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Transit: Roman Taschenbuch – 1. Dezember 1993


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Flüchtlinge aus allen Ländern Europas treffen 1940 zu Tausenden in Marseille ein. Sie hetzen nach Visa, Stempeln, Bescheinigungen, ohne die sie den Kontinent nicht verlassen können. Im Chaos der Stadt, in den Cafés, auf der Jagd von Behörde zu Behörde kreuzen sich ihre Wege. Unter ihnen der Ich-Erzähler, der eine schmerzliche Liebe zu der Frau durchlebt, die rastlos ihren Mann sucht, an dessen Tod sie nicht glauben will. Mit falschen Papieren und - durch Zufall - mit der Hinterlassenschaft jenes Toten ausgestattet, erhält er durch glückliche Umstände eine Passage nach Übersee. Doch er gibt sie zurück. Auf ihrer eigenen Odyssee von Marseille nach Mexiko - unmittelbar unter dem Eindruck ihrer persönlichen Erlebnisse - begann Anna Seghers an diesem Roman zu arbeiten. Dennoch spiegelt er die Ereignisse nicht einfach wider, sondern ist ein Werk großer Kunst und Künstlichkeit, voll Ironie, Spiel und scheinbarer Leichtigkeit.
Mit diesem Band liegt die erste authentische Buchausgabe von "Transit" vor. Sie basiert auf der ersten deutschen Veröffentlichung in der "Berliner Zeitung" von August bis November 1947, die erheblich von allen bisherigen Buchpublikationen abweicht und sprachliche wie stilistische Eigenheiten der Autorin erhalten hat. Anmerkungen und Kommentar erläutern die komplizierte Geschichte und die vielschichtige Struktur des Romans, der, so Heinrich Böll, "zum schönsten wurde, den Anna Seghers geschrieben hat".

Die neue Edition der Werke von Anna Seghers wird herausgegeben von Helen Fehervary und Bernhard Spies. Angelegt auf 24 Bände, umfaßt die Leseausgabe, an der international renommierte Forscher beteiligt sind, alle literarischen und theoretischen Schriften der Autorin - die veröffentlichten wie die noch nicht gedruckten -, ergänzt durch eine Auswahl der Briefe. Jeder Band enthält einen Anhang mit Erläuterungen und einen Kommentar, basierend auf dem neuesten Stand der Forschung. Alle Bände in Leinen gebunden, mit Fadenheftung und Leseband.

Bereits erschienen: Das siebte Kreuz (ISBN 3-351-3454-7)
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Produktbeschreibungen

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Weltweit sind Menschen auf der Flucht -- wir kennen die Bilder aus dem Fernsehen. Was es jedoch heißt, sein Zuhause verlassen zu müssen und andernorts nicht willkommen zu sein, ist mir durch Anna Seghers Roman Transit klargeworden.

Seghers verarbeitet darin ihr eigenes Flüchtlingsschicksal: Schon 1933 vor den Nazis aus Deutschland nach Paris geflohen, mußte sie 1941 auch Europa verlassen. Eindringlicher als andere Romane über diese Zeit, etwa Lion Feuchtwangers Exil oder Klaus Manns Der Vulkan, schildert Seghers die Angst der Flüchtenden und deren verzweifelte Suche nach einem Land, das bereit ist, ihnen Asyl zu gewähren.

Im Zentrum des Romans steht ein aus dem KZ nach Frankreich Entflohener, der namenlos bleibt. Über Rouen und Paris gelangt er nach Marseille, das nach der Besetzung Frankreichs 1941 Sammelbecken für zahlreiche Emigranten wird. Gleichmütig beobachtet er zunächst die verzweifelten Versuche der Flüchtlinge, Visa, Transitscheine und Schiffstickets zu erhalten. Erst als er eine Frau kennenlernt beginnt er selbst die Odyssee von Behörde zu Behörde. Zermürbende Bittgänge zu zynischen Beamten, um rechtzeitig alle Papiere zu bekommen, bevor die "Montreal" ausläuft...

