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Auf immer und ewig

Als resolutes Aschenputtel erobert Drew Barrymore einen Prinzen.
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Originaltitel
Ever After
Regie
Dauer
121 Min.
Kinostart
24.12.1998
Genre
FSK
6
Produktionsland
USA

Cast & Crew

Danielle De Barbarac
Baroness Rodmilla De Ghent
Prinz Henry
Leonardo da Vinci
Megan Dodds
Marguerite De Ghent
Jeroen Krabbé
August De Barbarac
Grande Dame
Richard O’Brien
Pierre Le Pieu
Marguerite
Jacqueline
Timothy West
König
Judy Parfitt
Queen Marie
Lee Ingleby
Gustave
Kate Lansbury
Paulette
Matyelok Gibbs
Louise
Walter Sparrow
Maurice

Redaktionskritik

Ein Jahrtausend lang hat Cinderella brav vor sich hingelitten. Nun durfte sie endlich erwachsen werden: In dieser respektlosen Märchen-Verfilmung heißt sie Danielle, sticht die bösen Verwandten aus und öffnet ganz nebenbei auch noch einem vertrottelten Prinzen die Augen. Alles ganz ohne die Hilfe einer Fee, sondern nur mit dem Zauber von Drew Barrymore
Was könnte so kurz vor dem nächsten Millennium langweiliger klingen als die Story von Cinderella? Sie ist hübsch. Sie hat besonders kleine Füße. Sie be-kommt einen Prinzen. Na und? <P> Im vergangenen Jahrtausend sind in Dutzenden Kulturen rund 500 Versionen des Märchens entstanden. Seine Wurzeln hat der Mythos im China des 11. Jahrhunderts, wo Cinderella mit ihren Miniatur-Füßchen das damals herrschende Schönheitsideal bediente. Charles Perrault stellte ihr 1697 eine gute Fee an die Seite. 1826 hackten die Brüder Grimm gewohnt brutal den Stiefschwestern die Augen aus. Und in Disneys Zeichentrickfilm von 1950 trällerte ein gülden gescheiteltes Aschenbrödel artig von Träumen, die Wünsche des Herzens seien. Es war nur eine Frage der Zeit, bis aus der rußverschmierten Dumpfbacke eine Heldin des 20. Jahrhunderts wurde – ein Aschenputtel, das eine gute Fee, Mäuse und Kürbisse nicht braucht, weil es etwas viel Besseres hat: seinen freien Willen. <P> Andy Tennant heißt derjenige, der mit dem Staublappen über das populärste Märchen der Welt fährt und Aschenputtel endlich hinterm Ofen hervorholt. Nach der harmlosen New Yorker- trifft- Mexikanerin- Liebeskomödie "Fools Rush In – Herz über Kopf" glückt dem Regisseur mit "Auf immer und ewig" doch noch eine Romanze, die soziale Differenzen wirklich überwindet. Die Mär, an großartigen Schauplätzen in der französischen Dordogne verfilmt, mußte dazu nur leicht abgewandelt werden: Klein-Cinderellas wohlhabender Vater heiratet eine sardonische Zicke mit zwei verwöhnten Töchtern und stirbt pünktlich nach der Hochzeit. Zehn Jahre später ist das Mädchen im eigenen Haus zur ständig gedemütigten Dienerin heruntergekommen, aber trotzdem impertinent genug, sich in genau den Prinzen zu verlieben, den ihre Stiefmutter Rodmilla für die Ziehschwester vorgesehen hat. Mit dem Mut der Verzweiflung spielt Cinderella dem Angebeteten das Edelfräulein vor – bis Rodmilla sie öffentlich demaskiert... <P> Drew Barrymore reißt als Tennants modernes Aschenputtel Danielle reihenweise die Herzen an sich, indem sie mit viel Charme und wohldosierter Unschuld eine Cinderella voller Trotz kreiert. Und Verstand: "Auf immer und ewig" ist vermutlich das erste Zelluloid-Märchen, in dem die Heldin präsozialistische Passagen aus Thomas Mores "Utopia" zitiert, ihren Prinzen mit Äpfeln beschmeißt oder ihn auf dem Rücken durch die Gegend trägt. Anjelica Huston, spätestens seit "Addams Family" Expertin im Hexenfach, gewinnt ihrer Rolle als Stiefmutter Rodmilla unverhofft komische Seiten ab und formt sie so zu einer unzufriedenen, doch menschlich erscheinenden Furie: rasend eifersüchtig auf die von ihrem Mann in alle Ewigkeit vergötterte Stieftochter, ambivalent statt einfach nur gefühlskalt. Umso eindimensionaler muß leider Megan Dodds als bildschöne, aber bösartige Stiefschwester Marguerite agieren – ganz ohne Drachen geht’s nicht im Märchenfilm. Und zwischen all diesen dominanten Frauen eiert Newcomer Dougray Scott als versnobtes Objekt der Begierde herum und besticht vor allem durch prinzliche Dumpfheit. Aber die stärksten Auftritte absolvieren Patrick Godfrey und Jeanne Moreau in zwei Nebenrollen: er als menschelnder, Danielle von Herzen zugetaner Leonardo da Vinci, sie als Grande Dame des 19. Jahrhunderts, die den beiden staunenden Gebrüdern Grimm später Danielles wahre Geschichte erzählen wird. Eine Hauptdarstellerin taucht im Film gar nicht auf: die Kostüm-Designerin Jenny Beavan, für "Zimmer mit Aussicht" bereits Oscar-prämiert. Mit Hilfe ihrer opulenten Ausstattung gelingt Regisseur Tennant nahezu perfekt die Verschmelzung von historischem Ambiente und einer Heroine, die in die Gegenwart gehört. Und die aufwendige Inszenierung der zentralen Ballszene inklusive zurückgelassenem Schuh – liebevoll vom italienischen Nobeldesigner Salvatore Ferragamo handgebastelt – wird selbst die Märchen-Puristen zum Schweigen bringen. <P> Trotzdem sind tausend Jahre Märchen nicht problemlos recyclebar. Auf der Suche nach der rechten Form pendelt "Auf immer und ewig" regelmäßig zwischen Soap-opera, feministischem Manifest und Parodie hin und her. Aber das stört wenig, solange Aschenputtel nicht bloß hilflos vor einem Haufen Linsen hockt. Diese Heldin jedenfalls hat es nicht nötig, nach einer bonbonfarbenen Fee zu lechzen. In den Neunzigern macht sich Cinderella ihre Wunder selbst. <P> Renée Bertelmann

Fazit

Bezaubernd: Cinderella zeitgemäß

Film-Bewertung

Mission Firegame (GB 1983)

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