Devot
Zwei Personen, viele Rätsel: Erotikthriller mit Annett Renneberg und Simon Böer
Regie
Dauer
92 Min.
Kinostart
18.11.2004
Genre
FSK
16
Produktionsland
Cast & Crew
Redaktionskritik
Zwei Menschen im rätselhaften Geschlechterkampf
Dem Film vorangestellt ist ein Zitat des Schriftstellers Max Frisch: "Ich glaube an die Mysterien des Lebens, ich glaube an die Gewalt der Liebe und der Untreue, ich glaube an das schmerzlich Unberechenbare unseres Tuns." Worte von sicherlich tiefer Bedeutung, einen Film wie Igor Zaritzkis Pseudo-Psycho-Striptease "Devot" vermögen sie indes nicht zu erklären. <p>
Das Zweipersonenstück spielt in einer einzigen Nacht und größtenteils an einem einzigen Schauplatz: Im Loft des etwas schnöseligen Henry (Simon Böer). Wer dieser Henry ist, wie er denkt, wie er fühlt, was er arbeitet, das alles wird nicht erklärt. Henry gerät eines Abends an die geheimnisvolle Anja (Annett Renneberg), die vielleicht eine Lebensmüde ist, vielleicht eine Hure. Er nimmt die ätherische Schöne mit zu sich nach Hause, und dann geht auch schon das Gebabbel los.<p>
"Devot" möchte ein erotischer Thriller mit surrealer Note sein, ist aber nur ein prätenziöses Flickwerk aus kryptischem Sadomaso-Gedengel und viel gestanztem Gerede über Schicksal, Zufall und Scheherazade. Was passiert und warum, bleibt größtenteils unklar, denn die vielen falschen Fährten, auf die Regisseur und Autor Igor Zaritzki die Zuschauer lockt, ergeben nur dann einen Sinn, wenn man M. Night Shyamalan heißt und einen ganz schlechten Tag hat. Technisch ist der Film von hohem Niveau, die Mysterien des Lebens werden aber auch gut ohne ihn zurechtkommen. <p>
<b>Fazit: Morbides Psycho-Duell, das sich in seiner Irrgarten-Dramaturgie hoffnungslos verheddert</b>
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