die ich lese haben normalerweise um die 300 Seiten. Außerdem war das ganze dann doch etwas verwirrend. Zudem kannte ich ja noch keinen Charakter des Buches. Und ich denke, dass das irgendwie mehr so was wie eine Familientragödie war und eher weniger ein Krimi. Ein Thema mit dem ich sonst nichts anfangen kann und trotzdem hab ich das Buch, in etwas weniger als einer Woche, ausgelesen und fand es spannend. Nur, dass da Fragen offen blieben, fand ich sehr schade.

Ich hab mir bei LB die Rezis angesehen, damit ich mich ein wenig über die Serie informieren konnte. Und da las ich, mit größtem Erstaunen - dass das das wohl der schlechteste Teil der Serie war (bis 2016, denn ich vermute, es gibt weitere Teile). Nun ja, dann brauch ich unbedingt weitere Bücher, denn wenn mich etwas fesselt, was mich sonst niemals interessieren würde, dann muss die Autorin wirklich gut sein.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Ich werde auf jeden Fall weitere Bücher der Autorin lesen. Es gab bei mir zwar kleinere Kritikpunkte, trotzdem werde ich das Buch mit 4 Sternen empfehlen.

Daphne1962s avatar
Daphne1962vor 5 Jahren
Die Suche führt nach Israel

Es muss ein unangenehmes Gefühl sein,
wenn man im Krankenhaus erwacht und
sich nicht erinnern kann, wie man dorthin
gekommen ist. Nur verschwommene
Bilder vor Augen hat. So erging es dem
Anwalt Joachim Vernau in Berlin. Die
verschwommenen Bilder, die sich ihm
zeigen, sind sehr trügerisch. Die Frau,
die angeblich mit ihm unterwegs war zu
einem Buchhändler, existiert plötzlich
nicht mehr.

Vernau selbst wurde übel zugerichtet,
als er den Buchhändler vor 2 Schlägern
verteidigen wollte.Joachim Vernau wird
dann aber zum Täter gestempelt, als
er von den 2 Schlägern angezeigt wird.
Nur Marie Luise, seine ehemalige
Anwaltspartnerin wirft sich ins Zeug,
um ihn aus dem Schlamassel zu ziehen.

Allerdings rutscht er bei der Suche
nach der Wahrheit mal wieder tiefer in
den Sumpf hinein, als ihm lieb ist.
Denn nicht nur der Buchhändler, der
ein alter Bekannter von Joachim ist
und 30 Jahre zuvor mit ihm in Israel
in einem Kibuz gearbeitet hatte, auch
ein angehender Parteivorsitzender,
der im Wahlkampf steckt, wird Opfer
eines Anschlages. Auch Vernau ist
in Gefahr und begibt sich auf dem
schnellsten Weg weiter nach Tel Aviv.
Dorthin begibt er sich, um zu klären,
was damals im Kibbuz passiert sein
könnte und er will die junge Frau
Namens Rachel finden. Sie ist ihm
einige Erklärungen schuldig.

Ich vergebe für diesen Krimi 4 Sterne.
Es liegt daran, dass man recht früh
schon eine Ahnung hatte worauf die
Geschichte hinaus läuft und zum
Anderen hat mir der so typische Humor
der Autorin ein wenig gefehlt. Mir kamen
bei der Rückblende einige eigene
Erinnerungen aus meiner eigenen
Israel Besichtigungstour hoch.

Allerdings hat mich dann das Thema
Israel wieder interessiert und dabei
fiel mir dann ein, das ich doch noch
ein Buch auf meiner Wunschliste
hatte, das sich mit dem jüdischen
Volk und einem Auto der Marke
Sussita beschäftigt. Eine Inspiration
sozusagen.

J
July2503vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Interessanter und spannender Krimi, in dem der Anwalt Joachim Vernau in eine längst vergessene Episode seines Lebens eintauchen muss...
Interessanter und spannender Krimi...