Der Titel Transit ist dabei doppeldeutig -- damit ist nicht nur das wichtige Formular gemeint, mit dem andere Länder Flüchtenden die Durchfahrt erlauben, sondern auch der Zustand der Heimatlosigkeit. Ein Thema das leider auch am Ende dieses Jahrtausends aktuell bleibt -- ein lehrreiches Buch, für uns, die wir bequem und sicher in Mitteleuropa leben.--Gudrun Christoph

"Transit gehört zu den Büchern, die in mein Leben eingreifen, an denen mein Leben weiterschreibt, so daß ich sie alle paar Jahre zur Hand nehmen muß, um zu sehen, was inzwischen mit mir und mit ihnen passiert ist."--Christa Wolf

Pressestimmen

»"Transit", vor fast 60 Jahren geschrieben und vielleicht das beste Buch der Anna Seghers, wirkt auch heute noch überaus modern. Ein dichtes Geflecht von Aberwitz und Abenteuer, von tragischer Liebe, Heldentum, Verrat, auf dem dunklen Hintergrund der Zeitgeschichte. Und ein Zeugnis jener Humanität, an der Anna Seghers zeitlebens festgehalten hat.« (Die Rheinpfalz 2000-12-01)

Produktinformation

  • Herausgeber ‏ : ‎ Aufbau Taschenbuch; 17. Edition (1. Dezember 1993)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Taschenbuch ‏ : ‎ 290 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3746651530
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3746651538
  • Abmessungen ‏ : ‎ 11.5 x 2.2 x 19 cm
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Anna Seghers
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Kundenrezensionen

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Spitzenbewertungen aus Deutschland

Rezension aus Deutschland vom 17. März 2016
Transit ist eines der großen Werke Anna Seghers, vielleicht eines der beiden wirklich großen, eben „Transit“ und „ Das siebte Kreuz“. Zugleich ist es einer der großen Romane dieser Zeit, vielleicht des 20. Jahrhunderts überhaupt. Es ist „der“ Exilroman, der exemplarisch aus der Perspektive eines eher unscharf gezeichneten kommunistischen, deutschen Flüchtlings das unendliche Elend und die verzweifelte Agitiertheit der Wartenden beschreibt: der Verfolgten des Naziregimes aus ganz Europa, deren Platz eigentlich der Schreibtisch, das Institut, die Kanzlei, das Atelier ist, eine geistige Elite, die sich nun vor den Schaltern der Konsulate und Schifffahrtslinien herumdrücken muss und statt Fachdiskussionen zu führen, sich gezwungen sieht, Latrinenparolen weiter zu erzählen.

Der Roman steht da wie ein Felsblock. Er ist rund, von enormen Gewicht und großer Kraft. Er ist aus einem Guss. Nicht Überflüssiges oder Konstruiertes ist auszumachen. Man möchte meinen, dass er zügig und seiner Sache völlig sicher in einem Atem niedergeschrieben sei. Entsprechend groß war die Bewunderung bei Lesern und Fachkollegen. In vielen Texten, die uns ansprechen, gibt es Stellen, die uns ins Herz treffen, die wir unterstreichen möchten. Transit ist ein ganzes Geflecht solcher Stellen. Fast auf jeder Seite möchte ich Passagen markieren.
Wie bei allen großen Texten und Romanen sind zwei scheinbar schwer vereinbare Wesenszüge vollkommen souverän und stilistisch glänzend amalgamiert. Zum einem ist es eine stringent und spannend erzählte Geschichte ohne Längen und Brüche, zum anderen eine multidimensionale Reflexion über die existentielle Situation des Menschen, über Extremsituationen und die menschlichen Möglichkeiten in ihnen, über Massenpsychologie und Illusionsbildung, über „Ich“ und „Die Anderen“ , über Realität und literarische Fiktion und deren Wechselbeziehung, um nur einige wichtige Themen zu nennen.

Der Ton, in dem aus der Ich-Perspektive erzählt wird, ist ein ganz besonderer. Manchmal erweist uns der Erzähler sogar die Ehre, uns direkt anzusprechen. Aber von diesem Stilmittel wird nur sparsam Gebrauch gemacht. Der oft genannte Begriff „Neue Sachlichkeit“ für den Stil des Erzählens hilft wenig. Noch weniger die Bezeichnung „kafkaesk“ für die Verhältnisse, die geschildert werden. Auffällig ist die Distanz des Erzählers, seine Kaltblütigkeit oder Coolness, die feste Entschlossenheit, nicht unterzugehen und sich nicht anstecken zu lassen von der illustren Migrantengesellschaft, deren hervorstechende Merkmale Hektik und Larmoyanz sind. Sich mit diesem aufgeregten Bienenvolk der Emigranten nicht gemein zu machen, dieses Bewußtsein läuft auf eine immer wieder den bloßen Report durchbrechende Abschätzigkeit und einen bitteren Sarkasmus hinaus, der bisweilen an Zynismus grenzt. Die Emigranten werden pathologisiert. Sie sind „Abfahrtswütige“, „Abreisesüchtige“, „Transitwütige“, „Abgeschiedene“, „lebendige Tote“. Von unwürdigen, erbärmlichen Situationen und Notlagen wird erzählt, aber das Elend ist so groß und so zahlreich, dass statt Empathie oft nur ein Schulterzucken bleibt.

