Hier Strauss - D.A. Pennebaker meets F.J.S. - BFS Süd | programm.ARD.de
    • 05.09.2015
      18:10 Uhr
      Hier Strauss - D.A. Pennebaker meets F.J.S. ZUM 100. GEBURTSTAG VON FRANZ JOSEF STRAUSS | BR Fernsehen
       

      Im Februar 1965 begleitete der renommierte US-amerikanische Dokumentarfilmer D. A. Pennebaker den damals ebenso umstrittenen wie gefeierten CSU-Politiker Franz Josef Strauß. Es gelang dem Filmemacher, Strauß in seinem Büro zu filmen, bei Wahlveranstaltungen und Fraktionssitzungen, aber auch zu Hause im Gespräch mit seiner Ehefrau Marianne. Pennebakers Film ist ein faszinierendes Zeitdokument und gewährt Einblick in das Alltagsleben des Politikers, der noch heute als Übervater der CSU gilt.

      Samstag, 05.09.15
      18:10 - 18:45 Uhr (35 Min.)
      35 Min.
      Stereo

      Im Februar 1965 begleitete der renommierte US-amerikanische Dokumentarfilmer D. A. Pennebaker den damals ebenso umstrittenen wie gefeierten CSU-Politiker Franz Josef Strauß. Es gelang dem Filmemacher, Strauß in seinem Büro zu filmen, bei Wahlveranstaltungen und Fraktionssitzungen, aber auch zu Hause im Gespräch mit seiner Ehefrau Marianne. Pennebakers Film ist ein faszinierendes Zeitdokument und gewährt Einblick in das Alltagsleben des Politikers, der noch heute als Übervater der CSU gilt.

       

      Stab und Besetzung

      Kontakt Walter Greifenstein
      Regie D. A. Pennebaker

      Bonn, 1965: Der 49-jährige CSU-Politiker Franz Josef Strauß, Bundestagsabgeordneter, Fraktionsvorsitzender und Landesvorsitzender, fährt zu seinem Büro. Ein langer, arbeitsreicher Tag liegt vor ihm. Drei Jahre zuvor hatte Strauß durch die Spiegel-Affäre sein Amt als Bundesverteidigungsminister verloren - nicht das einzige Gefecht, das der impulsive Politiker mit der Presse und politischen Gegnern austrug.
      Der bekannte US-amerikanische Dokumentarfilmer D. A. Pennebaker begleitete für seine Dokumentation "Hier Strauss" den Vollblutpolitiker im Februar 1965 mit der Kamera - bei turbulenten Fraktionssitzungen und Pressekonferenzen, im Büro beim Diktat und im freundlich frotzelnden Umgang mit seiner Sekretärin, bei Diskussionen mit Parteifreunden und in vollen Sälen vor Anhängern und Wählern. Pennebaker zeigt aber auch den sichtlich erschöpften Strauß im abendlichen Gespräch mit Ehefrau Marianne - ein Moment, der offenlegt, wie wichtig Strauß' Ehefrau als Beraterin für den Politiker war. Der vor 100 Jahren, am 6. September 1915, in München geborene und 1988 verstorbene ehemalige bayerische Ministerpräsident gilt als Legende des deutschen Politikbetriebs und als Übervater der CSU. D. A. Pennebakers Dokumentation zeigt ihn zu einer Zeit, da er sich von der Spiegel-Affäre von 1962 längst wieder erholt hatte und ein Jahr vor seiner Übernahme des Finanzministeriums in Bonn.
      Die filmische Momentaufnahme aus dem Leben des Politikers ist ein faszinierendes Zeitdokument, das Strauß als Kämpfer, Charmeur und Spötter zeigt, politisch wie privat. Wie kam ein US-amerikanischer Filmemacher, der kein Deutsch sprach, dazu, einen deutschen Politiker - der wiederum kaum Englisch sprach - zu porträtieren; einen Mann, der aus Pennebakers Perspektive nur provinzielle Bedeutung haben konnte? Der Filmemacher erinnerte sich im Gespräch mit Angelika Wittlich: "Meine Ankündigung, einen Film über Strauß zu machen, provozierte wildes Gelächter. Es schien eine absurde Idee zu sein. Man nahm ihn entweder nicht ernst oder hielt ihn für einen üblen Charakter, eine Person jedenfalls, die man nicht leiden kann. Das interessiert mich immer. Diese Menschen bekommen ein bestimmtes Raster übergestülpt, aus dem sie nicht mehr herauskönnen. Was Franz Josef Strauß anging: Ich war erstmal entschlossen, ihn sympathisch zu finden."

      Der 1925 geborene Dokumentarfilmer Donn Alan ("D.A.") Pennebaker zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten seines Fachs. Pennebaker, der früh schon mit tragbarer Kameraausrüstung und Synchronton arbeitete und einen exzellenten Blick für den 'richtigen' Kamerawinkel hat, verstellt in seinen Filmen die Realität nicht, er macht sie sichtbar, eindrücklich, verständlich. Sein offenes Zugehen auf die von ihm Porträtierten verhindert jede Häme oder Desavouierung. Er ist das Gegenteil eines Voyeurs, gleichgültig, wie nah er seinen Protagonisten kommt. Zu seinen wichtigsten Werken gehören legendäre Musikerporträts und Konzertfilme über Bob Dylan, Jimi Hendrix, Chuck Berry, Jerry Lee Lewis und das Rockfestival in Monterey.

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      Samstag, 05.09.15
      18:10 - 18:45 Uhr (35 Min.)
      35 Min.
      Stereo

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