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Ältester Weltrekord in der Leichtathletik gebrochen

Jürgen Schult nach seinem Rekord im Jahn-Stadion in Neubrandenburg Jürgen Schult nach seinem Rekord im Jahn-Stadion in Neubrandenburg
Jürgen Schult nach seinem Rekord im Jahn-Stadion in Neubrandenburg
Quelle: picture alliance/ZB
Lange hatte ein Deutscher die Bestmarke im Diskuswerfen gehalten. Der in Neubrandenburg aufgestellte Weltrekord hielt über Jahrzehnte, zuletzt war er sogar der älteste überhaupt bei den Männern in der Leichtathletik. Nun wurde er geknackt.

Im vergangenen Jahr waren bereits zwei Bestmarken gefallen, die über Jahrzehnte Bestand gehabt hatten. Im Februar knackte Langstreckenläufer Amanal Petros den fast 30 Jahre alten Rekord über zehn Kilometer, und im Sommer folgte Leo Neugebauer, der den Uralt-Rekord von Jürgen Hingsen überbot. 39 Jahre hatte er Bestand, aufgestellt am 9. Juni 1984 in Mannheim von der deutschen Zehnkampf-Legende mit 8832 Punkten. Neugebauer kam auf vier Zähler mehr.

Zwei große Erfolge, wenn auch nur verbunden mit nationalen Rekorden. Nun hat ein Deutscher nach beinahe 38 Jahren seine Bestmarke verloren. Und im Fall von Jürgen Schult geht es mehr als nur um den Deutschen Rekord. Schult hielt bis zum Wochenende den Weltrekord im Diskuswerfen.

Der Litauer Mykolas Alekna hat nun mit 74,35 Metern einen neuen aufgestellt und damit die fast 38 Jahre alte Bestmarke des Deutschen überboten. Der Schweriner hatte am 6. Juni 1986 in Neubrandenburg die Scheibe auf 74,08 Meter geschleudert, seine Marke war zuletzt der älteste Herren-Weltrekord in der Leichtathletik.

Hohe Weiten auch bei den Frauen

Europameister Alekna gelang am Sonntag (Ortszeit) in Ramona im US-Bundesstaat Oklahoma bei perfekten Bedingungen eine fabelhafte Serie von Würfen über jeweils mehr als 70 Meter. Im fünften Versuch schaffte der in Kalifornien studierende Alekna dann den Rekord. Nach Angaben des Leichtathletik-Weltverbandes wurden zunächst 74,41 Meter gemessen, die Weite wurde dann um sechs Zentimeter nach unten korrigiert und muss auch noch offiziell als Rekord anerkannt werden.

Weltrekordler: Mykolas Alekna aus Litauen schaffte, was seinem Vater verwehrt blieb
Weltrekordler: Mykolas Alekna aus Litauen schaffte, was seinem Vater verwehrt blieb
Quelle: dpa/Sven Hoppe

Der 21 Jahre alte Alekna ist damit Top-Favorit für die Olympischen Spiele in Paris, zwei Monate zuvor stehen Anfang Juni noch die Europameisterschaften in Rom an. Der WM-Zweite von 2022 und WM-Dritte von 2023 ist der Sohn von Virgilijus Alekna, der 2000 und 2004 Olympiasieger war und auch zwei WM-Titel gewann. Seine Bestleistung waren 73,88 Meter.

Beim Meeting in Ramona war der Kubanerin Yaime Perez bereits am Samstag mit 73,09 Metern der weiteste Wurf bei den Frauen seit 1989 gelungen. Den Weltrekord hält seit dem 9. Juli 1988 die Cottbuserin Gabriele Reinsch, sie hatte damals in Neubrandenburg 76,80 Meter erzielt.

lwö

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