Wolfgang Lippert: Tiefer Fall nach „Wetten, dass..?“ - Insolvenz und Verfahren wegen Ladendiebstahls
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Wolfgang Lippert: Nach „Wetten, dass..?“ folgte tiefer Fall - Insolvenz und Verfahren wegen Ladendiebstahls

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Wolfgang Lippert auf einem Foto aus dem Jahr 2021
Wolfgang Lippert auf einem Foto aus dem Jahr 2021. © Frederic Kern / Imago

Schlager- und Moderations-Star Wolfgang Lippert feierte seinen 70. Geburtstag. Er blickt auf eine bewegte Karriere mit vielen Aufs und Abs zurück.

Berlin - Er moderierte Kindersendungen und die ZDF-Paradeshow "Wetten, dass..?", wurde aufs Abstellgleis geschoben und stand doch immer wieder auf: Das Leben von Wolfgang Lippert, dem vor 40 Jahren mit dem DDR-Gassenhauer "Erna kommt" der Durchbruch gelang, war ein ständiges Auf und Ab. Doch bis heute hat der Entertainer, Sänger und Schauspieler vor allem in Ostdeutschland treue Fans. Am Mittwoch (16.2.) feierte Lippert, auch Lippi genannt, seinen 70. Geburtstag.

Zum 70. Geburtstag von Wolfgang Lippert: Er lernte zunächst KfZ-Mechaniker

Beruflich ging es für den am 16. Februar 1952 als Sohn eines Kapellmeisters geborenen Berliner ursprünglich in eine ganz andere Richtung. Obwohl Lippert aus einem musikalischen Elternhaus stammt, lernte er nach der Schule zunächst Kfz-Mechaniker und versuchte sich als Fotograf, bevor er mit 20 Jahren Agent eines in der DDR populären Chors wurde. Ende der 70er Jahre schloss er ein Gesangs- und Klavierstudium an einer Musikschule ab und schlug damit endgültig die künstlerische Richtung ein.

Zum 70. Geburtstag von Wolfgang Lippert: Schlager-Hit machte ihn bekannt

Schlagartig bekannt wurde Lippert 1982 mit dem Hit "Erna kommt", der später sogar in Westdeutschland von Hugo Egon Balder gecovert wurde. Es folgten Kinderlieder, Schlager wie "Tutti Paletti" sowie die erste eigene Sendung im DDR-Fernsehen.

Mit Schlager habe er "eigentlich überhaupt nix am Hut" gehabt, sagte Lippert vor vier Jahren in einem Interview mit der "Ostsee-Zeitung". "Ich wollte so singen wie Al Jarreau, Stevie Wonder oder George Benson - ich hatte nie das Gefühl, dass ich für die Bühne geboren bin."

Lippert fiel stets durch seine laute, freche Art auf. Schon in der Schule war er nach eigenem Bekunden "so eine Art Kommunikator". Er habe es gemocht, wenn Menschen "auch gern mal kess" kommunizieren. "Das macht mir auch heute noch Spaß." Während Fans ihn dafür lieben, fiel er bei Kritikern oft als peinlich und penetrant durch.

Noch vor dem Mauerfall durfte Lippert Pilotsendungen eines Ratespiels im Norddeutschen Rundfunk moderieren. Auch nach der Wende ließ sich seine Karriere zunächst gut an - Lippert sprang unter anderem für den erkrankten Wim Thoelke beim "Großen Preis" im ZDF ein und moderierte die Talkshow "3nach9" von Radio Bremen.

Zum 70. Geburtstag von Wolfgang Lippert: „Wetten, dass..?“ moderierte er nur kurz

Mit der Übernahme von "Wetten, dass..?" im Jahr 1992 schien seine Karriere am Höhepunkt zu sein, doch schon nach einem Jahr musste er die Show wieder an Thomas Gottschalk abgeben. Doch Lippert entpuppte sich als Stehaufmännchen. Er machte weiter mit anderen Shows, blieb aber von privaten Tiefschlägen nicht verschont.

Wetten, dass Moderatoren
Das Foto entstand 2001: Wolfgang Lippert (r.) moderierte „Wetten, dass..?“ deutlich kürzer als Frank Elstner (l.) und Thomas Gottschalk. © Teutopress/imago

Für Negativschlagzeilen sorgte Lippert 1997 mit dem vermeintlichen Diebstahl einer Kombizange. Das Verfahren wurde später gegen eine Geldzahlung eingestellt. Die Zange sei ihm im Baumarkt immer wieder aus dem Einkaufswagen gerutscht, weshalb er sie in die Tasche gesteckt und an der Kasse vergessen habe, berichtete Lippert in einem Interview. Der Entertainer fiel auf Betrüger herein und musste Privatinsolvenz anmelden. Auch der Kauf eines Berliner Kiez-Kinos brachte ihm kein Glück. 

Doch Lippert ist auch heute noch im Geschäft. Seit dem Jahr 2000 tritt er bei den Störtebeker Festspielen auf der Ostseeinsel Rügen auf, wo er in den vergangenen Jahren mit seiner Ehefrau auch privat viel Zeit verbrachte. Außerdem moderiert Lippert im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) die Retroshow „Ein Kessel Buntes“, deren Gastgeber er schon zu DDR-Zeiten war, und seit 2018 auch die MDR-Sendung „Damals war‘s“. Seine vorerst letzte CD „Glücklich“ erschien vor zwei Jahren. Mehr zu „Wetten, dass..?“ lesen Sie hier. (AFP/dpa)

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