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Dom von der Dom-Hütte über die N-Flanke (Normalweg)

· 2 Bewertungen · Hochtour · Walliser Alpen
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DAV Sektion Frankfurt/Main Verifizierter Partner 
  • Dom, von der Domhütte aus gesehen
    Dom, von der Domhütte aus gesehen
    Foto: Christoph Schumacher, DAV Sektion Frankfurt/Main

Der Normalanstieg von der Domhütte über die Nordflanke auf den Dom ist eine landschaftlich großartige Hochtour auf den höchsten inner-schweizerischen Berg.

Die Tour ist technisch bei guten Bedingungen verhältnismäßig leicht (PD), eine Hochtouren-Grunderfahrung (Umgang mit Pickel und Steigeisen, Spaltenbergung, Klettern im 2. Schwierigkeitsgrad) ist aber Voraussetzung.

Aufgrund der Länge und großen Höhe ist eine  gute Kondition und ausreichende Akklimatisation erforderlich.

Die Tour kann auch als Abstiegsroute nach einem Aufstieg über den Festigrat gewählt werden, was zusammen eine großartige Überschreitung eines großen Berges ergibt.

schwer
Strecke 12,5 km
10:00 h
1.755 hm
1.756 hm
4.545 hm
2.940 hm

Grobe Orientierung:

Von der Domhütte über Moränengelände zum N-Rand des Festigletschers, am N-Rand des Festigletschers aufwärts bis unter das Festijoch. Dort schräg links aufwärts durch die Felsflanke in leichter Kletterei (2) ins Festijoch, 3h ab der Hütte.

Jenseitig kurz steil hinab auf den Hohbärggletscher, dann in einem weiten Bogen um die Seracs herum zum Fuß der Nordflanke. Diese in steilem Firn aufwärts bis zum höchsten Punkt im Firn, ab dort kurzer Verbindungsgrat zum Gipfel (6h ab der Hütte).

Abstieg auf derselben Route (4h). 

Autorentipp

  • Früher Aufbruch von der Hütte (Frühstück für Dom-Aspiranten gibt es um 3:00)
  • Zeit so einteilen, dass man die Felsflanke zum Festijoch bereits im Hellen oder zumindest während der Morgendämmerung durchklettern kann, was im August bei Aufbruch um 3:45 - 4:00 an der Hütte gut hinkommt. Übermäßiges Hetzen bringt also wenig.
Profilbild von Christoph Schumacher
Autor
Christoph Schumacher 
Aktualisierung: 02.09.2019
Schwierigkeit
II, PD schwer
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotenzial
Höchster Punkt
Dom, 4.545 m
Tiefster Punkt
Domhütte, 2.940 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Exposition
NOSW
Standplätze
mit Umlenkungen zum Abseilen, mit Bohrhaken, Normalhaken, mobile Sicherungsmittel
Zwischensicherung
mit Bohrhaken, vereinzelt Bohrhaken, Normalhaken, mobile Sicherungsmittel
Seillänge
1 x 50 m
Anzahl Expressschlingen
3
Erstbegehung
unbekannt

Wegearten

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Sicherheitshinweise

  • Obwohl der Zustieg zum Festigletscher gut mit Steinmännchen markiert ist, sollte man sich ihn am Vorabend der Tour genau ansehen, um nicht unnötig Zeit in dem unübersichtlichen Moränengelände zu verlieren
  • In der Felsflanke beim Aufstieg zum Festijoch befinden sich viel Geröll und lose Felsen, daher Helm tragen und auf Steinschlag durch vorauskletternde Seilschaften achten. Auch besteht hier die Gefahr, von der Idealroute abzukommen (überall sind Trittspuren) und damit in Gelände mit noch loserem Fels und Geröll zu geraten.
  • Auf dem Hohbärggletscher Vorsicht vor Eisschlag aus den Sercas der NO-Flanke des Doms, daher genügend Abstannd zu diesen halten und keine Pausen unterhalb der Sercas machen.
  • Spaltensturzgefahr auf den Gletschern, insbesondere am Bergschrund unter dem Festijoch beim Abstieg auf den Hohbärggletscher, beim Wiederanstieg auf dem Hochbärggletscher und im unteren Teil des flachen Bereichs des Hohbärggletschers. Dagegen im steilen Abschnitt der N-Flanke nur wenige Spalten. 
    Auf dem Festigletscher ebenfalls viele Spalten, die im Spätsommer, wenn der Gletscher aper ist, offensichtlich sind.

