Kritik: Invincible - Staffel 2 | 4001Reviews

7.6/10

Kritik: Invincible – Staffel 2

IMMERNOCH UNBESIEGBAR?

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Genres: Action, Animation, Comic, Startdatum: 03.11.2023

Interessante Fakten für…

  • Der Schöpfer des Comics Robert Kirkman ist auch Schöpfer des Comics The Walking Dead und Produzent beider Serienadaptionen. Mehrere Schauspieler aus der Fernsehserie The Walking Dead treten als Synchronsprecher in Invincible auf.
  • Steven Yeun, J.K. Simmons, Mark Hamill, Kevin Michael Richardson, Clancy Brown, Grey Griffin, Fred Tatasciore und Mae Whitman haben zuvor Charaktere in Avatar – Der Herr der Elemente (2005) und/oder dem Spin-off Die Legende von Korra (2012) synchronisiert.

Nach der schockierenden Wendung um Invincibles Vater Omni-Man, geht die Geschichte um den jungen Superhelden fröhlich weiter – und das in zwei Teilen. Kann die zweite Staffel den Hype auch ohne Omni-Man weiterhin aufrecht erhalten oder verschwindet das Interesse zusammen mit ihm?

Avatar-Foto
#FantasyFanatic #Comicserien #AfterCredit

Invincible: Staffel 2 – Teil 1

Erscheinungsdatum: 3. November 2023 (4 Episoden)

Darum geht’s

Nachdem Mark Grayson aka. Invincible (Steven Yeun) sich seinem Vater Nolan aka. Omni-Man (J. K. Simmons) bei der Eroberung der Erde anschloss, verfiel die Welt dem Abgrund. Die mächtigsten Helden konnten den beiden Viltrumiten nicht standhalten und die letzten Widerstandskämpfer sind in den Untergrund geflohen. Jetzt liegt es an Atom Eve (Gillian Jacobs) und Robot (Zachary Quinto) sich gegen die Invasoren zu behau…

Moment mal! So ist es doch gar nicht passiert! Mark hat sich doch seinem Vater entgegengesetzt, bis dieser von der Erde verschwand, weil er seinen Sohn nicht töten konnte. Glücklicherweise ist das keine der alternative Zeitlinien, in denen Mark böse wurde. Stattdessen hat “unser” Mark wahren Heldenmut bewiesen und möchte weiterhin ein Held sein, um zu beweisen, dass er nicht so ist, wie sein Vater. Und dabei darf er aber auch nicht das College vernachlässigen.

Doch alternative Zeitlinien sind eine komplizierte Angelegenheit. Vor allem, wenn es um einen Mann namens Angstrom Levy (Sterling K. Brown) geht, mit der Fähigkeit, Portale in das Multiversum zu öffnen. Und eine seiner alternativen Versionen hat sehr schlechte Erfahrungen mit dem bösen Invincible gemacht…

Der etwas andere Superhelden-Comic

Man nehme die absurdesten und schrägsten Superhelden-Tropes und Klischees, die man sich vorstellen kann, fügt diesen reale Konsequenzen hinzu und was kommt dabei raus: Invincible! Bereits die erste Staffel der Comic-Adaption von Robert Kirkman wirkte auf den ersten Blick wie das uneheliche Kind aus den albernsten Momenten alter Marvel und DC Comics, doch bei näherer Betrachtungsweise erkannte man eine clevere und erstaunlich erwachsene Dekonstruktion des Superhelden-Genres, ohne dabei ins zynische The Boys -Territorium abzudriften.

Und in der zweiten Staffel geht es munter weiter. Mark Grayson musste lernen, dass die mächtigen Viltrumiten, zu denen sein Vater gehörte, längst nicht so altruistisch sind, wie vorgegeben. Nun will er beweisen, dass er nicht so ist, wie sein Vater. Das schließt ein, den hinterlassenen Scherbenhaufen zusammenzufegen und die Konsequenzen zu tragen.