Aber der Erzähler ist nicht gefühllos. Verschiedentlich zeigt er überraschend eine leidenschaftliche, hingebungsbereite Seite, die sich ebenso schnell wieder verbergen kann.
Aus seinem „cafard“ holt ihn die Lektüre des Manuskripts. ( Seite 25-27). Ein Vexierspiel zwischen Realität und literarischer Fiktion beginnt. Der doch so nüchterne und gegen Illusionen, also auch gegen literarische Produkte gefeite Erzähler wird vom Romanfragment Weilers eingeholt und zu kindlichem Staunen verführt. Der alte Bann aus den Märchen trifft ihn. Es ist für ihn „etwas Neues“ , obwohl es doch paradoxerweise um dasselbe Leben geht, denn einer, der darin vorkommt, gleicht ihm aufs Haar. Ganz offensichtlich vermag Literatur gelegentlich durch Verhandeln desselben Stoffes die Dichte und Vitalität des Lebens wiederherzustellen, die dem wirklichen durch die Abstumpfung des Durchkommen-Müssens und Weitermachens abhanden kommt. Der Protagonist gerät ins Schwärmen und entwickelt seine eigene Literaturtheorie. Aber das Manuskript bricht ab. Seghers Erzähler zieht einen kindlichen Flunsch. Er ist sauer. Von neuem überfällt in der „cafard“ und tödliche Langeweile.
Verdrossen kramt er im Koffer des Toten, eine Art Leichenfledderei. Der eben noch bewunderte Dichter, der das Leben im „Fegefeuer“ oder „kleinen Brand“ seines „Gehirns“ in neuem Licht hat erscheinen lassen, wird durch die abschätzige Musterung seiner Habseligkeiten zum Ziel von Herablassung und Sarkasmus. „Ein Nagelfeilchen, ein Lehrbuch der spanischen Sprache, ein leeres Parfümfläschchen. Der Tote war wohl ein Kauz gewesen, er hatte ausgekauzt.“

Die Gefühle des Protagonisten sind labil, auch wenn Härte und existentialistische Illusionslosigkeit vorherrschen. Was das Leben sein könnte, wenn er sich nicht zum Selbstschutz einen Panzer anlegen müsste, erfährt er an seinem Freund Heinz, in seiner väterlichen Zuneigung zum Sohn des Gastgebers und in der Beziehung zu Marie, der Frau des toten Dichters.