Der Anwalt Joachim Vernau wacht im Krankenhaus auf, und kann sich an die Gegebenheiten nicht mehr erinnern - er steht unter Mordverdacht, weiß jedoch nur, dass er nichts getan hat. Er erinnert sich noch an eine schöne junge Frau mit einem Davidsstern, kann aber die Zusammenhänge nicht erfassen. Also beginnt er auf eigene Faust mit den Ermittlungen, fliegt nach Tel Aviv, wo er einen Teil seiner Vergangenheit wiederfindet und seine Zeit im Kibuz aufarbeitet. Er trifft verschiedene Leute, die sich an ihn erinnern, stößt auf Geheimnisse und unentdeckte Geschichten, die sich mehr und mehr verdichten, bis er fast zu spät erkennt, welche Wendung dies alles nimmt und er mitten im Fadenkreuz des Mörders steht...

Die Geschichte von Elisabeth Herrrmann ist wieder einmal in einem sehr guten Schreibstil, die Spannung ist im ganzen Buch aufrechterhalten und die Geschichte schlüssig und fesselnd.
Es hat mir Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen und ich kann es nur weiter empfehlen.

Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren
Spannend wie immer

Dieses Buch hat meine Erwartungen wieder voll getroffen - die sind nun mal bei Elisabeth Hermann auch sehr hoch! Spannend bis zum Schluss - die Verdächtigen wechseln sich quasi ab und am Ende kommt doch noch die Überraschung.
Ich liebe besonders Romane, in denen Fiktion und Dokumentation ineinander gehen. So kann man hier dank der großartigen eigenen Erfahrung der Autorin sehr viel über Israel kennenlernen.
Schade, dass es zu Ende ist, denn es war ein tolles Leseerlebnis! Ich freue mich schon auf den nächsten Vernau!

Buchwellenreiter-Martins avatar
Buchwellenreiter-Martinvor 8 Jahren
Der Unschuld auf der Spur

„Ein Mord, eine geheimnisvolle junge Frau und ein Anwalt im Visier eines gnadenlosen Killers“. Das sind die Grundpfeiler für den aktuellen Kriminalroman der Berliner Autorin Elisabeth Herrmann. Es sind aber auch die Worte, mit denen gern Lesungen von ihr beworben werden.
Auf einer dieser Lesungen war ich am 01. Mai 2016 und durfte nicht nur spannende Stunden mit dieser sympathischen Frau erleben, sondern auch ein richtig tolles und interessantes Gespräch über ihre Arbeit, ihr Buch und so manche Aspekte der Bücherwelt führen. Solltet ihr nun neugierig sein, was wir besprochen haben, dann könnt ihr euch im folgenden Video noch einmal das vollständige Interview, was ich im Rahmen von DREI FRAGEN AN geführt habe, anschauen.

