Details - Münchner Philharmoniker

Maurice Ravel

Maurice Ravel wurde am 07. März 1875 in Ciboure, Basses-Pyrénées, geboren. 1897 trat Ravel in die Kompositionsklasse von Gabriel Fauré ein, daneben studierte er Kontrapunkt, Fuge und Orchestration bei André Gedalge.

Gemessen an der Zahl der fertiggestellten Arbeiten waren die Jahre von der Jahrhundertwende bis zum Ersten Weltkrieg seine produktivste Zeit. Hatte er bis dahin fast ausschließlich Klavierstücke und Lieder geschaffen, erschloss er sich mit der Orchesterouvertüre Shéhérazade, dem F-Dur-Streichquartett, der Oper L’Heure espagnole, der Rhapsodie espagnole (die Manuel de Fallas Aufmerksamkeit erregte) und der im Auftrag Djagilews komponierten Ballettmusik Daphnis et Chloé jetzt auch größere musikalische Formen. 1913 lernte Ravel Strawinsky kennen, mit dem er bei einer Bearbeitung von Mussorgskis unvollendeter Oper Chowanschtschina zusammenarbeitete. Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Ravel von der allgemeinen patriotischen Begeisterung ergriffen und dem Sanitätsdienst als Kraftfahrer zugeteilt.

Am 17. Dezember 1937 begab Ravel sich in die Klinik des berühmten Neurochirurgen Clovis Vincent, um durch eine Schädeloperation dem Verdacht auf einen Gehirntumor nachzugehen. Von diese Operation sollte er sich nicht mehr erholen. Er starb am 28. Dezember 1937 und wurde auf dem Friedhof von Levallois-Perret im Westen von Paris begraben.

Ravel gehört zu den Komponisten des 20. Jahrhunderts, die weniger als Zerstörer, denn als Erneuerer traditioneller Formen und Techniken wirkten. Sein großes Vorbild war Mozart, aber ebenso bewunderte er auch Schubert, Mendelssohn, Rimski-Korsakow, Strawinsky, Schönberg und die französischen Komponisten von Bizet und Gounod bis hin zu Debussy und Satie. Ravel nutzte die Musik der verschiedenen Epochen und Länder als Inspirationsquelle für seine eigene zwischen Klangsinnlichkeit und Kalkulation, Tonalität und Atonalität, raffinierter Harmonik und einprägsamer Rhythmik changierende Tonsprache. Dabei suchte er nicht nach einer subjektiven, emotional geprägten Aussage. Seine Musik sollte vielmehr gemäß der Forderung "l´art pour l´art" sich selbst genügen. Davon zeugen seine Orchesterwerke wie der "Bolero", "La valse" oder "Daphnis et Chloé" ebenso wie seine zahlreichen Kompositionen für Klavier. "Ravels Kunst strebte weder nach Leidenschaft noch nach Wahrheit, sondern wohl eher nach der ´Betrachtung des Schönen´, und zwar durch die Befriedigung des Geistes mittels der Freude des Hörens" (Arbie Orenstein).