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Transit: Roman Taschenbuch – 1. Dezember 1993
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Mit diesem Band liegt die erste authentische Buchausgabe von "Transit" vor. Sie basiert auf der ersten deutschen Veröffentlichung in der "Berliner Zeitung" von August bis November 1947, die erheblich von allen bisherigen Buchpublikationen abweicht und sprachliche wie stilistische Eigenheiten der Autorin erhalten hat. Anmerkungen und Kommentar erläutern die komplizierte Geschichte und die vielschichtige Struktur des Romans, der, so Heinrich Böll, "zum schönsten wurde, den Anna Seghers geschrieben hat".
Die neue Edition der Werke von Anna Seghers wird herausgegeben von Helen Fehervary und Bernhard Spies. Angelegt auf 24 Bände, umfaßt die Leseausgabe, an der international renommierte Forscher beteiligt sind, alle literarischen und theoretischen Schriften der Autorin - die veröffentlichten wie die noch nicht gedruckten -, ergänzt durch eine Auswahl der Briefe. Jeder Band enthält einen Anhang mit Erläuterungen und einen Kommentar, basierend auf dem neuesten Stand der Forschung. Alle Bände in Leinen gebunden, mit Fadenheftung und Leseband.
Bereits erschienen: Das siebte Kreuz (ISBN 3-351-3454-7)
- ISBN-103746651530
- ISBN-13978-3746651538
- Auflage17.
- HerausgeberAufbau Taschenbuch
- Erscheinungstermin1. Dezember 1993
- SpracheDeutsch
- Abmessungen11.5 x 2.2 x 19 cm
- Seitenzahl der Print-Ausgabe290 Seiten
Produktbeschreibungen
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Seghers verarbeitet darin ihr eigenes Flüchtlingsschicksal: Schon 1933 vor den Nazis aus Deutschland nach Paris geflohen, mußte sie 1941 auch Europa verlassen. Eindringlicher als andere Romane über diese Zeit, etwa Lion Feuchtwangers Exil oder Klaus Manns Der Vulkan, schildert Seghers die Angst der Flüchtenden und deren verzweifelte Suche nach einem Land, das bereit ist, ihnen Asyl zu gewähren.
Im Zentrum des Romans steht ein aus dem KZ nach Frankreich Entflohener, der namenlos bleibt. Über Rouen und Paris gelangt er nach Marseille, das nach der Besetzung Frankreichs 1941 Sammelbecken für zahlreiche Emigranten wird. Gleichmütig beobachtet er zunächst die verzweifelten Versuche der Flüchtlinge, Visa, Transitscheine und Schiffstickets zu erhalten. Erst als er eine Frau kennenlernt beginnt er selbst die Odyssee von Behörde zu Behörde. Zermürbende Bittgänge zu zynischen Beamten, um rechtzeitig alle Papiere zu bekommen, bevor die "Montreal" ausläuft...
Der Titel Transit ist dabei doppeldeutig -- damit ist nicht nur das wichtige Formular gemeint, mit dem andere Länder Flüchtenden die Durchfahrt erlauben, sondern auch der Zustand der Heimatlosigkeit. Ein Thema das leider auch am Ende dieses Jahrtausends aktuell bleibt -- ein lehrreiches Buch, für uns, die wir bequem und sicher in Mitteleuropa leben.--Gudrun Christoph
"Transit gehört zu den Büchern, die in mein Leben eingreifen, an denen mein Leben weiterschreibt, so daß ich sie alle paar Jahre zur Hand nehmen muß, um zu sehen, was inzwischen mit mir und mit ihnen passiert ist."--Christa Wolf
Pressestimmen
Der Verlag über das Buch
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Netty Reiling wurde 1900 in Mainz geboren. (Den Namen Anna Seghers führte sie als Schriftstellerin ab 1928.) 1920-1924 Studium in Heidelberg und Köln: Kunst- und Kulturgeschichte, Geschichte und Sinologie. Erste Veröffentlichung 1924: „Die Toten auf der Insel Djal“. 1925 Heirat mit dem Ungarn Laszlo Radvanyi. Umzug nach Berlin. Kleist-Preis. Eintritt in die KPD. 1929 Beitritt zum Bund proletarisch- revolutionärer Schriftsteller. 1933 Flucht über die Schweiz nach Paris, 1940 in den unbesetzten Teil Frankreichs. 1941 Flucht der Familie auf einem Dampfer von Marseille nach Mexiko. Dort Präsidentin des Heinrich-Heine-Klubs. Mitarbeit an der Zeitschrift „Freies Deutschland“. 1943 schwerer Verkehrsunfall. 1947 Rückkehr nach Berlin. Georg-Büchner-Preis. 1950 Mitglied des Weltfriedensrates. Von 1952 bis 1978 Vorsitzende des Schriftstellerverbandes der DDR. Ehrenbürgerin von Berlin und Mainz. 1978 Ehrenpräsidentin des Schriftstellerverbandes der DDR. 1983 in Berlin gestorben.Romane: Die Gefährten (1932); Der Kopflohn (1933); Der Weg durch den Februar (1935); Die Rettung (1937); Das siebte Kreuz (1942); Transit (1944); Die Toten bleiben jung (1949); Die Entscheidung (1959); Das Vertrauen (1968). Zahlreiche Erzählungen und Essayistik.