Auf meine Frage, ob man bald wieder etwas über den Anwalt Vernau zu lesen bekommt, der auch die Hauptfigur in diesem Krimi war, sagte Elisabeth Herrmann „Jetzt hat er erstmal etwas Ruhe, denn das (was hier passiert ist) ist heftig gewesen!“
In der Tat war dieser Kriminalroman ein Roman, der dem Anwalt sehr zugesetzt haben dürfte. Es war ein sehr persönlicher Fall für den Rechtsanwalt, der vor vielen Jahren in einem Kibbuz  in Israel gearbeitet hat und nun feststellt, dass es damals Vorfälle gab, die nicht mit rechten Dingen zugingen. Durch diese Vorfälle ist er gezwungen, seine eigene Vergangenheit aufzuarbeiten und in eine Geschichte abzutauchen, die mehr als 30 Jahre zurückliegt. Das Aufarbeiten der Geschichte hat nicht viel Zeit, denn es steht eine junge Frau vor seiner Tür, die damals noch nicht geboren war, nun jedoch auf der Suche nach Informationen über ihren Vater ist. Lange Zeit ist dem Leser nicht klar, wer der Vater von Rachel ist, was ihn veranlasst hat, ihre Mutter zu verlassen. Von ihrer Mutter kann die junge Frau aus Israel keine Informationen mehr bekommen, denn kurz nach der Geburt hat sie sich das Leben genommen und somit Rachel die Möglichkeit, mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. Doch war dieser Selbstmord wirklich ein Selbstmord? Und falls ja … WARUM? Das könnt ihr nun wieder nur erfahren, wenn ihr dieses Buch lest.
Joachim Vernau war nicht der Einzige, der damals in einem Kibbuz Erfahrungen gesammelt hat, die für sein Leben von entscheidender Bedeutung sind. Auch die Autorin selbst hat dort gearbeitet und ist nach dem Auffinden alter Tagebücher darauf gekommen, diesen Teil ihres Lebens dafür zu nutzen, ein spannendes Buch zu schreiben, was es dem Leser schwer macht, danach einfach das Buch zuzuklappen und sich ein Neues aus dem Regal zu ziehen.
In der Tat hat Elisabeth Herrmann genau das bei mir geschafft. Als Leser kennen wir das Gefühl sehr gut, wenn wir nach dem Lesen ein Buch zuschlagen und wissen, dass wir jetzt eine Geschichte gelesen haben, die uns nicht gleich wieder aus dem Kopf gehen wird. So erging es mir mit diesem Krimi ganz besonders. Es war kein 0-8-15 Roman, den man schon hundertfach gelesen hat und der nur alte Klischees wieder neu aufwärmt. Es war eine Geschichte, die Abgründe zu Tage befördert, eine Geschichte, die mit wenig Blut doch sehr brutal sein kann. Wenig Blut bedeutet aber nicht, dass es kein Blut gab. Gerade Vernau selbst durfte am Ende doch den einen oder anderen Milliliter davon im Hotelzimmer lassen, bevor er diesem nicht mehr allein entkommen konnte.
Mich hat bisher noch kein Buch nach Israel geführt. Auch das fand ich äußerst spannend. Wir lesen hier keinen Reiseführer und werden nicht von Ort zu Ort begleitet, um diese Städte bis ins Detail kennenzulernen. Aber dennoch schafft es Elisabeth Herrmann durch gekonnte Erzählungen uns einen kleinen Einblick in das Denken und Fühlen der Menschen zu geben, die dort leben. Dies ist das Ergebnis einer tiefgründigen Recherche, die man schon aus anderen Krimis der Autorin kennt.  

Solltet ihr euch dazu entscheiden, dieses Buch zur Hand zu nehmen, bekommt ihr einen spannenden, interessanten und tiefgründigen Roman mit einem Ende, was die Frage offen lässt, ob es dem Berliner Anwalt Vernau überhaupt irgendwann gelingen wird, sein aktuelles Leben in geordnete Bahnen zu lenken und sich dem Recht und Unrecht in der deutschen Hauptstadt wieder zuzuwenden.
Diesem Buch habe ich glatte 4/5 Sternen gegeben. Es war das Highlight im Lesemonat April für mich. Man muss zwangsläufig sehr viel nachdenken, wenn man TOTENGEBET liest und es kann den Leser nicht kalt lassen, was im Laufe dieser 448 Seiten passiert, aber ich denke, der Anwalt kann, sofern er noch dazu in der Lage ist, auch in der Zukunft noch spannende und spannendere Fälle erleben, in denen er selbst dem Tod nicht mal so eben von der Schippe springen muss.
Anka (Ankas Geblubber) hat im April dazu aufgerufen, ihr kurze Videos zu schicken, in denen man über Bücher spricht, die man in besagtem Monat sehr genossen hat. Bei mir musste die Überlegung nicht sehr in die Länge gezogen werden. Ich wusste auch so, welches Buch ich vorstellen möchte. Dieses Video könnt ihr euch nun ebenfalls hier anschauen.

