Indien Projekte und Engagement - Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) Print logo

HSS Indien

Indien

  • Föderalismus
  • Regionale Verständigung
  • Sicherheit für Frauen und Kinder
  • Wassersicherheit

Standort:
Neu Delhi und Bangalore

Leitung: 
Judith Weinberger-Singh

Homepage:
www.hss.de/india

Ziele:

  • Stärkung föderaler Strukturen durch politische Bildung
  • Förderung des Austauschs zwischen Indien und seinen Nachbarstaaten zu Wassersicherheit und Föderalismus
  • Erhöhte Sicherheit für Frauen und Kinder in Indiens Städten durch bessere Polizeiarbeit und Kooperation der Behörden
  • Unterstützung des wissenschaftlichen und politischen Diskurses zu integriertem Flusswassermanagement

Zielgruppen:

  • Staatliche Institutionen
  • Ländliche Bevölkerung
  • Frauen und Kinder in urbanen Räumen
  • Vertreter der Wissenschaft

Kurzbeschreibung:

Demokratie und Föderalismus sind seit 1949 Bestandteile von Indiens Politik, auf welche die Bevölkerung mit Stolz blickt. Doch bis heute wird gerade die Lokal- und Kommunalpolitik von zahlreichen Problemen geplagt, weshalb die Hanns-Seidel-Stiftung, in Kooperation mit lokalen Partnern, die kommunalen Selbstverwaltungsstrukturen (Panchayati Raj) fördert.
In der seit 1996 laufenden Projektarbeit wird besonders auf die Unterstützung von benachteiligten Bevölkerungsgruppen eingegangen – vor allem auf Frauen. Diese stehen nicht nur im Bereich der Kommunalpolitik im Fokus. Indische Städte gelten gerade für Frauen und Kinder als unsicher. Fälle von (sexueller) Gewalt gegen diese Gruppen nehmen trotz gestiegener Aufmerksamkeit zu. Die Stiftung tritt dieser Entwicklung durch die Förderung einer besseren Zusammenarbeit aller Beteiligten im Bereich des Opferschutzes sowie einer professionelleren Polizei- und Justizarbeit entgegen.

Indiens größte Herausforderungen bestehen jedoch in der Wasserknappheit und Umweltverschmutzung. Die gesamte Region um den Himalaya ist massiv von Erderwärmung und Wasserproblemen betroffen. Die HSS unterstützt den internationalen Austausch der betroffenen Länder auf politischer und wissenschaftlicher Ebene.

Föderalismus

In Kooperation mit lokalen Partnern unterstützt die HSS in Indien kommunale Selbstverwaltungsstrukturen durch politische Bildungsmaßnahmen und praktische Trainings mit Gemeinde-, Stadträten und Bürgermeistern in Rajasthan und Kerala. Die politische Bildung von Dorfrätinnen und politischen Multiplikatoren in der Wahrnehmung ihrer politischen Rechte und Pflichten verringert den Reibungsverlust zwischen den politischen Ebenen und stärkt die Akzeptanz Benachteiligter in der Politik. Besonders große Erfolge hatte die Intervention bei weiblichen Gemeinderäten. Hier waren die Entwicklungseffekte bei Gemeinde und Lokalregierungen auffällig groß. Das Ziel ist, Indiens Dörfer politisch zu ermächtigen, ihre Interessen auf den höheren Ebenen effektiver umzusetzen – wie von der indischen Verfassung vorgesehen.

Die lokalen Maßnahmen werden sowohl national wie auch international durch Veranstaltungen ergänzt, die aktuelle Fragen des Föderalismus aufgreifen. In den vergangenen Jahren waren dies unter anderem Konfliktlösung, Fiskalföderalismus und Sicherheit.