Produktinformation
- Herausgeber : Aufbau Taschenbuch; 17. Edition (1. Dezember 1993)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 290 Seiten
- ISBN-10 : 3746651530
- ISBN-13 : 978-3746651538
- Abmessungen : 11.5 x 2.2 x 19 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 392,794 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 1,559 in Action - Krieg & Militär (Bücher)
- Nr. 1,609 in Klassische Action & Abenteuer
- Nr. 2,573 in Kriegsromane
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Der Roman steht da wie ein Felsblock. Er ist rund, von enormen Gewicht und großer Kraft. Er ist aus einem Guss. Nicht Überflüssiges oder Konstruiertes ist auszumachen. Man möchte meinen, dass er zügig und seiner Sache völlig sicher in einem Atem niedergeschrieben sei. Entsprechend groß war die Bewunderung bei Lesern und Fachkollegen. In vielen Texten, die uns ansprechen, gibt es Stellen, die uns ins Herz treffen, die wir unterstreichen möchten. Transit ist ein ganzes Geflecht solcher Stellen. Fast auf jeder Seite möchte ich Passagen markieren.
Wie bei allen großen Texten und Romanen sind zwei scheinbar schwer vereinbare Wesenszüge vollkommen souverän und stilistisch glänzend amalgamiert. Zum einem ist es eine stringent und spannend erzählte Geschichte ohne Längen und Brüche, zum anderen eine multidimensionale Reflexion über die existentielle Situation des Menschen, über Extremsituationen und die menschlichen Möglichkeiten in ihnen, über Massenpsychologie und Illusionsbildung, über „Ich“ und „Die Anderen“ , über Realität und literarische Fiktion und deren Wechselbeziehung, um nur einige wichtige Themen zu nennen.
Der Ton, in dem aus der Ich-Perspektive erzählt wird, ist ein ganz besonderer. Manchmal erweist uns der Erzähler sogar die Ehre, uns direkt anzusprechen. Aber von diesem Stilmittel wird nur sparsam Gebrauch gemacht. Der oft genannte Begriff „Neue Sachlichkeit“ für den Stil des Erzählens hilft wenig. Noch weniger die Bezeichnung „kafkaesk“ für die Verhältnisse, die geschildert werden. Auffällig ist die Distanz des Erzählers, seine Kaltblütigkeit oder Coolness, die feste Entschlossenheit, nicht unterzugehen und sich nicht anstecken zu lassen von der illustren Migrantengesellschaft, deren hervorstechende Merkmale Hektik und Larmoyanz sind. Sich mit diesem aufgeregten Bienenvolk der Emigranten nicht gemein zu machen, dieses Bewußtsein läuft auf eine immer wieder den bloßen Report durchbrechende Abschätzigkeit und einen bitteren Sarkasmus hinaus, der bisweilen an Zynismus grenzt. Die Emigranten werden pathologisiert. Sie sind „Abfahrtswütige“, „Abreisesüchtige“, „Transitwütige“, „Abgeschiedene“, „lebendige Tote“. Von unwürdigen, erbärmlichen Situationen und Notlagen wird erzählt, aber das Elend ist so groß und so zahlreich, dass statt Empathie oft nur ein Schulterzucken bleibt.
Aber der Erzähler ist nicht gefühllos. Verschiedentlich zeigt er überraschend eine leidenschaftliche, hingebungsbereite Seite, die sich ebenso schnell wieder verbergen kann.