Zum Schluss jeder Rezension stelle ich mir immer wieder erneut die Frage … Würde ich dieses Buch empfehlen? Und wem würde ich es empfehlen?
Grundsätzlich ist es immer ein guter Rat, Bücher von Elisabeth Herrmann zu lesen. Man kann sich bei dieser Autorin sicher sein, dass man eine gut recherchierte Geschichte bekommt, die spannend ist und bei der man vieles lernen kann. Auch TOTENGEBET würde ich den Jenigen empfehlen, die Krimis mögen. Besonders solche Krimis, die nicht nur aus Täter, Opfer und Polizeiermittlungen bestehen, sondern aus einer handfesten Geschichte und nicht wenigen persönlichen Erfahrungen der Autorin. Obwohl dies natürlich keine Biografie ist. Es ist viel mehr die Idee einer Frau, die in der Bücherwelt etwas ist, auf das man nicht verzichten möchte. Aber wie ist das eigentlich mit guten Ideen? Kommen die einem Autor durch Zufall einfach so? Die Antwort von Elisabeth Herrmann ist gleichzeitig das Schlusswort zu dieser Rezension.
„Nein! Ideen kommen nicht durch Zufälle, genauso wenig, wie Bücher Einem, wie Ziegelsteine, auf den Kopf fallen“

mareike91s avatar
mareike91vor 8 Jahren
Kurzmeinung: Wenn die Vergangenheit einen wieder einholt... Spannend, fesselnd und dramatisch. Besonders die Verbindung zu Israel ist sehr gut gelungen.
Spannende Reise in die Vergangenheit

Inhalt:
Anwalt Joachim Vernau erwacht im Krankenhaus. Die Presse feiert ihn als Held, weil er bei einer Schlägerei eingegriffen und die Täter in die Flucht geschlagen haben soll. Aber in seinen Erinnerungen klaffen große Lücken. Lediglich an eine junge Frau mit einem Davidstern erinnert er sich – doch wer ist diese Frau? Und was hat es mit den Morden zu tun, die sich in den Tagen danach ereignen. Als sich das Blatt wendet und Vernau plötzlich unter Mordverdacht steht, macht er sich auf die Suche nach der jungen Frau und eine Reise in seine eigene Vergangenheit beginnt..

Meine Meinung:

„Totengebet“ war mein erster Teil der Joachim-Vernau-Reihe von Elisabeth Hermann. Obwohl es sich dabei um Band 5 handelt, kam ich gut in die Geschichte rein und hatte nie das Gefühl, dass mir Informationen oder Hintergrundwissen fehlen.

Der Protagonist, Anwalt Joachim Vernau, ist ein recht eigentümlicher und manchmal etwas sonderbarer Charakter, den man aber irgendwie einfach mögen muss! Er scheint Talent dafür zu haben, sich selbst in Gefahr und schwierige Situationen zu bringen. Aber er ist alles andere als auf den Kopf gefallen und beweist im Laufe des Buches einen guten Spürsinn und Hartnäckigkeit bzw. Durchhaltevermögen.

Der Plot selbst ist recht komplex, clever aufgebaut und ungewöhnlich, aber gerade dadurch spannend und interessant. Insbesondere die Verbindung zu Vernaus eigener Vergangenheit in Israel gibt der Geschichte eine sehr persönliche Note. Neben der Handlung, die in der Gegenwart spielt und größtenteils aus Sicht von Vernau oder der jungen Frau mit dem Davidsstern erzählt wird, gibt es auch einige Szenen, die zu der Zeit spielen, zu der Vernau selbst im Kabuz in Israel lebte. Durch diese erfährt der Lesen den tragischen Hintergrund für die heutigen Ereignisse.

Besonders gut ist der Autorin die Verbindung zu Israel und die dort handelnden Szenen gelungen. Letztere sind so atmosphärisch und bildhaft beschrieben, dass der Leser das Gefühl bekommt, sich selbst auf einer Reise durch Israel zu befinden. Die Hintergründe sind sehr gut recherchiert und der Leser erfährt eingebettet in die eigentliche Handlung einiges Interessantes über das Land, die Leute, die Kultur und das Leben dort (sowohl in der heutigen Zeit, als auch vor 30 Jahren), ohne das es belehrend wirkt oder zu Lasten der Spannung geht.

