Schwere Gewalttat in Murnau - Polizei ermittelt wegen zweifachen Mordes / Radio Oberland News
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Schwere Gewalttat in Murnau - Polizei ermittelt wegen zweifachen Mordes

Lesedauer 5 Minuten
02.05.2024

Update 02.05. / 16:05 Uhr - 120 Personen besuchen Gedenkgottesdienst

In Murnau ist heute den beiden getöteten ukrainischen Soldaten gedacht worden. Am Nachmittag haben rund 120 Menschen, darunter viele Ukrainer, im Rahmen eines Gottesdienstes Abschied genommen. Der Tod der Männer habe die heile Welt in Murnau aus den Angeln gehoben, sagte Dekan Siegbert Schindele von der katholischen Gemeinde. Die beiden Soldaten im Alter von 23 und 36 Jahren, waren am Samstagabend erstochen worden. Unter dringendem Tatverdacht steht ein 57 Jahre alter Russe aus der Marktgemeinde.

 

Update 30.04. / 12:05 Uhr - Gedenkgottesdienst in Murnau geplant

Am Donnerstag soll es in Murnau einen Gedenkgottesdienst für die zwei getöteten Ukrainer geben. Dazu werde ein Geistlicher der ukrainisch-orthodoxen Gemeinde in München erwartet, sagte die stellvertretende Geschäftsleiterin des Marktes Murnau, Nina Herweck-Bockhorni, am Dienstag. Den Menschen in Murnau solle mit dem Gottesdienst die Möglichkeit eines angemessenen Abschieds gegeben werden. Sie nehmen großen Anteil, unabhängig von ihrer Nationalität.

Der Tatort hat sich mittlerweile eine Art Pilgerstätte entwickelt. Viele Menschen legten dort Blumen nieder, verharrten im stillen Gebet. Neben Blumen und Kerzen waren am Montag Bilder der beiden Getöteten und die ukrainische Flagge zu sehen.

Murnaus Bürgermeister Rolf Beuting ordnete am Rathaus Trauerflor an und sprach den Angehörigen sein Beileid aus. «In dieser ohnehin für sie schweren Zeit haben sie geliebte Familienmitglieder verloren.» Es gebe Hinweise darauf, dass Alkohol im Spiel war. «Alkohol erhöht leider immer das Risiko von Straf- oder Gewalttaten deutlich. Und dies vollkommen unabhängig von der Nationalität der Konsumenten», sagte Beuting. «Wir haben es hier mit einer sehr schlimmen Einzeltat zu tun, die nicht für irgendwelche anderen Zwecke instrumentalisiert werden darf. Dies sind wir den Opfern und deren Familien schuldig.»

 

Update 15:47 Uhr - Ermittler schließen politisches Motiv nicht aus

Nach der Tötung zweier ukrainischer Soldaten in Murnau schließen die Ermittler eine politische Motivation nicht völlig aus. «Das Motiv der Tat ist derzeit noch unklar, wobei eine politische Tatmotivation nicht ausgeschlossen werden kann und in alle Richtungen ermittelt wird», teilte die Generalstaatsanwaltschaft München am Montagnachmittag mit. Die Behörde hatte zuvor die Ermittlungen übernommen. Konkret zuständig innerhalb der Behörde ist die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET). 

 

Update 29.04. / 05:05 Uhr - Opfer waren wohl Soldaten

Zwei Ukrainische Männer sind am Wochenende in Murnau vor einem Einkaufszentrum erstochen worden. Bei den Opfern soll es sich um Soldaten handeln. Das berichten mehrere Medien unter Berufung auf das Außenministerium in Kiew. Demnach hielten sich die 23 und 36 Jahre alten Männer für Reha-Maßnahmen in Deutschland auf. Der ukrainische Außenminister Kuleba dankte den deutschen Ermittlern für die schnelle Festnahme eines Tatverdächtigen. Gegen einen 57-jährigen Russen wurde Haftbefehl erlassen. Gegen ihn wird wegen zweifachen Mordes ermittelt. Der aus Oberammergau stammende Fraktionschef der Freien Wähler im bayerischen Landtag, Florian Streibl, sagte, sollte der russische Angriffskrieg der Hintergrund der Tat gewesen sein, wäre dies eine Katastrophe für die Region.

 

Update 15:05 Uhr - Freie Wähler Fraktionsvorsitzender Streibl drückt Mitgefühl aus

Nach dem mutmaßlichen Doppelmord in Murnau hat sich jetzt auch der Oberammergauer Florian Streibl, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Landtag zu Wort gemeldet:

“Sollte sich herausstellen, dass der Hintergrund der Auseinandersetzung der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine war, wäre dies eine Katastrophe für die Region. Denn es darf nicht sein, dass dieser Konflikt hier bei uns im Oberland ausgetragen wird. Ich setze auf unseren starken Rechtsstaat, unsere effiziente Bayerische Polizei sowie die Justiz, welche die Tat schnellstmöglich aufklären und den Täter seiner gerechten Strafe zuführen werden. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer. Diese Bluttat macht deutlich, dass das Unrecht, welches in der Ukraine geschieht, uns alle angeht.", so Streibl in einer Mitteilung.

