Warum die Schwarzfußkatze die „tödlichste Katze der Welt“ ist
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Klein und zierlich: Warum die Schwarzfußkatze trotzdem die „tödlichste Katze der Welt“ ist

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Die Schwarzfußkatze ist alles andere als ein kuscheliges Haustier. Die aus Afrika stammende Art gilt als „tödlichste Katze der Welt“.

Auf den ersten Blick wirkt die Schwarzfußkatze wie ein niedliches Kuscheltier. Das in Afrika beheimatete Tier fällt durch sein getupftes oder gestreiftes Fell, den überproportional großen Kopf und die Kulleraugen auf. Mit einem Gewicht von maximal 1,9 Kilogramm und einer Körperlänge von 38 bis 50 Zentimetern ist die Schwarzfußkatze kleiner als die meisten Hauskatzen. Trotzdem ist die Wildkatze eine effiziente Jägerin. Auf ihren Beutezügen ist sie so erfolgreich, dass sie als „tödlichste Katze der Welt“ bezeichnet wird.

Die Schwarzfußkatze ist eine erfolgreiche Jägerin

Die Schwarzfußkatze ist in den trockenen Gebieten des südlichen Afrikas beheimatet. Sie lebt vor allem in Südafrika, Namibia und Botswana. Tagsüber verstecken sich die scheuen Raubkatzen meist in aufgegebenen Bauen anderer Tiere am Boden oder im Erdreich. Diese Höhlen erweitern sie sogar, indem sie mit beiden Pfoten graben. Auch verlassene Termitenhügel kommen als Unterkunft infrage. Das brachte den Katzen den Beinamen „Ameisentiger“ ein. Die Tiere leben als Einzelgänger, Weibchen und Männchen treffen sich nur während der Paarungszeit von September bis Januar. Danach trennen sie sich sofort wieder, da das Weibchen die Aufzucht allein übernimmt.

Schwarzfußkatze sitzt auf einem Baumstamm
Die schwarz gefärbten Fußballen geben den Raubkatzen ihren Namen. © Imagebroker/Imago

In der Regel bringt die Schwarzfußkatze ein bis drei Katzenbabys zur Welt, die bereits nach sechs bis acht Monaten den Bau verlassen und sich ihr eigenes Revier suchen. Die Tiere beanspruchen relativ große Territorien für sich, die sie nachts während der Jagd unermüdlich durchkämmen. Im Durchschnitt legt die Schwarzfußkatze dabei acht bis 16 Kilometer zurück. Auf den Beutezügen geht sie äußerst geschickt vor. Mit ihren großen, runden Ohren ist sie in der Lage, selbst die leisesten Geräusche wahrzunehmen. Hat die Katze ein Beutetier entdeckt, schleicht sie sich lautlos an. Wenn sie sich nah genug herangepirscht hat, schlägt sie mit einer schnellen Attacke zu. Das ist aber bei Weitem nicht die einzige Jagdstrategie der Raubkatze.

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Tagsüber harrt sie zuweilen in völliger Inaktivität in ihrem Versteck aus und wartet, bis ein Beutetier vorbeikommt, um es zu erlegen. Aufnahmen der BBC zeigen auch, wie sich die Schwarzfußkatze flach auf den Boden drückt und dann plötzlich in die Luft springt, um einen Vogel zu schnappen. Normalerweise tötet das Raubtier ihre Opfer durch Bisse in Hals oder Kehle. Wenn sie nicht ihre gesamte Beute vertilgen kann, wird diese im Erdbau gelagert oder im Boden verscharrt, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt gefressen werden kann.

Während der Beutezüge frisst die Schwarzfußkatze etwa ein Fünftel ihres Körpergewichts. 60 Prozent ihrer Jagdversuche gelingen. Damit hat sie einen höheren Jagderfolg als Tiger, Löwen und andere Großkatzen und macht mehr Beute als jede andere Katzenart. Im Schnitt schlägt sie während ihrer Jagdrundgänge etwa alle 30 bis 50 Minuten zu. Auf dem Speiseplan stehen vor allem kleine Nagetiere und Vögel. Aber auch Insekten wie Käfer, Spinnen und Heuschrecken sowie Eidechsen und Frösche zählen zur Nahrung der Schwarzfußkatze. Zudem ist sie laut Experten in der Lage, auch etwas größere Tiere zu erlegen, die in etwa die Dimension eines Huhns oder eines Hasen haben.

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Für Menschen ist die Schwarzfußkatze dagegen ungefährlich. In europäischen Zoos gibt es die Raubkatze nicht – Grund dafür ist eine tödliche Stoffwechselkrankheit innerhalb der Zoopopulation, durch die diese vor einigen Jahren ausstarb. Der Bestand der Schwarzfußkatze ist generell gefährdet. Weniger als 10.000 Schwarzfußkatzen leben noch in Afrika. Auf der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature) ist sie als „bedroht“ eingestuft.

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