Adele Neuhauser spielte sich schon vor Jahren in die Herzen des Publikums. Zuerst mauserte sie sich in kleineren Rollen in Serien wie „Polizeiruf 110“ schnell zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen Österreichs. Ihr Durchbruch gelang mit der Rolle der Bäuerin Julie Zirbner im ORF-Format „Vier Frauen und ein Todesfall“. Der Ruhestand ist bei der omnipräsenten Schauspielerin aber noch nicht in Sicht. Derzeit ist sie als Tatort-Ermittlerin Bibi Fellner zu sehen.
Adele Neuhauser – Auf Spurensuche
Die „matinee“ feiert den 65. Geburtstag der „Tatort“-Kommissarin Adele Neuhauser am 17.1. mit einem Porträt. Adele Neuhauser blickt auf ein turbulentes Leben zurück. Viele Höhen und Tiefen haben die beliebte Schauspielerin zu einer Persönlichkeit gemacht, die stets an ihren Herausforderungen gewachsen ist und heute u. a. als Wiener „Tatort“-Kommissarin Bibi Fellner regelmäßig Millionen TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer begeistert.
Neuhauser hatte es nicht immer leicht
Geboren wurde Neuhauser 1959 in Athen. Ihre Familie übersiedelte nach Wien, als Adele vier Jahre alt war. Ihre Jugend war alsbald dominiert von der Trennung der Eltern, nach der sie bei ihrem griechischen Vater blieb. Es folgten herausfordernde Jahre, die die Schauspielerin prägten, wie sie in ihrer 2017 veröffentlichten Autobiografie „Ich war mein größter Feind“ mit ungeschminkter Offenheit bekannte. So unternahm sie bis zum 21. Lebensjahr mehrere Selbstmordversuche.
Flucht ins Schauspiel
Das Schauspiel gab der jungen Adele schließlich Halt. Ihre Ausbildung absolvierte sie ab 1976 in der Wiener Schauspielschule Krauss, bevor es sie für viele Jahre nach Deutschland zog. Sie spielte dort in mittelgroßen Städten wie Münster, Essen oder Regensburg. Ihr großer Durchbruch in die Prominenz gelang Adele Neuhauser dann aber im Fernsehen.
Spätestens mit ihrer TV-Lebensrolle der Bibi Fellner im Austro-„Tatort“ wurde die Schauspielerin landesweit bekannt. Seit 2010 spielt sie die alkoholkranke Ermittlerin Bibi Fellner an der Seite von Harald Krassnitzer.
Eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen Österreichs
Neuhauser ist eine der prominentesten Vertreterinnen im heimischen Fernsehgeschehen, immer wieder aber auch im Kino zu erleben. Beispielsweise 2013 in der Komödie „Bad Fucking“, Thomas Stipsits’ „Love Machine“ oder aktuell im Drama „15 Jahre“. Mit ihrem 1987 geborenen Sohn Julian Pajzs, der als Musiker erfolgreich ist, steht sie zudem immer wieder auf der Bühne.
Adele Neuhauser startet Drehbuch-Wettbewerb
Weniger als ein Viertel der Frauen arbeitet laut Arbeitsministerium in mathematischen oder naturwissenschaftlichen Berufen. Bei Frauen im Alter über 50 sind es noch weniger. Das gilt im echten Leben, aber auch in Film- und Fernsehrollen. Schluss mit Klischee-Rollen finden die Schauspielerinnen Adele Neuhauser und Susi Stach. Deshalb startet nun ein Drehbuch-Wettbewerb.
Trotz des Erfolges sieht sich Adele Neuhauser nicht als Karrieremensch, wie sie einst im APA-Gespräch unterstrich: „Die Karriere ist wesentlich weniger wert, als zu sehen, wo ich stehe, dass ich ein guter Mensch bin. Und ich möchte ein guter Mensch sein. Das klingt so banal, aber das ist, was ich möchte.“