Mitarbeitern von US-Konzern in der Schweiz droht die Kündigung
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Mitarbeitern von US-Konzern in der Schweiz droht die Kündigung

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Mitarbeitern des US-Pharmakonzerns Pfizer in der Schweiz droht die Kündigung, weitere Stellen sollen offenbar intern umverteilt werden.

Zug - Die Pharmaindustrie hat durch die Corona-Pandemie einen regelrechten Boom erlebt, der aktuell immer deutlicher abflacht. Nachdem der Schweizer Pharmakonzern Novartis bereits den Abbau von rund 400 Stellen am Hauptsitz in Basel angekündigt hat, droht auch Mitarbeitern des US-Konzerns Pfizer im Nachbarland Baden-Württembergs die Kündigung. Pfizer ist im deutschsprachigen Raum wohl vor allem für den Corona-Impfstoff Comirnaty bekannt, den das Unternehmen zusammen mit Biontech aus Mainz (Rheinland-Pfalz) entwickelt hat.

Ende Dezember 2023 hatte Pfizer die milliardenschwere Übernahme des ebenfalls in den USA ansässigen Krebsspezialisten Seagen abgeschlossen. Am Standort Zug im gleichnamigen Kanton in der Deutschschweiz gibt es nun aber offenbar eine Überbelegung, weswegen der Konzern zum einen Stellen abbauen und zum anderen auch Arbeitsplätze intern umverteilen könnte, wie das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) berichtet. Auch das Tübinger Biotechnologieunternehmen CureVac hat jüngst den Abbau von 150 Stellen angekündigt.

Pfizer will in Zug 74 Stellen abbauen und weitere 21 innerhalb des Konzerns umverteilen

Durch die Übernahme von Seagen, die Ende 2023 auch von der EU-Kommission in Brüssel abgesegnet wurde, habe man in Zug eine Doppelbelegung bei bestimmten Rollen und Funktionen festgestellt, heißt es in einer Stellungnahme von Pfizer. Von den aktuell 191 Mitarbeitern, die der US-Konzern in der Mittelstadt in der Schweiz beschäftigt, könnten deshalb bis zu 74 ihren Job verlieren, sofern keine andere Lösung gefunden werden kann. „Pfizer fällt dieser Schritt nicht leicht und wir möchten unterstreichen, dass allfällige Stellenkürzungen nicht auf die Leistung unserer Kolleginnen und Kollegen zurückzuführen sind“, heißt es vonseiten des Konzerns.

Blick vom Zugerberg auf die Stadt Zug, Kanton Zug, Schweiz.
US-Konzern Pfizer will am Standort Zug in der Schweiz 74 Stellen wegen einer Doppelbelegung abbauen. © Baikonur/Wikipedia

Neben dem drohenden Stellenabbau in Zug müssen sich dem Vernehmen nach weitere 21 Beschäftigte innerhalb des Konzerns eine neue Anstellung suchen. Wie das Portal Blick.ch berichtet, will der US-Konzern durch die Neuorganisation eine effizientere und effektivere Organisationsstruktur erreichen, die am besten den Bedürfnissen der Kunden dient. Pfizer hatte im vergangenen Jahr einen deutlichen Umsatzrückgang zu verkraften, der mit dem Rückgang der Nachfrage nach Corona-Medikamenten zu erklären ist.

NamePfizer Inc.
Gründung1849 in Brooklyn, New York City
HauptsitzNew York City, USA / Deutschlandsitz: Berlin
BranchePharmaindustrie, Biotechnologie
Mitarbeiter83.000 (2023)
Umsatz58,5 Milliarden US-Dollar (2023)

Stellenabbau bei Pfizer liegt nicht am Umsatzrückgang

Die personellen Anpassungen bei Pfizer in Zug sind demnach aber nicht dem Umsatzrückgang, sondern der Doppelbelegung auf bestimmten Positionen geschuldet und haben keinen Einfluss auf andere Standorte. Der US-Konzern ist mit mehr als 3.000 Mitarbeitern auch in Deutschland vertreten und hatte seinen Deutschlandsitz bis 2008 in Karlsruhe (Baden-Württemberg). Zudem betreibt Pfizer in Freiburg im Breisgau eine der größten und modernsten Pharma-Produktionsstätten der Welt.

In der deutschen Pharmaindustrie hat es zudem jüngst einen Wechsel an der Spitze gegeben. In der Sparte hat Boehringer Ingelheim die Bayer AG überholt und ist damit der größte Pharmakonzern der Bundesrepublik.

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