Dieser Scherbenhaufen schließt auch seine Mutter Debbie (Sandra Oh), die seelisch am Ende ihrer Kräfte ist. Gleichzeitig sehen wir, wie sich diese Entwicklung auf andere Charaktere auswirkt, seien es nun die neuen (und alten) “Guardians of the Globe” oder Cecil Stedman (Walton Goggins), der Mark nun strikter überwachen will. Allen voran muss man hierbei Allen the Alien (Seth Rogen) hervorheben, dem eine ganze Episode gewidmet ist, in dem er dem Rat von Invincible überzeugen will. Man muss, der Serie zugute halten: Sie versuchen es, zahlreichen Charakteren die nötige Zeit zu widmen.

Doch auch hier liegt die Betonung auf “versuchen”.

Zu viele Helden?

Mal sehen: Wir haben Mark, Marks College Freunde und Liebschaften, Debbie, die Guardians und ihre ganzen Mitglieder, Cecil, Allen, die Mauler Klone, Atom Eves Selbstverwirklichung, Donald Fergusons (Chris Diamantopoulos) existenzielle Krise, Angstrom Levys Rachefeldzug und ein Marsianer, der sich auf der Erde als Mensch ausgibt. Habe ich noch jemanden vergessen? Ach ja! Die “Lizard League” plant… irgendwas…

Wir sind vier Episoden drin und schon überschlagen sich die Charaktere praktisch, um sich ins Rampenlicht zu drängen. Es sind einfach zu viele! Und auch wenn viele von ihnen besser beleuchtet werden als noch in der ersten Staffel, so bleibt fraglich, dass man allen gleich viel Aufmerksamkeit schenkt.

Das resultiert auch in einem schwankenden Fokus. Hatte die erste Staffel noch eine klare Richtung, in die sich die Handlung entwickelte, passiert in der zweiten Staffel so viel, dass es schwer ist abzuschätzen, worauf die Story eigentlich abzielt. Wirkt beispielsweise Angstrom noch wie der Hauptschurke der Handlung, verschwindet er wieder in den darauffolgenden Episoden. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie unfokussiert die Handlung an manchen Stellen ist. Erst in der vierten Episode bekommen wir ein Bild davon, in welche Richtung die Geschichte gehen könnte. Wir haben viele lose Handlungsstränge, die darauf warten, verbunden zu werden.

Fazit – Teil 1

Die ersten vier Folgen von Invincible legen überzeugend an Seriosität, Dramatik und faszinierenden Gestalten zu, auch wenn wir von letzteren viel zu viele gesehen haben.

Bewertung: 7.7

Invincible: Staffel 2 – Teil 2

Erscheinungsdatum: 14. März 2024 (4 Episoden)

Darum geht’s

Mark Grayson kann seinem Vater einfach nicht entkommen. Dieser wurde von den insektoiden Traxanern zu ihrem Herrscher ernannt, nachdem er eines ihrer Schiffe vor einem schwarzen Loch gerettet hat. Mit der Königin hat er zusammen ein Kind gezeugt, das außer seiner violetten Haut absolut menschlich aussieht. Mark hat er kontaktiert, damit dieser die Traxaner vor den kommenden Viltrumiten beschützt. Als diese erscheinen, kommt es zu einem blutigen Gemetzel, bei dem Nolan gefangen genommen wird und Mark erhält von General Kregg (Clancy Brown) einen Befehl: Er soll an Nolans Stelle die Erde auf die Invasion der Viltrumiten vorbereiten, oder diese wird zerstört.

Doch auch ohne die kommenden Viltrumiten hat die Erde haufenweise Probleme. Die parasitären Sequids sind mit einem marsianischen Schiff ebenfalls auf den Weg zur Erde. Und auch die Lizard League hat einen neuen Anführer. Und zu allem Überfluss kommt noch Marks akademische Zukunft hinzu, ebenso wie seine Liebschaft.

