Mexiko-Wahl: Sheinbaum offenbar voran
Nach den von Gewalt überschatteten Wahlen in Mexiko haben die Medien und die Regierungspartei Claudia Sheinbaum zur Siegerin der mexikanischen Präsidentschaftswahlen und damit zur ersten Präsidentin des Landes erklärt. Der Fernsehsender NMAS und die Zeitung „El Financiero“ berichteten, ihre Umfragen hätten einen Sieg Sheinbaums ergeben, nannten aber keine Zahlen. Der Vorsitzende der Regierungspartei Morena, Mario Delgado, sagte vor Anhängern in Mexiko-Stadt, Sheinbaum habe mit einem „sehr großen“ Vorsprung gewonnen. Das amtliche Endergebnis steht noch aus. Neben dem Präsidentenamt werden auch der Kongress, die Regierungen mehrerer Bundesstaaten sowie mehr als 20.000 öffentliche Ämter neu besetzt.
Sheinbaums Gegenkandidatin auf Seiten des rechtsgerichteten Oppositionsbündnisses ist die indigene Unternehmerin Xochitl Galvez (61). Je nach Umfrageinstitut lag Sheinbaum in den Vorwahlumfragen 20 bis 30 Prozentpunkte vor Galvez. Zum ersten Mal in der Geschichte des spanischsprachigen Landes führen damit zwei Frauen das Rennen um die Präsidentschaft an.
Sowohl der Wahlkampf als auch die Stimmabgabe waren von gewaltsamen Zwischenfällen geprägt. Die Abstimmung in der mexikanischen Stadt Coyomeapan im Bundesstaat Puebla wurde nach Angaben der staatlichen Wahlbehörde unterbrochen, nachdem in einem Wahllokal mindestens eine Person getötet worden war. Die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte einen weiteren Todesfall in einem Wahllokal in Tlapanalapan, ebenfalls in Puebla. 38 Kandidaten wurden im Wahlkampf getötet.