Gerade weil der Erzähler eine Unschärfe behält und man nicht so genau weiß, was eigentlich mit ihm los ist, wirkt seine Schilderung überzeugend und hellsichtig. Es ist wirklich ein Stück weit so, wie er es möchte: er gehört nicht eigentlich dazu. Der Roman ist eine große Fuge über Vergänglichkeit, falsche Hoffnungen, illusionäre Sicherheiten, Bodenlosigkeit, abgenutzte Gefühle, die unerwartet wieder aufflackern. Über schwindenden Sinn und in sich zusammenbrechende Antriebskräfte. Alles was ohnehin das Leben kennzeichnet, erscheint hier im Licht der Hoffnung auf Rettung und Neubeginn gespenstisch und bedrohlich vergrößert. Die Exilantengemeinde, die „ Ausreissüchtigen“ sind eine eigene Welt, eine Art soziales Biotop, schrullig und schrecklich zugleich, erbarmungswürdig und verachtenswert. Zu den beklemmendsten Facetten des Romans gehört, wie übergroßem menschlichen Leid begegnet wird. Empathie und Hilfsbereitschaft laufen jederzeit Gefahr, in Abwehr und bewusste Entwertung zu mutieren. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Der Kraft und Schnörkellosigkeit des ganzen Romans entspricht der Anfang. Der erste Satz ist schon wie ein Paukenschlag. „ Die „Montreal“ soll untergegangen sein zwischen Dakar und Martinique.“ Mit einem „Satz“ schon mitten im Thema. Ein Auswandererschiff ist untergegangen. Irgendwo zwischen Dakar und Martinique. Wo genau ist ja eh egal. „Soll untergegangen sein“ . So genau weiß man es ja nicht. Vielleicht ist ja alles nur ein Gerücht. Zehn Zeilen weiter schon triefenden Sarkasmus. Wenn es ja stimmt und das Schiff wirklich auf eine Mine gelaufen ist, dann war es ja verglichen mit anderen Schiffsschicksalen in Kriegszeiten „ein natürlicher Tod“.
25 Personen fanden diese Informationen hilfreich
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Rezension aus Deutschland vom 2. Dezember 2016
Zwar hatte ich vor der Lektüre dieses Buchs einige Kenntnisse über die Fluchtrouten aus Deutschland/Europa heraus. Auch hatte ich schon Biographien gelesen, in denen sich die betreffenden Personen auf solche Routen begeben haben. Doch dies war mein erstes Buch, das v.a. die behördlichen Abläufe detailliert, mit all den Hindernissen, Schwierigkeiten und Problemen beschreibt, wie auch die Hoffnungen, Verzweiflungen und Schicksale dargelegt werden. Somit war dieses Buch für mich, besonders da es zeitnah von einer Person geschrieben worden ist, die gezwungen war, diese Prozedur selbst durchmachen zu müssen, ein wichtiges Zeitdokument, aus dem ich viel Neues gelernt habe.

Die dargestellten Schicksale haben mich äußerst bewegt und das Buch hat mich sehr gefesselt. Zwar habe ich für meine Verhältnisse sehr lange daran gelesen und manchmal musste ich mich auch etwas aufraffen, da ich den Eindruck hatte, nicht voran zu kommen. Aber genau das haben die Menschen damals erlebt. Sie kämpften um ihre Dokumente und um ihre Zukunft/ihr Leben und doch kamen sie oft nicht voran, sondern wurden immer wieder zurück geworfen. Aber trotz dieses etwas zähen Lesens hat es mich immer wieder zu dem Buch gezogen, da ich wissen wollte, wie es weiter geht und wie sich die Ereignisse entwickeln.
12 Personen fanden diese Informationen hilfreich
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Rezension aus Deutschland vom 29. März 2024
Ein Buch für die Schule mit Buchstaben auf Papier. Bücher muss ja jeder selber wissen, was ihm gefällt. Da kann man ja Nix zu schreiben.
Rezension aus Deutschland vom 31. Oktober 2021
Entstehung
Anne Seghers schreibt diesen Roman, da sie selbst das Exil erlebte. Sie floh im Jahr 1940 aus Paris nach Marseille, in den Süden Frankreichs, der noch nicht besetzt von den Nazi-Deutschen war. Hier beginnt sie die Arbeiten an dem Roman Transit. 1941 gelang ihr die Emigration auf dem Frachter Paul Lemerle über Oran, Casablanca, Santo Domingo in der Dominikanische Republik, dann endlich New York. Nach Verweigerung des Bleiberechts in den USA trat sie die Weiterfahrt nach Mexiko an. 1942 wurde ihre Mutter in das Getto Piaski bei Lublin deportiert und ermordet. Ihr Ehemann Ehemann Lázló Radványi war lange Zeit im im Arbeitslager Le Vernet. 1944 wurde Transit in Boston in englischer Sprache veröffentlicht. 1946 nahm Anne Seghers die mexikanische Staatsbürgerschaft an. 1948 erscheint Transit in deutscher Sprache.

