Musiklegende mit Kontroversen

Cat Stevens zum 75. Geburtstag

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Dave Jörg
Dave Jörg (Foto: S. Waldmannstetter)
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Fabian Jutzi

Mit Hits wie "Father and Son" und "Wild World" hat er Generationen begeistert. Nun wurde Cat Stevens oder Yusuf, wie er sich auch nennt, 75. Doch der Name steht auch für Kontroversen.

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Von Cat Stevens zu Yusuf Islam und zurück

Seinen alten Künstlername Cat Stevens hatte er lange abgelegt, weil er in den 70er Jahren zum Islam konvertierte. Lange hieß er Yusuf Islam, heute ist nur Yusuf übrig, und gleichzeitig heißt er auch wieder Cat Stevens.

Cat Stevens ist – so wie ich ihn verstehe – bis heute ein Sinnsuchender.

Aber warum das Hin und Her? Seine Plattenfirma habe ihn immer wieder gefragt, warum er nicht seinen alten Künstlernamen wieder verwenden wolle, sagt Cat Stevens in neueren Interviews. Früher hatte er ein Problem damit, heute nicht mehr. "Cat Stevens ist eine Marke – die ist größer als ich selbst und mich dagegen zu wehren, macht keinen Sinn," so der Sänger. Das wäre ungefähr so, als würde Paul McCartney verleugnen, dass er ein Beatle war.

Cat Stevens ist eine Marke, die ist größer als ich selbst.

In den 70er Jahren zog sich Stevens komplett aus der Öffentlichkeit zurück, nachdem er in Kalifornien im Meer fast ertrunken war. Anschließend konvertierte er zum Islam, vom westlichen Musikbusiness wollte er lange nichts mehr wissen.

Kontroverse um Yusuf und Salman Rushdie

Heftige Kritik musste Yusuf alias Cat Stevens 1989 einstecken, als er bei einer Rede an einer Londoner Universität so verstanden wurde, dass er einen Tötungsaufruf gegen den Schriftsteller Salman Rushdie unterstütze.

In der westlichen Welt war die Empörung groß, und der Ruf hängt ihm teilweise auch noch nach. Zur Wahrheit gehört aber auch: Cat Stevens hat seither immer wieder gesagt, dass er sich ganz klar distanziert von Racheakten im Namen des Islam. Gegen die Interpretation, er habe den Tötungsaufruf gegen Rushdie unterstützt, hat er sich immer wieder heftig gewehrt – in Hunderten von Interviews. Seine Worte in der Uni-Rede 1989 seien aber unglücklich und dämlich gewesen, das gibt er zu.

Cat Stevens: Vom Ruhm überrollt

Die Widersprüche löst das natürlich nicht komplett auf. Niemand von uns weiß, was er wirklich denkt. Aber Cat Stevens, der am 21. Juli 1948 als Steven Demetre Georgiou in London geboren wurde, ist in den 60ern vom Ruhm überrollt worden. Wie viele prominente Musiker hat auch er nach einem Sinn in seinem Leben gesucht. Die Beatles sind zum Beispiel zu einem Guru nach Indien gefahren. Oder viel später hat Madonna sich der mystischen Kabbala-Lehre verschrieben. Cat Stevens ist– so wie ich ihn verstehe – bis heute ein Sinnsuchender.

Cat Stevens bekennt sich weiterhin zum Islam, ein Radikaler scheint er aber nicht zu sein. Nach dem 11. September hat er sich stark für den Frieden zwischen der islamischen und westlichen Welt eingesetzt. Und als Künstler tritt er mit Folk-Songs schon lange wieder auf, weil er die Energie von Tausenden von Menschen in einer Arena wieder spüren will und Musik etwas Verbindendes hat.

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