Little Thirteen

Redaktionskritik

„Little Thirteen“ ist ein Film, der schockiert. Und ist dabei weder sensationsheischend noch spekulativ. Regisseur Christian Klandt beschreibt eine Lebenswelt, die viele von uns nur aus den Medien kennen. Schon der erste Satz trifft den Zuschauer ins Mark. „Vögeln, ficken, bumsen“, sagt die 13-jährige Sarah, „das mach ich so lange, bis einer sagt: Ich will nicht weg von dir.“ Die Geborgenheit, die sie in ihren Familien vergeblich suchen, hoffen Sarah und ihre Freundin, die 16-jährige Charly, in der Sexualität zu finden. Für die Mädchen, die aus bildungsfernen Verhältnissen stammen, sind die flüchtigen Beziehungen zu Jungs die einzige Möglichkeit, Zuneigung zu erfahren. Man spürt, dass Christian Klandt unter Jugendlichen und Sozialpädagogen recherchiert hat. Sein Film ist genau beobachtet, kommt seinen Figuren ganz nah, ohne sie zu denunzieren. Das ist nicht nur wahrhaftig und authentisch, sondern vor allem unglaublich traurig.