Aus seinem „cafard“ holt ihn die Lektüre des Manuskripts. ( Seite 25-27). Ein Vexierspiel zwischen Realität und literarischer Fiktion beginnt. Der doch so nüchterne und gegen Illusionen, also auch gegen literarische Produkte gefeite Erzähler wird vom Romanfragment Weilers eingeholt und zu kindlichem Staunen verführt. Der alte Bann aus den Märchen trifft ihn. Es ist für ihn „etwas Neues“ , obwohl es doch paradoxerweise um dasselbe Leben geht, denn einer, der darin vorkommt, gleicht ihm aufs Haar. Ganz offensichtlich vermag Literatur gelegentlich durch Verhandeln desselben Stoffes die Dichte und Vitalität des Lebens wiederherzustellen, die dem wirklichen durch die Abstumpfung des Durchkommen-Müssens und Weitermachens abhanden kommt. Der Protagonist gerät ins Schwärmen und entwickelt seine eigene Literaturtheorie. Aber das Manuskript bricht ab. Seghers Erzähler zieht einen kindlichen Flunsch. Er ist sauer. Von neuem überfällt in der „cafard“ und tödliche Langeweile.
Verdrossen kramt er im Koffer des Toten, eine Art Leichenfledderei. Der eben noch bewunderte Dichter, der das Leben im „Fegefeuer“ oder „kleinen Brand“ seines „Gehirns“ in neuem Licht hat erscheinen lassen, wird durch die abschätzige Musterung seiner Habseligkeiten zum Ziel von Herablassung und Sarkasmus. „Ein Nagelfeilchen, ein Lehrbuch der spanischen Sprache, ein leeres Parfümfläschchen. Der Tote war wohl ein Kauz gewesen, er hatte ausgekauzt.“
Die Gefühle des Protagonisten sind labil, auch wenn Härte und existentialistische Illusionslosigkeit vorherrschen. Was das Leben sein könnte, wenn er sich nicht zum Selbstschutz einen Panzer anlegen müsste, erfährt er an seinem Freund Heinz, in seiner väterlichen Zuneigung zum Sohn des Gastgebers und in der Beziehung zu Marie, der Frau des toten Dichters.
Gerade weil der Erzähler eine Unschärfe behält und man nicht so genau weiß, was eigentlich mit ihm los ist, wirkt seine Schilderung überzeugend und hellsichtig. Es ist wirklich ein Stück weit so, wie er es möchte: er gehört nicht eigentlich dazu. Der Roman ist eine große Fuge über Vergänglichkeit, falsche Hoffnungen, illusionäre Sicherheiten, Bodenlosigkeit, abgenutzte Gefühle, die unerwartet wieder aufflackern. Über schwindenden Sinn und in sich zusammenbrechende Antriebskräfte. Alles was ohnehin das Leben kennzeichnet, erscheint hier im Licht der Hoffnung auf Rettung und Neubeginn gespenstisch und bedrohlich vergrößert. Die Exilantengemeinde, die „ Ausreissüchtigen“ sind eine eigene Welt, eine Art soziales Biotop, schrullig und schrecklich zugleich, erbarmungswürdig und verachtenswert. Zu den beklemmendsten Facetten des Romans gehört, wie übergroßem menschlichen Leid begegnet wird. Empathie und Hilfsbereitschaft laufen jederzeit Gefahr, in Abwehr und bewusste Entwertung zu mutieren. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.
Der Kraft und Schnörkellosigkeit des ganzen Romans entspricht der Anfang. Der erste Satz ist schon wie ein Paukenschlag. „ Die „Montreal“ soll untergegangen sein zwischen Dakar und Martinique.“ Mit einem „Satz“ schon mitten im Thema. Ein Auswandererschiff ist untergegangen. Irgendwo zwischen Dakar und Martinique. Wo genau ist ja eh egal. „Soll untergegangen sein“ . So genau weiß man es ja nicht. Vielleicht ist ja alles nur ein Gerücht. Zehn Zeilen weiter schon triefenden Sarkasmus. Wenn es ja stimmt und das Schiff wirklich auf eine Mine gelaufen ist, dann war es ja verglichen mit anderen Schiffsschicksalen in Kriegszeiten „ein natürlicher Tod“.
Die dargestellten Schicksale haben mich äußerst bewegt und das Buch hat mich sehr gefesselt. Zwar habe ich für meine Verhältnisse sehr lange daran gelesen und manchmal musste ich mich auch etwas aufraffen, da ich den Eindruck hatte, nicht voran zu kommen. Aber genau das haben die Menschen damals erlebt. Sie kämpften um ihre Dokumente und um ihre Zukunft/ihr Leben und doch kamen sie oft nicht voran, sondern wurden immer wieder zurück geworfen. Aber trotz dieses etwas zähen Lesens hat es mich immer wieder zu dem Buch gezogen, da ich wissen wollte, wie es weiter geht und wie sich die Ereignisse entwickeln.