Sicherheit für Frauen und Kinder – Safe Cities

Die Smart Cities-Initiative der indischen Bundesregierung ergänzt die Stiftung durch ein Programm zur Förderung der Sicherheit in urbanen Räumen – mit speziellem Fokus auf Frauen, Kinder, bzw. Opfer sexueller Gewalt. Der Leitgedanke ist: „Only a Safe City is a Smart City.“

Vor allem in Karnataka, dem indischen Partner­Bundesstaat des Freistaates Bayern, setzt die Hanns-Seidel-Stiftung ein Projekt zum Thema ‚sichere Städte‘ um. Hier steht die Frage nach einer bürgernahen Ausbildung für Polizisten im Zentrum. Im direkten Austausch miteinander haben die Polizei aus Karnataka und aus Bayern die Möglichkeit, von Erfahrungen zu profitieren und eigene Konzepte zu entwickeln oder anzupassen. Mittlerweile ist diese Initiative auf den gesamten Bundesstaat ausgeweitet worden.  
In Pune führt die Stiftung Fortbildungen für Schutzbeauftragte der Regierung, Anwälte und Polizisten durch. Hier lernen die Teilnehmer, ihre Pflichten zum rechtlichen Schutz von Frauen und Kindern einzusetzen und untereinander zusammenzuarbeiten. Die Kooperation zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und Richtern ist auch entscheidend für eine schnelle und erfolgreiche Aufarbeitung von (sexuellen) Straftaten.

Klimawandel und Wassersicherheit

Die wachsenden Wasserprobleme Indiens führen zu immer gravierenderen Konsequenzen: Dürren, Selbstmorde von Bauern, Bodenerosion und Überflutungen, Landflucht, Ausschreitungen. Das Teilen von Flusswasser mit Nachbarbundesstaaten führt zu politischen Konflikten. Die Stiftung führt in Karnataka eine Studie zu verbessertem integrierten Flusswassermanagement durch und unterstützt den politischen Diskurs zur Wasserverteilung durch wissenschaftliche Fundierung.

Zeitgleich organisiert die Hanns-Seidel-Stiftung in der Himalayaregion verschiedene Dialogforen, um die Kooperation zwischen Indien und seinen Nachbarstaaten zur Wassersicherheit zu verbessern. Die Region leidet besonders stark unter Umweltveränderungen mit Konsequenzen für ganz Südasien. Auf den Konferenzen tauschen sich politische und wissenschaftliche Funktionsträger der Länder über Möglichkeiten der Kooperation aus.

In den von zunehmender Dürre stark betroffenen Bundesstaaten Gujarat und Rajasthan verbessert die Stiftung gemeinsam mit ihren Partnern das kommunale Wassermanagement, um diese auf die Folgen der Erderwärmung besser vorzubereiten. Wassernutzung, Umweltschutz und Landwirtschaft wurden durch direkte Kooperation mit der Lokalbevölkerung verbessert. In den Distrikten wurden über Jahre effiziente Methoden zur Wassernutzung, -gewinnung und zum Wasserschutz vorgestellt.

Ansprechpartner in Indien

Contact
Hanns-Seidel-Stiftung e.V.

Delhi Office:
5, Ground Floor, Siri Fort Road,
New Delhi - 110049, India

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SPL Habitat, 1st floor, 138,
Gangadhar Shetty Road, Halasuru,
Bangalore - 560042, India

Telefon: +91 11 41680400 (Delhi) , +91 40990031 (Bangalore)
E-Mail: delhi@hss.de
Website: https://india.hss.de/

Ansprechpartner in Deutschland

Süd-/Südostasien
Stefan Burkhardt
Leiter
Süd-/Südostasien
Kerstin Grüner
Projektkoordinatorin

Podcast

Steht Indien aufgrund seiner komplexen gesellschaftlichen Strukturen vor besonderen Herausforderungen angesichts der COVID-19 Pandemie? Was bedeutet Migration für Indien und wie verändert die aktuelle Krise dies? Wie kann Indien sich von den Auswirkungen der Pandemie erholen? Diese und weitere Fragen behandelt die neue Episode der Podcast-Reihe „Globale Perspektiven“. Mehr Informationen zur Arbeit der Hanns-Seidel-Stiftung in Indien finden Sie unter https://india.hss.de