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Nach dem Anschlag in Lyon: Attentäter gesteht Ermordung seines Chefs
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Terroranschlag in Frankreich
dpa Mitarbeiter der Spurensicherung arbeiten an dem Zaun vor dem Werk für Industriegase in Saint-Quentin-Fallavier, auf den der Attentäter den abgetrennten Kopf spießte

Der Attentäter von Lyon hat sein Schweigen gebrochen. Der 35-Jährige legte ein Geständnis ab, seinen Chef ermordet zu haben. Den Kopf hatte er nach der Tat auf einen Zaun aufgespießt. Über seine Verbindungen zu Islamisten herrscht noch Unklarheit.

Der Attentäter von Lyon hat nach Informationen der französische Nachrichtenagentur AFP zugegeben, seinen Chef getötet zu haben. Der 35-jährige Yassin S. habe sein Schweigen gebrochen und Einzelheiten über den Anschlag genannt, berichtete die Agentur unter Berufung auf Ermittler.

Die Leiche des 53-jährigen Mannes war am Freitag nach dem Überfall auf ein Werk für Industriegase in Saint-Quentin-Fallavier entdeckt worden. Er war enthauptet worden.

Selfie mit dem abgetrennten Kopf seines Chefs

Yassin S. hat den Angaben zufolge nach der Tat ein Selfie, also ein Selbstporträt mit dem abgetrennten Kopf seines Chefs gemacht. Dieses übermittelte er über den Kurznachrichtendienst WhatsApp an eine Handy-Nummer in Kanada. Die kanadischen Behörden bemühen sich, den Empfänger zu ermitteln. Es könnte eine Relais-Nummer sein, die lediglich zur Weiterleitung dient.

Das Foto fanden die Ermittler auf dem Handy des Attentäters. Die Zeitung „Le Figaro“ schrieb, der Mann sei ab 2000 durch den Kontakt zu einem Salafisten in seinem früheren Wohnort Pontarlier radikalisiert worden sein. Dieser Mann namens Frédéric Jean Salvi werde verdächtigt, vor fünf Jahren mit Aktivisten des Terrornetzwerks Al-Kaida Anschläge in Indonesien geplant zu haben. Dieser Kontakt sei den französischen Sicherheitsdiensten aufgefallen, weshalb Yassin S. zwischen 2006 und 2008 unter Beobachtung gestellt worden sei. Anschließend wurde die Beobachtung jedoch nicht fortgesetzt.

Video: Blutiger Freitag: Terror auf drei Kontinenten erschüttert Menschen weltweit

Bei erster Autopsie wurden Würgemale am Hals festgestellt

Noch ist unklar, ob der Attentäter sein Opfer enthauptet hat oder den Kopf erst nach dessen Tod abtrennte. Bei einer ersten Autopsie seien Würgemale am Hals festgestellt worden, hieß es. Der Kopf des Mannes wurde auf einem Zaun aufgespießt, der die Fabrik umgibt. Dort waren auch eine schwarze und eine weiße Islamistenflagge zu sehen. Ein Feuerwehrmann hatte Yassin S. am Tatort überwältigt. Der Vater von drei Kindern befindet sich mit seiner Ehefrau und einer Schwester in Polizeigewahrsam.

In Frankreich hat Präsident François Hollande am Freitag die höchste Sicherheitsstufe für 158 Industriebetriebe der Region Rhône-Alpes angeordnet, die wegen der Verarbeitung gefährlicher Materialien der Seveso-Richtlinie unterliegen. Außerdem kündigte die Regierung eine Aufstockung der Sicherheitskräfte an. Bei Polizei und Gendarmerie sollen 500 neue Stellen pro Jahr geschaffen, die Nachrichtendienste mit 1500 neuen Mitarbeitern verstärkt werden.

Sarkozy fordert schärfere Sicherheitsmaßnahmen

Die rechte und rechtsradikale Opposition in Frankreich verlangte weitere Schritte. Der Chef der konservativen Republikaner, Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, forderte schärfere Sicherheitsmaßnahmen. Die Chefin der rechtsradikalen Front National (FN), Marine Le Pen, verlangte, verdächtige Islamisten aus dem Ausland auszuweisen und islamistischen Franzosen, die Straftaten begangen hätten, die Staatsangehörigkeit zu entziehen.

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ada/dpa
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