 

Update 28.04. / 14:00 Uhr - Tatverdächtiger in Haft

Der dringend Tatverdächtige 57-Jährige ist heute auf Antrag der sachleitenden Staatsanwaltschaft München II der zuständigen Ermittlungsrichterin vorgeführt worden. Diese erließ Haftbefehl wegen Mordes. Das hat das Polizeipräsidium jetzt mitgeteilt. Die Polizei hat den Beschuldigten unmittelbar in eine Justizvollzugsanstalt gebracht, wo er nun in Untersuchungshaft einsitzt.

Die Untersuchungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei zu den Hintergründen und dem Motiv der Tat dauern derzeit noch an. Hierzu können laut Polizeipräsidium Oberbayern Süd zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben gemacht werden.    

 

Update 22:05 Uhr - Polizei gibt weitere Einzelheiten zu den Personen bekannt

Nach neuesten Erkenntnissen handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter, einem 57-Jährigen aus Murnau um einen russischen Staatsangehörigen. Die beiden 23 und 36 Jahre alten Opfer wiederum sind demnach ukrainische Staatsbürger, wohnhaft im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Ob diese Informationen mit dem Grund für die Tat in Verbindung gebracht werden können, ist nicht klar - dazu machte die Polizei keine Angaben.

Ein Vertreter der Staatsanwaltschaft München II war ebenfals in Murnau vor Ort - sie ermittelt wegen des Verdachts des zweifachen Mordes. Außerdem hat die Staatsanwaltschaft einen Haftantrag gestellt, weshalb der 57-jährige Tatverdächtige bereits morgen dem Ermittlungsrichter vorgeführt wird.

 

Update 21:55 Uhr - Kripo bittet um Zeugenhinweise

Die  Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und bittet zur Klärung der genauen Tatumstände um Hinweise aus der Bevölkerung:                                                

  • Wer hat am Samstag, den 27. April 2024, zwischen 16.45 Uhr und 17.20 Uhr den Vorfall nahe des Tengelmann-Centers in Murnau beobachtet beziehungsweise kann sachdienliche Hinweise hierzu geben?
  • Wer kann Angaben zu einer möglichen Auseinandersetzung oder Vorgeschichte machen?
  • Wer kann sonstige sachdienliche Hinweise machen, die zur Klärung der Tatumstände beitragen?

Hinweise werden an die Kriminalpolizeistation Garmisch-Partenkirchen unter der Telefonnummer 08821/9170 oder an die Polizeiinspektion Murnau unter der Telefonnummer 08841/61760 erbeten.

 

Update 21:10 Uhr - Nähere Erkenntnisse zu den Tatopfern

Die beiden getöteten Personen sind nach Polizeiangaben gegenüber Radio Oberland 23 und 36 Jahre alt. Beim mutmaßlichen Täter handelt es sich demnach um einen 57-jährigen Mann aus Murnau. Er konnte in seiner Wohnung festgenommen werden.

 

Update 20:55 Uhr - Ermittlungen wegen Doppelmordes aufgenommen

Zwei Menschen sind am frühen Samstagabend in Murnau am Staffelsee getötet worden. Die Polizei konnte kurze Zeit später einen Mann aus Murnau festnehmen, der als dringend tatverdächtig gilt. Er sei zunächst geflüchtet - im Rahmen der Fahndung sei dann recht schnell ein 57-jähriger Verdächtiger gefasst worden. 

Eines der beiden Opfer sei ein Mann. Zur Identität des zweiten Opfers wollte der Polizeisprecher noch keine Angaben machen. Die Ermittlungen zu der Tat und zu den Hintergründen stünden noch am Anfang, hieß es.

Radio Oberland Interview mit der Polizei hier hören

 

Ursprüngliche Meldung

Am späten Nachmittag kam es in Murnau zu einer schweren Gewalttat, wobei wohl ein Mensch getötet wurde. Die leblose Person wurde demnach direkt neben einem Einkaufszentrum entdeckt. Unbestätigten Angaben zufolge soll es auch noch ein zweites Opfer geben – es seien aber wohl keine Täter flüchtig. Der Bereich wurde großräumig abgesperrt, die Feuerwehr lenkt den Verkehr. Weitere Einzelheiten sind noch nicht bekannt.

 

Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert, sobald es neue Erkenntnisse gibt!

Bild © Radio Oberland/Lisa Wohllaib
Orte
Murnau a. Staffelsee
Themen
Murnau Polizei
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