Ist ein "Dexit" in Deutschland vorstellbar? | marktforschung.de

GIM-Studie Ist ein "Dexit" in Deutschland vorstellbar?

Kurz vor der Europawahl wollte GIM unter anderem wissen, wie sehr sich die Deutschen der EU zugehörig fühlen. Das Ergebnis: Ein Fünftel der befragten Deutschen wollen lieber kein Teil der EU sein und befürworten einen "Dexit", also einen Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union.

"Die Europaskepsis könnte unter anderem mit einem Verdruss über die aktuelle (Europa-)Politik und dem Gefühl zunehmender sozialer Ungerechtigkeit zusammenhängen", meint GIM und stellt die Ergebnisse einer aktuellen Studie vor. Diese Empfindungen sind bei den Dexit-Befürwortern überdurchschnittlich hoch. 87 Prozent der "Dexit"-Befürworter empfinden die soziale Ungerechtigkeit in Deutschland als zunehmend und sind der Meinung, dass deutsche Politiker die dringenden Probleme unserer Zeit nicht lösen können. Darüber hinaus fühlt sich der Großteil der "Dexit"-Befürworter in der komplexen Welt überfordert. 70 Prozent geben an, sich in Deutschland teils fremd zu fühlen. In Bezug auf die Digitalisierung ist die Hälfte von ihnen überzeugt, dass moderne Technologien "die Menschen dümmer machen". 

Junge Menschen sind am wenigsten für einen Austritt Deutschlands

Der höchste Anteil der "Dexit"-Befürworter findet sich in der Gruppe der 50- bis 59-Jährigen (26 Prozent). Den geringsten Anteil machen die Europaskeptiker bei den unter 20-Jährigen (sieben Prozent) und den 70- bis 79-Jährigen (elf Prozent) aus.

Regionale Verteilung der Dexit-Befürworter unterscheidet sich deutlich

In Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Berlin sind es unter 15 Prozent an "Dexit-Befürwortern". In Thüringen sind hingegen 30 Prozent der Bürger für einen Austritt Deutschlands aus der EU.

Die große Mehrheit der Befragten jedoch, es sind 67 Prozent, fühlen sich explizit als Europäer.

Zur Studie: Seit Ende 2018 hat die GIM über 6.000 Personen unter anderem zu Persönlichkeitsmerkmalen, Wertvorstellungen und ihrer Einstellung zu Politik und Konsum befragt.

 

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