Und neben all dem hat der es mutierte Angstrom Levy auf Mark abgesehen…

Autoren mit ADHS

In Invincible hat sich schon von Anfang an eine Truppe an bunten Charakteren zusammengebraut, die alle ums Rampenlicht buhlen. Doch man merkt, dass hier eine Entwicklung erfolgt. Immortal (Ross Marquand) erhält eine größere Rolle als nur einer von Omni-Mans Body-Count-Opfern zu sein. Auch nervtötende Charaktere wie Rex (Jason Mantzoukas) haben ihre eigenen geistigen Eingebungen. Und dafür brauchte es nur etwas Druck von außen – oder ein Kopfschuss.

Auch Charaktere außerhalb des Heldenteams bekommen ihre Momente. So auch Donald Ferguson, der eine existenzielle Krise durchlebt, nachdem ihm klar wird, wie er die Konfrontation mit Onmi-Man überleben konnte. Die Handlung nimmt in der zweiten Staffel auf jeden Fall Fahrt an.

Doch auch hier hat man einigen Charakteren deutlich mehr Aufmerksamkeit gegeben als anderen. So wie beispielsweise der grünen Schrumpf-Frau. Es bringt nicht viel, sie in lebensbedrohliche Situationen zu bringen, wenn die Zuschauer schon Probleme haben, ihren Namen zu merken. Und wusstet ihr eigentlich das die Guardians of the Globe ein neues Mitglied namens Bulletproof haben? Ich erwähne es lieber, bevor dieser wieder vergessen wird.

Ebenfalls irritierend ist es, wenn man kontextlose Szenen einbetten, von denen man nicht weiß, ob diese einfach nur ein Detail sind, um diese Superhelden-Welt auszuschmücken, oder zu bedeutenden Checkov Gun’s für die Zukunft werden. Hinzu kommt noch, dass man einfach aus dem Nichts komplett neue Konzepte einpflegt. Spoiler: In Invincible gibt es auch Zeitreisen!

Oh, hi Mark!

Doch reden wir mal über den Haupt-Helden. Mark Grayson erlebt gerade eine Achterbahn der Gefühle. So sehr er auch versucht, nicht so zu sein, wie sein Vater. Er wird immer wieder mit diesem konfrontiert und muss sich um die von ihm geschaffenen Probleme kümmern. Auch Cecils Einfluss hindert Mark daran, der Held zu sein, der er sein will. Von seinem kaum vorhandenen Liebesleben möchte man gar nicht erst anfangen. Die Thematik, sein Superheldenleben mit seinem Privatleben unter einen Hut zu bringen, tritt sehr in häufig Superheldencomics auf, doch Invincible schafft es, auch die Originalität beizubehalten. Ergänzt wird es nämlich durch die reale Gefahr, dass Mark heroischer Wille tatsächlich einknickt, vor allem wenn man den Erinnerungen des wahnsinnig gewordenen Angstrom Levy Glauben schenkt.

Doch gerade hier gibt es ein Problem: Der Übergang zum “bösen” Mark ist zu drastisch. Wäre man stärker darauf eingegangen welche Entwicklungen Mark hätte durchleben sollen, um zu einem der multiversalen Versionen zu werden, die von kaltblütig bis komikhaft bösartig reichen, hätte das funktioniert. Dafür hätte man auch Angstrom Levy stärker beleuchten können, statt ihn nur am Schluss nochmal reinzuwerfen. So wirkt es als würde ein wichtiges Puzzleteil fehlen. Wie auch zuvor hat man diesem Konflikt nicht die nötige Zeit gewidmet, um ihn vollständig zu beleuchten. Doch dafür gibt es noch weitere Staffeln, denn die Serie macht durchaus Fortschritte, wenn auch langsame.

Fazit – Teil 2

Die letzten vier Folgen von Invincible baut erfolgreich Spannung für die weiteren Staffeln auf, auch wenn es sich anfühlt als würde man wichtige Elemente für Triviales auslassen.

Bewertung: 7.4

Artikel vom 2. Mai 2024

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