Inhalt
Der Roman beschreibt in einer Art parallelem Storytelling die schwierige, oft hoffnungslose Lebenssituation der Menschen auf der Flucht vor den Nazi-Deutschen in der Hafenstadt Marseille. Wir erleben die erbärmlichen Zustände in der überfüllten Stadt Marseille. Es gibt wenig zu Essen, die Menschen misstrauen untereinander. Sie haben sich oft neue Namen und neue Biographien erfunden. Sie leiden unter der undurchsichtigen Logik der notwendigen Papiere, die zur Ausreise gebraucht werden. Der Lauf um die Papiere ist kafkaesk, rätselhaft, unheimlich und bedrohlich.
Die Existenzangst, die Angst, nicht auf ein Schiff zu kommen, in die Hände der Deutschen zu fallen und deportiert und ermordet zu werden, überschattet den Aufenthalt in Marseille. Die Erlebnisse mit den Behörden und der Kampf um eine Schiffsfahrkarte gleichen einer psychischen Folter. Der neue Name, die falschen Identitäten, die eigene Biographie auf den Kopf gestellt, all das ist schwierig zu ertragen.
Die Menschen sind verzweifelt. Einige ziehen den Freitod vor, andere schaffen es nach rastloser Suche nach den Papieren und dem Ergattern eines Platzes auf einem Schiff, auszureisen.
Der Ich-Erzähler ist ein junger deutscher Flüchtling, der aus Paris kommt und sich in Marseille (wie Anne Seghers) aufhält. Er nimmt die Identität eines Schriftstellers an, da er seine Papiere durch Zufall erhält. Seine unbeantwortete Liebe zu der Frau des Schriftstellers, die von ihm nicht erfährt, dass ihr ehemaliger Mann nicht mehr lebt und die eine Beziehung zu einem anderen Flüchtling, der ihm gut bekannt ist, unterhält, führt schließlich dazu, dass der Ich-Erzähler trotz der Möglichkeit zur Flucht, in Frankreich bleibt. Der Ausgang bleibt für alle ungewiss.

Kritik
Der Schreibstil der neuen Sachlichkeit, den Anne Seghers wählt, mag eine große Leserschaft finden. Für mich wirkt die Geschichte als wäre sie mechanistisch konstruiert. Mir fehlen die menschlichen Züge der Personen, die Motive, die Empfindungen. Mir ist völlig unklar, warum der Ich-Erzähler die Beziehung zu Nadine aufgibt. Die Liebe und alle Gefühle, die dazugehören, fehlen im Roman, der ein Entwicklungsroman sein soll. Wieso verliebt sich der Ich-Erzähler in Marie? Nur weil er sie schön findet, das ist alles, was wir erfahren. Zu wenig, um es nachzuvollziehen. Die Begierde und das Mystische der Liebe zwischen den Menschen bleibt unerwähnt. Das gilt auch für die Motive der Handlungen.
Die Figuren bleiben ohne menschliche Züge. Daher ist der Stoff an vielen Stellen ohne Spannung und ohne tiefere Einsicht in die Handlungsmotive. Das Buch ist in großen Teilen langweilig. Ich kann mich mit dem Ich-Erzähler nicht identifizieren.

Der Roman zwingt uns über das heutige Thema der illegalen Migration und der „clandestine worker“, die sich verstecken müssen und daher in unmenschliche Situationen geraten, nachzudenken.
4 Personen fanden diese Informationen hilfreich
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Spitzenrezensionen aus anderen Ländern

anne timmerman
1,0 von 5 Sternen Livre en allemand
Überprüft in Belgien am 11. Mai 2024
Je ne comprends pas l’allemand
Jon Gundersen
5,0 von 5 Sternen Five Stars
Rezension aus dem Vereinigten Königreich vom 19. Dezember 2017
Remarkable.
Eine Person fand diese Informationen hilfreich
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Eric Sabety
5,0 von 5 Sternen Beautifully written and a must read for every humanist
Rezension aus den Vereinigten Staaten vom 20. Dezember 2013
The best novel I have read in quite a few years. It chronicles the travails of European refugees as the Nazis took over France in World War II. It is a powerful political statement, a powerful statement about bureaucracy run wild, as well as a sympathetic portrait of the Mexican consul who, in fact, facilitated Ms. Seghers escape, as well as a very moving love story. It is remarkably contemporary and creates the atmosphere of panic and need in sparse but very expressive prose.. I cried as I read parts of the book. My comments hardly do the book justice. This edition is in German and I understand it was published in English and Spanish. I have no idea if the translations are as powerful.
6 Personen fanden diese Informationen hilfreich
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Richard Embs
5,0 von 5 Sternen Archers Transit (novel)
Rezension aus den Vereinigten Staaten vom 19. Juli 2021
Very good novel in fine paperback form.
KikiN
5,0 von 5 Sternen A must read!
Rezension aus den Vereinigten Staaten vom 30. März 2017
Beautifully written, a testament from a dark time. An excellent reminder how civilized societies turn monstrous swiftly and insidiously.
2 Personen fanden diese Informationen hilfreich
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