Die Auflösung (zumindest die der Geschehnisse im Kibbuz vor 30 Jahren) ist eigentlich recht simpel, aber gerade dadurch sehr glaubwürdig und umso tragischer. Den richtigen Täter hatte ich zwar schon einige Zeit vor dem Ende im Visier, dennoch fand ich die Geschichte nicht zuletzt aufgrund einiger ungeahnter Wendungen und offener Fragen bis zur aller letzten Seite spannend und fesselnd.

Fazit:
Spannend, fesselnd und dramatisch. Mein erster Joachim-Vernau-Krimi konnte mich absolut begeistern und wird sicherlich nicht mein letzter bleiben! 

Caillean79s avatar
Caillean79vor 8 Jahren
Guter Krimi mit ungewöhnlichem Hintergrund

Dies war mein erster Roman, den ich aus der Reihe um Anwalt Vernau gelesen habe. Ich kenne bisher nur andere (eigenständige) Bücher von Elisabeth Herrmann wie z. B. das Dorf der Mörder.

Ich konnte aber das Buch auch ohne Vorkenntnisse gut verstehen, die Zusammenhänge zwischen den Hauptpersonen, wie z. B. Marie-Luise und Vernau, wurden angerissen und ich konnte viele Gedankengänge und Handlungen daher gut nachvollziehen. Ob dieses Buch besser oder schlechter ist als die anderen Romane dieser Reihe, vermag ich nicht zu sagen. Aber gefallen hat es mir auf jeden Fall.

Denn die Hintergrundgeschichte dieses Krimis war für einen deutschen Kriminalroman eher ungewöhnlich und schon deshalb unheimlich interessant: dass vor fast 30 Jahren vier junge Männer in Israel in einem Kibbuz gearbeitet haben und dort der Schlüssel zu einem Kriminalfall liegt. Die Autorin erklärt ja im Nachwort, dass sie selbst als junge Frau in Israel zu einem solchen Arbeitseinsatz war. Deshalb bin ich mir sicher, dass sie die Gegebenheiten und die Stimmungen dort wahrheitsgetreu wiedergegeben hat. So etwas aus erster Hand zu lesen, hat mich - neben dem clever aufgebauten Fall - besonders für den Roman eingenommen.

Etwas übertrieben fand ich manches zwar schon (z. B. dass Vernau sich mit schweren Verletzungen selbst aus dem Krankenhaus entlässt und sofort nach Israel reist). Irgendwie wirkte er nicht sooooo heldenhaft, dass das für ihn passend gewesen wäre. Aber insgesamt war es eine "runde Sache" und ein gut aufgebauter, spannender Roman.

Nur der Titel erschließt sich mir bis jetzt nicht... Meiner Meinung nach passt er überhaupt nicht zum Inhalt und ich fürchte, es sollte einfach nur möglichst dramatisch klingen, damit das Buch als Krimi/Thriller wahrgenommen wird. Auch über das Cover kann man sich streiten... mir gefällt es - gerade nachdem ich nun den Inhalt des Buches kenne - nicht. Daher reicht es am Ende nicht zur Höchstpunktzahl, sondern "nur" zu 4 Sternen.

Shanna1512s avatar
Shanna1512vor 8 Jahren
Kurzmeinung: Wo finde ich die Spannung?
Ich vermisse die Spannung