Start

Domhütte
Koordinaten:
SwissGrid
2'629'318E 1'105'774N
DD
46.102839, 7.817781
GMS
46°06'10.2"N 7°49'04.0"E
UTM
32T 408627 5106153
w3w 
///andacht.schenkt.etabliert
Auf Karte anzeigen

Ziel

Dom

Wegbeschreibung

Von Randa zur Domhütte siehe separate Beschreibung des Hüttenanstiegs.

Von der Domhütte aus zunächst auf gutem, mit Steinmännchen markiertem Pfad auf der nördlichen Seitenmoräne des Festigletschers aufwärts bis auf ca. 3100 m. Ab hier verläuft der Pfad nicht mehr oben auf der Moräne, sondern in ihrer rechten (südl.) Flanke. Man folgt weiter den Steinmännchen und passiert einen mit aufgeschichteten Steinen eingerahmten Biwakplatz. 

Ab hier mehrere Varianten, die aber alle gemeinsam haben, dass man entlang einer flachen Rinne fast parallel zum Gletscher aufsteigt und diesen in einer Höhe zwischen 3200 m und 3240 m in der Nähe einiger auffälliger großer, auf dem Gletscher liegender Felsblöcke (Stand 2019, siehe Foto) betritt. (ca. 1h ab der Hütte). Von hier immer am linken Rand auf dem Gletscher aufwärts, wobei an einigen Stellen Spalten überschritten oder umgangen werden müssen.

Man gelangt so bis unter das Festijoch bei ca. 3660 m. Hier muss eine ca. 60 - 70 m hohe Felsflanke durchklettert werden (Schwierigkeitsgrad 2). Der ungefähre Einstiegspunkt ist mit reflektierenden Katzenaugen markiert, außerdem gibt es meist deutliche Spuren im Schnee, daher ist er auch bei Dunkelheit gut zu finden. Ein Fixseil gibt es aber mittlerweile (Sommer 2019) nicht mehr. Direkt am obersten Firmrand befindet sich meist eine gute Stelle zum Ablegen der Steigeisen. Wenige m oberhalb des Übergangs Firn - Fels befindet sich ein erster Bohrhaken, von diesem kurz schräg rechts aufwärts zu einem zweiten Bohrhaken (ca. 10 m), ab dann schräg links ca. 50 m aufwärts (Richtung NW), wobei zwei weitere Bohrhaken passiert werden, zu einem Stand an einem letzten Bohrhaken. Von dort links haltend in kurzer leichter Kletterei (1) ins Festijoch, ca. 3h ab der Hütte.

Im Festijoch legt man die Steigeisen wieder an und steigt kurz steil hinab auf den Hohbärggletscher, wobei ein Bergschrund zu überqueren ist. Unterhalb von diesem zunächst weiter hinab Richtung N, um genügend Sicherheitsabstand von den Seracs in der NW-Flanke des Doms zu halten. Meist liegen hier Eisbrocken, die somit eine recht gute Aussage darüber liefern, wie groß der Sicherheitsabstand sein sollte. Vorsicht  in dieser Passage auch vor Spalten, die parallel zur Wegrichtung verlaufen. Dann Richtung NO und N in einem großen Bogen wieder ansteigend in den oberen, flachen Teil des Hohbärggletschers mit einigen großen Spalten. 