Anne Seghers schreibt diesen Roman, da sie selbst das Exil erlebte. Sie floh im Jahr 1940 aus Paris nach Marseille, in den Süden Frankreichs, der noch nicht besetzt von den Nazi-Deutschen war. Hier beginnt sie die Arbeiten an dem Roman Transit. 1941 gelang ihr die Emigration auf dem Frachter Paul Lemerle über Oran, Casablanca, Santo Domingo in der Dominikanische Republik, dann endlich New York. Nach Verweigerung des Bleiberechts in den USA trat sie die Weiterfahrt nach Mexiko an. 1942 wurde ihre Mutter in das Getto Piaski bei Lublin deportiert und ermordet. Ihr Ehemann Ehemann Lázló Radványi war lange Zeit im im Arbeitslager Le Vernet. 1944 wurde Transit in Boston in englischer Sprache veröffentlicht. 1946 nahm Anne Seghers die mexikanische Staatsbürgerschaft an. 1948 erscheint Transit in deutscher Sprache.
Inhalt
Der Roman beschreibt in einer Art parallelem Storytelling die schwierige, oft hoffnungslose Lebenssituation der Menschen auf der Flucht vor den Nazi-Deutschen in der Hafenstadt Marseille. Wir erleben die erbärmlichen Zustände in der überfüllten Stadt Marseille. Es gibt wenig zu Essen, die Menschen misstrauen untereinander. Sie haben sich oft neue Namen und neue Biographien erfunden. Sie leiden unter der undurchsichtigen Logik der notwendigen Papiere, die zur Ausreise gebraucht werden. Der Lauf um die Papiere ist kafkaesk, rätselhaft, unheimlich und bedrohlich.
Die Existenzangst, die Angst, nicht auf ein Schiff zu kommen, in die Hände der Deutschen zu fallen und deportiert und ermordet zu werden, überschattet den Aufenthalt in Marseille. Die Erlebnisse mit den Behörden und der Kampf um eine Schiffsfahrkarte gleichen einer psychischen Folter. Der neue Name, die falschen Identitäten, die eigene Biographie auf den Kopf gestellt, all das ist schwierig zu ertragen.
Die Menschen sind verzweifelt. Einige ziehen den Freitod vor, andere schaffen es nach rastloser Suche nach den Papieren und dem Ergattern eines Platzes auf einem Schiff, auszureisen.
Der Ich-Erzähler ist ein junger deutscher Flüchtling, der aus Paris kommt und sich in Marseille (wie Anne Seghers) aufhält. Er nimmt die Identität eines Schriftstellers an, da er seine Papiere durch Zufall erhält. Seine unbeantwortete Liebe zu der Frau des Schriftstellers, die von ihm nicht erfährt, dass ihr ehemaliger Mann nicht mehr lebt und die eine Beziehung zu einem anderen Flüchtling, der ihm gut bekannt ist, unterhält, führt schließlich dazu, dass der Ich-Erzähler trotz der Möglichkeit zur Flucht, in Frankreich bleibt. Der Ausgang bleibt für alle ungewiss.
Kritik
Der Schreibstil der neuen Sachlichkeit, den Anne Seghers wählt, mag eine große Leserschaft finden. Für mich wirkt die Geschichte als wäre sie mechanistisch konstruiert. Mir fehlen die menschlichen Züge der Personen, die Motive, die Empfindungen. Mir ist völlig unklar, warum der Ich-Erzähler die Beziehung zu Nadine aufgibt. Die Liebe und alle Gefühle, die dazugehören, fehlen im Roman, der ein Entwicklungsroman sein soll. Wieso verliebt sich der Ich-Erzähler in Marie? Nur weil er sie schön findet, das ist alles, was wir erfahren. Zu wenig, um es nachzuvollziehen. Die Begierde und das Mystische der Liebe zwischen den Menschen bleibt unerwähnt. Das gilt auch für die Motive der Handlungen.
Die Figuren bleiben ohne menschliche Züge. Daher ist der Stoff an vielen Stellen ohne Spannung und ohne tiefere Einsicht in die Handlungsmotive. Das Buch ist in großen Teilen langweilig. Ich kann mich mit dem Ich-Erzähler nicht identifizieren.
Der Roman zwingt uns über das heutige Thema der illegalen Migration und der „clandestine worker“, die sich verstecken müssen und daher in unmenschliche Situationen geraten, nachzudenken.