Lady Chatterley

Redaktionskritik

Das sexuelle Erwachen einer Land-Edelfrau in den Armen eines Wildhüters – im Jahr 1928 sorgte D. H. Lawrence mit seinem Roman für einen handfesten Skandal. Junge Frauen lasen ihn, wenn überhaupt, errötend unter der Beckdecke. Die prüden Zeiten sind längst vorbei, was Pascale Ferran die Möglichkeit gibt, viel nackte Haut zu zeigen. Dennoch wirkt ihre Adaption überraschend altmodisch. Die Französin hat ein Schmuckstück an unsentimentaler Romanze geschmiedet, das sich mit 168 Minuten Spieldauer (vielleicht etwas zu) viel Zeit nimmt, um Gefühle wie Verlangen, Lust und wahre Liebe beinahe greifbar zu machen. Fünf Césars, u. a. für den besten Film des Jahres 2006 und die beste Hauptdarstellerin, waren der Lohn.