Wer ist die geheimnisvolle Frau mit dem Davidstern? In welche Sache ist Vernau hinein geraten? Wer hat ihn ins Krankenhaus geprügelt und vor allem warum? Dann passiert ein Mord in seinem Umfeld und er findet sich auf einer Reise wieder, die vor 30 Jahren in Israel in einem Kibbuz begann und nun Tod und Leid bringt. Um die Vergangenheit zu bewältigen und den Mord aufzuklären, muß er wieder nach Israel und sich dort auf Spurensuche begeben. Einzig seine alte Weggefährten Marie-Luise steht ihm zur Seite. Bei dem Kriminalroman handelt es sich um den 5. Teil der Vernau Reihe. Leider kann er meiner Meinung nach, nicht mit seinen Vorgängern mithalten. Das Thema an sich und auch die Vergangenheitsbewältigung wäre ein gutes Fundament für einen spannenden Krimi gewesen. Allerdings fand ich die Umsetzung nicht gelungen. Ich hatte bis zum letzten Drittel immer das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Vernau ist in Aktionismus verfallen, aber es ist nichts dabei rumgekommen. Auch fand ich alle Hauptprotagonisten sehr blass. Es fehlte ihnen an Facetten und Leben. Allen voran Rachel. Mit ihr, könnte ich mich überhaupt nicht anfreunden Die Handlung plätschert vor sich hin und ergeht sich in endlosen Dialogen. Am Schluß hatte ich dann das Gefühl, es wird mit Gewalt ein weißes Kaninchen aus dem Hut gezaubert. Nein, dass kann die Autorin besser. Wie sie auch schon in ihren anderen Büchern bewiesen hat. Ich hoffe, es handelt sich um einen einmaligen Ausrutscher. Ach, eine Frage noch, was sollte dieser Quatsch mit dieser seltsamen Reisegruppe am Schluß vom Buch? Was hat die Truppe mit Rachel zu tun? Ich schüttle immer noch den Kopf. Leider kann ich nur 2 Sterne vergeben. Die Enttäuschung ist zu groß für mehr.

MissWatson76s avatar
MissWatson76vor 8 Jahren
Das war mal nichts

Es ist nicht das erste Buch von Elisabeth Herrmann, das ich gelesen habe, aber ich muss sagen, dass ich bisher von keinem so enttäuscht war. Es ist fast, als hätte sie das Buch gar nicht selbst geschrieben. 

Die Story fängt gar nicht so schlecht an, immerhin fragt man sich schon, was der Anwalt denn im Krankenhaus tut und was er getan hat, um dahin zu kommen. Und eine Amnesie ist immer ein guter Grund, um neugierig zu sein.

Aber irgendwie kam hier trotzdem keine rechte Neugierde auf. Denn ich war nie richtig mitfühlend mit Joachim Vernau, ich hatte nie eine richtige Sympathie oder wirkliches Mitleid mit ihm. Dann war ja immer wieder auch noch die Frage, ob er denn wirklich ganz unschuldig war oder ob er doch Schuld hatte an seiner Verletzung und an dem ganzen Vorfall. Später wird er dann auch noch des Mordes bezichtigt, aber selbst hier kommt keine richtige Spannung bei mir auf.

Die Schreibweise ist einfach nur grotesk und furchtbar langweilig. Man bleibt ständig nur auf einem Level und man kommt weder in richtige Spannung, noch Mitleid oder sonstige Gefühlsregungen. Die Story selbst ist für mich sehr an den Haaren herbeigezogen und nicht wirklich nachvollziehbar oder spannend. 
Aber die Schreibweise oder vielleicht auch der Protagonist selbst tun hier leider einfach gar nichts für das Buch und ich vermisse absolut nichts, wenn ich über Vernau dann nichts mehr lese. 


Die zwei Sterne sind dann für eine trotzdem sonst gute Autorin und in der Hoffnung, dass es einfach besser läuft und ja bisher bei anderen Büchern auch besser gelaufen ist. 

Ein LovelyBooks-Nutzervor 8 Jahren
Kurzmeinung: Zu viel Drama, zu wenig Krimi und zu wenig Scharfsinn Vernaus. Schade
Mehr Familientragödie als Krimi

Joachim Vernau, Anwalt in Berlin, erwacht im Krankenhaus. Wie kommt er dorthin? Woher kommen seine Verletzungen? Vernau hat nur einen Gedanken im Kopf: Rachel. Diese Frau scheint mit dem Überfall auf ihn zu tun zu haben. Jedoch findet sich weder in Vernaus Unterlagen noch sonst irgendwo ein Hinweis auf die geheimnisvolle Frau. Der Anwalt macht sich auf die Suche und gerät dabei in Verstrickungen, die vor langer Zeit in einem Kibbuz in Israel begannen.