Von hier aus ab ca. 3900 m Richtung SO, allmählich steiler werdend, ab ca. 4080 m Richtung SW, ab 4400 m wieder Richtung SO, steil, aber ohne besondere Schwierigkeiten hinauf in die N-Flanke des Doms, wobei sowohl der NW-Grat (Festigrat) als auch der NO-Grat (Verbindungsgrat zur Lenzspitze) erst dort berührt werden, wo sich beide treffen, nämlich am höchsten Punkt im Firn. Von dort über einen kurzen (ca. 10 m) schmalen Firngrat zum höchsten Punkt im Fels mit Gipfelkreuz, ca. 3h ab Festijoch.

Gesamtzeit für den Aufstieg: ca. 6h (ohne Pausen).

Der Abstieg erfolgt auf derselben Route, wobei in der N-Flanke einige Serpentinen abgeschnitten werden können. Vom Festijoch kann man zum Festigletscher über die Felsflanke abseilen (Ringe an den Bohrhaken vorhanden), mit 50m Seil muss man 3x abseilen (oder 2x mit einem ca. 5m langen ungesicherten, einfachen Kletterstück dazwischen).

Gesamtzeit für  den Abstieg: ca. 4h.

Der GPS-Track zu dieser Wegbeschreibung entspricht der Abstiegsroute.

Öffentliche Verkehrsmittel

mit Bahn und Bus erreichbar

Von Visp mit der Matterhorn Gotthard Bahn bis nach Randa.

Anfahrt

Mit dem Auto über Visp und Stalden nach Randa.

Parken

Am Bahnhof in Randa gibt es ein öffentliches Parkhaus, daneben gibt es mehrere private Parkplätze im Dorf. Die Parkgebühren liegen zwischen 5 und 7 CHF pro Tag (Stand 2019).

Gebührenfreie Parkplätze gibt es nicht mehr.

Koordinaten

SwissGrid
2'629'318E 1'105'774N
DD
46.102839, 7.817781
GMS
46°06'10.2"N 7°49'04.0"E
UTM
32T 408627 5106153
w3w 
///andacht.schenkt.etabliert
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Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad

Kartenempfehlungen des Autors

Schweizer Landeskarte 1:25.000, Blatt "Randa"

Buchtipps für die Region

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Ausrüstung

  • Standard-Hochtouren-Ausrüstung mit Steigeisen, Eispickel, Bandschlingen und Prusikschlingen für eine Spaltenbergung
  • 50 m Seil (es reicht auch ein Halbseil, das man doppelt nehmen kann, wenn man in der Felsflanke ordnungsgemmäß sichern will)
  • Helm für die Kletterpassagen am Festijoch
  • 3 zusätzliche Karabiner oder Express-Schlingen für Zwischennsicherungen in der Felsflanke, wenn man sichern möchte
  • Ggf. zusätzlicher Kälteschutz (z.B. Überhandschuhe, Sturmhaube); wir haben die Dom-Nordflanke zweimal an ansonsten recht warmen Tagen als außergewöhnlich kalt erlebt, trotz geringer Windgeschwindigkeit.

Fragen & Antworten

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Bewertungen

5,0
(2)
Wolfram Eichelberger
16.05.2024 · Community
Der Hüttenaufstieg ist heute wesentlich mit Leitern und Fixseilen entschärft. Bei unserer Besteigung (1975) war das noch wesentlich anspruchsvoller. In der Nacht ging (untypischerweise) eine Lawine jenseits des Festijochs nieder, was uns eine langwierige Kraxelei über den Lawinenkegel beschert hat. Dabei hingen einige bedrohliche Séracs noch über uns, die haben genervt. Der Rest des Aufstiegs war reiner Genuss! - Tolle Tour!
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Uwe Wütherich 
20.11.2020 · Community
Schöne, lange und anspruchsvolle Tour.
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Gipfelwand
Foto: Uwe Wütherich, Community

Fotos von anderen

+ 3

Bewertung
Schwierigkeit
II, PD schwer
Strecke
12,5 km
Dauer
10:00 h
Aufstieg
1.755 hm
Abstieg
1.756 hm
Höchster Punkt
4.545 m
Tiefster Punkt
2.940 m
mit Bahn und Bus erreichbar Hin und zurück aussichtsreich Einkehrmöglichkeit Gipfel-Tour

Wetter am Startpunkt der Tour

Statistik

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