Kein-Ohr-Hase „Rüdiger“ ist Besucherliebling im Wildpark „Alte Fasanerie“ in Hanau
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Klein, süß und ohne Löffel: Kein-Ohr-Hase „Rüdiger“ ist Besucherliebling im Wildpark

Hase Rüdiger
„Rüdiger“ ist derzeit der Star im Wildpark „Alte Fasanerie“. © Nicole Schmidt

Im Wildpark „Alte Fasanerie“ in Hanau kam kürzlich ein ganz besonderes Kaninchen auf die Welt. Dem kleinen Mümmelmann „Rüdiger“ fehlen beide Ohren.

Hanau - Wenn „Rüdiger“ eng zusammengekuschelt neben seinen Geschwistern liegt, ist er von seinen Artgenossen kaum zu unterscheiden: Klein, süß und plüschig erfüllt er alle Attribute eines wenige Wochen alten Hasenbabys. Doch wenn der putzige kleine Kerl hoppelnd das Nest verlässt, ist deutlich zu sehen, dass ihm ein ganz entscheidendes Hasenmerkmal fehlt: Rüdiger hat keine Ohren. Nicht trotzdem, sondern gerade deshalb ist er aktuell der Besucherliebling im Wildpark „Alte Fasanerie“ in Hanau im Main-Kinzig-Kreis.

Kein-Ohr-Hase „Rüdiger“ ist Besucherliebling im Wildpark „Alte Fasanerie“ in Hanau

Wie Wildparkbiologin Dr. Marion Ebel berichtet, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen, ob Rüdigers fehlende Löffel eine Laune der Natur oder das Ergebnis einer etwas zu engagierten Körperpflege seitens Mutter Hase ist. Nicht aus böser Absicht, sondern eher aus Unerfahrenheit könnte sie bei der Versorgung und Reinigung ihres noch nackten Nachwuchses nach der Geburt dessen Öhrchen abgeknabbert haben, so Ebel.

Wie auch immer: Die Ohren sind weg. Und auch wenn ein Hase ohne Ohren erst einmal seltsam klingt: Rüdiger selbst beeinträchtige das nicht, berichtet Ebel. Und solange keine Entzündung erkennbar sei, seien die fehlenden Ohren auch kein Grund zur Besorgnis. Ein ganz normales Hasenleben wird das niedliche weiße Fellknäuel aber vermutlich dennoch nicht führen, denn schon jetzt ist Rüdiger ein kleiner Star und hat eine große Fangemeinde. „Wenn Familien hierherkommen, fragen die Kinder schon am Eingang nach dem ‚Kein-Ohr-Hasen‘. Alles andere ist egal“, sagt Marion Ebel – und lacht.

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Doch nicht nur die Besucher des Wildparks lieben den kleinen Kerl, auch die Mitarbeiter sind hingerissen von Rüdiger. Tierpflegerin Lea Rasche sogar so sehr, dass sie ihn gerne adoptieren möchte. Weil das Wildpark-Team das Tier dort in besten Händen und zudem in netter Hasen-Gesellschaft weiß, wird Rüdiger wohl demnächst umziehen. Mindestens bis zur nächsten Impfung in vier Wochen, sagt Marion Ebel, bleibt der kleine Kein-Ohr-Hase aber noch im Wildpark. Und wird bis dahin seine Fangemeinde zweifellos noch weiter vergrößern. (von Nicole Schmidt)

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