„Totengebet“ ist der mittlerweile 5. Fall von Joachim Vernau aus der Feder von Elisabeth Herrmann und hat mich nicht wirklich fesseln können.. Ich habe die vorangegangenen Fälle verschlungen, doch hier hat sich die Autorin in meinen Augen zu sehr in den Familientragödien verloren.


Die Geschichte wird von Joachim Vernau höchstselbst erzählt. Der Anwalt erzählt dabei sowohl ehrlich als auch direkt von seinen Erlebnissen und Gedanken. Zu Beginn war ich genau so ratlos wie er, im Laufe des Romans kam ich aber immer mehr dahinter, was Joachim zu seinen Nachforschungen trieb. Neben Vernaus Berichten gibt es auch Kapitel, in denen ein auktorialer Erzähler Einblicke in die Leben der geheimnisvollen Rachel und des Politikers Mike Plog gewährt. Diese Mischung fand ich anziehend und so habe ich den ersten Teil des Krimis geradezu verschlungen.


Die Figuren sind so, wie ich es von der Autorin gewohnt bin: tiefgründig, realitätsnah und sowohl mit hellen als auch dunklen Seiten gesegnet. Selbst Charaktere, die neu in diesem Teil auftreten, konnte ich schnell einordnen und empfand Sympathie bzw Antipathie für sie. Hier hat Elisabeth Herrmann alles richtig gemacht. Auch die Gedankengänge von Vernau, der sich seiner Vergangenheit stellen muss, hat sie super getroffen und ich konnte so mit dem Anwalt mitfühlen und -denken.


Die Story an sich hat mir das meiste Kopfzerbrechen beschert. Während ich zu Beginn noch Feuer und Flamme war und auch die Reise nach Israel noch voller Tatendrang angetreten bin, folgte bald Ernüchterung. Die Autorin hat mit dem 5. Fall mehr eine Familientragödie denn einen Krimi erschaffen. Gerade in der Mitte spielte ich oft mit dem Gedanken, das Buch einfach beiseitezulegen. Wenn ich ein Drama hätte lesen wollen, hätte ich zu einem gegriffen. Auf den letzten 100 Seiten wuchs meine Hoffnung wieder, denn hier kam der Spürsinn Vernaus wieder voll zum Vorschein und es spitzte sich zu.


Das Finale an sich war großartig und toll zugespitzt. Jedoch lässt Elisabeth Herrmann ihre Leser nach dem Paukenschlag allein mit vielen Fragen. Warum so gehandelt wurde, wird nur angerissen. Wie es für die Beteiligten weitergeht, wird kaum erwähnt. Das ist mir zu wenig und ich war ehrlicherweise enttäuscht.


Der Stil der Autorin ist gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist direkt, detailreich und man merkt ihr deutlich an, dass gerade die Begebenheiten in Israel von ihr so realitätsnah wie möglich wiedergegeben werden sollten. Ich konnte mich in den Darstellungen verlieren. Toll!


Fazit: Ich hoffe, dass Vernau bei seinem nächsten Fall einfach wieder Anwalt sein darf. Denn dieser Fall war mir zu viel Drama!

Weitere Informationen zum Buch

Pressestimmen

"'Totengebet' ist der große Belastungstest einer Figur. Vor allem aber ein richtig guter Kriminalroman."
Elmar Krekeler, Die Welt/Literarische Welt

"Es gibt nicht wenige, die Elisabeth Herrmann für die beste deutsche Krimiautorin halten. Man kann es verstehen."
Brigitte

„Atmosphärisch dicht, mit einem komplexen Blick auf Israel damals und heute“
B5 Kultur

"Herrmann schreibt immer auch über das große Weltgeschehen. Gut so. Es macht auch 'Totengebet' über den spannenden Plot hinaus relevant."
BRIGITTE

»Herrmann präsentiert ›Totengebet‹ als stilistisch hervorragend geschriebenen spannenden Krimi.«
Rheinpfalz Speyer Rundschau

"Ein spannender Krimiplot vor der Kulisse der jüngeren Zeitgeschichte."
Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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