Ausbildung als Goldschmied (m/w/d) - ein Überblick | Indeed.com Deutschland

Ausbildung als Goldschmied (m/w/d) – Infos zum Beruf

Aktualisiert am 22. September 2023

Die Herstellung von Schmuck ist eine Kunst für sich, die Goldschmied*innen perfekt beherrschen. In feinster Kleinarbeit entstehen Ringe, Armbänder, Halsketten und andere goldene Schmuckstücke. Dank der Kombination aus Fingerspitzengefühl und jahrelang erlernten Techniken verwandeln sie Edelmetalle in Kunstwerke. Aber wie sieht der Werdegang aus und welche Voraussetzungen benötigt man für den Beruf? Erfahren Sie in diesem Artikel alles über die Ausbildung zum/zur Goldschmied*in.
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Berufsbild Goldschmied*in

Goldschmied*in ist ein überaus alter Beruf. Auch wenn heute zahlreiche technische Hilfsmittel und Maschinen zum Einsatz kommen, ist der Beruf des/der Goldschmied*in kaum wegzudenken. Zum Aufgabenfeld von Goldschmied*innen zählt nicht nur die Herstellung von Schmuckstücken. Auch die Reparatur ist Teil der Arbeit. Je nachdem, ob Sie in der Industrie oder in einem kleinen Betrieb arbeiten, stellen Sie die Schmuckstücke überwiegend maschinell und somit in großer Anzahl oder als Unikat in feinster Handarbeit her.

Fachrichtungen für Goldschmied*innen

Als Goldschmied*in haben Sie die Wahl zwischen drei Fachrichtungen. Die Fachrichtungen unterscheiden sich hinsichtlich dessen, was hergestellt wird. Sie arbeiten aber immer mit Edelmetallen und auch häufig mit Edelsteinen. Modeschmuck gehört nicht zu Ihrem Aufgabenfeld. Die Fachrichtungen sind unterteilt in Schmuck, Juwelen und Ketten:
  • Fachrichtung Schmuck: Sie entwerfen und stellen verschiedene Schmuckstücke her, z. B. Armbänder, Ringe oder Anhänger. Sie formen und gestalten das Gold.
  • Fachrichtung Juwelen: Neben dem Gestalten und Entwerfen von Schmuck gehört die Arbeit mit geschliffenen Edelsteinen zu Ihrer Tätigkeit, d. h., dass Sie etwa Ohrringe mit Diamanten besetzen.
  • Fachrichtung Ketten: Sie beschäftigen sich speziell mit Geflechten aus Edelmetall, also Ketten oder Armbänder, gestalten und formen diese oder reparieren sie.

Die Aufgaben im Überblick

Unabhängig von der gewählten Fachrichtung gibt es Aufgaben, die in allen drei Fachbereichen gleich sind:
  • Einschmelzen von Gold und anderen Edelmetallen (in bestimmte Formen)
  • Formen der noch glühenden Metalle
  • Anfertigung von Verschlüssen und Fassungen, z. B. für Edelsteine
  • Erstellung von Entwürfen (ggf. nach Kundenwunsch)
  • Bohr-, Fräs- und Schleifarbeiten (maschinell und per Hand)
  • Gravuren und Verzierungen von Schmuckstücken
  • Kundenberatung und Verkauf
  • Reparaturarbeiten (Verschlüsse reparieren, Ringe verkleinern usw.)

Wie viel verdient man als Goldschmied*in?

Das Gehalt eines/einer Goldschmied*in beträgt im Durchschnitt rund 27.844 EUR brutto pro Jahr. Dieser Durchschnittswert ergibt sich aus 165 Gehaltsangaben von Indeed. Diese Gehaltsangabe dient lediglich als Orientierung. Das Gehalt wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, z. B. berufliche Erfahrung, und kann daher variieren.

Die Ausbildung zum/zur Goldschmied*in

Die Ausbildung zum/zur Goldschmied*in ist eine anerkannte, duale Ausbildung. Schon zu Beginn der Ausbildung können Sie zwischen den drei erwähnten Fachrichtungen wählen. In der Regel dauert die Ausbildung 3,5 Jahre. Der theoretische Unterricht findet in einer staatlichen Berufsschule statt. Der praktische Teil wird in einem entsprechenden Betrieb absolviert. In den meisten Fällen findet nach dem zweiten Ausbildungsjahr eine Zwischenprüfung statt. Beendet wird die Ausbildung mit einer Abschlussprüfung und mit dem Gesellenbrief. Die Abschlussprüfung besteht größtenteils aus einer schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfung.Sollten Sie sich für eine schulische Ausbildung entscheiden, verbringen Sie zwei Jahre in einer Berufsschule oder Fachschule und im Anschluss ein halbes bis 1,5 Jahre in einem entsprechenden Betrieb.

Was lernen Sie während der Ausbildung?

Neben allgemeinen Ausbildungsinhalten wie Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit und Umweltschutz geht es in der Ausbildung zum/zur Goldschmied*in vor allem um berufsbezogene Inhalte:
  • Umgang mit Maschinen und Werkzeugen
  • Vorbereitung des Arbeitsplatzes
  • Lagerung und Vorbereitung der Materialien
  • Gestaltung von Schmuckstücken
  • Umformen von Metallen
  • Legieren und Schmuckguss
  • Anfertigen von verschiedenen Schmuckstücken
  • Reparatur und Umarbeitung oder Anpassung von Schmuckstücken
Je nach Fachrichtung kommen vor allem in den letzten beiden Jahren spezifischere Aufgaben hinzu.

Voraussetzungen für die Ausbildung zum/zur Goldschmied*in

Für die Ausbildung als Goldschmied*in benötigen Sie keinen speziellen Schulabschluss. Alle Abschlüsse werden anerkannt. Berufliche Erfahrungen sind ebenfalls nicht notwendig. Sie sollten dennoch auf gute Noten in den Fächern Werken, Technik, Kunst, Chemie und Physik achten. Gute Vorkenntnisse erleichtern Ihnen den Start in den Beruf als Goldschmied*in. Überdies könnte Ihnen das einen Vorteil anderen Bewerber*innen gegenüber verschaffen.

Persönliche Fähigkeiten und Interessen

Wichtig sind persönliche Fähigkeiten und Interessen. Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis sind wichtig für die praktische Arbeit, Kreativität und Vorstellungskraft wiederum für die Gestaltung und Konzeption. Sie sollten die Arbeit mit viel Geschick und Sorgfalt angehen, denn Sie arbeiten mit Edelmetallen. Zeichnerische Fähigkeiten helfen Ihnen, Entwürfe so genau wie möglich zu gestalten. Geduld ist bei dieser Arbeit ebenfalls wichtig. Die Herstellung von Schmuck braucht Zeit und nicht immer läuft alles auf Anhieb. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Maschinen und Werkzeugen sowie mit dem Material versteht sich von selbst.

Wird die Ausbildung zum/zur Goldschmied*in vergütet?

Die Ausbildung zum/zur Goldschmied*in ist gesetzlich geregelt und wird nach der gesetzlichen Mindestausbildungsvergütung vergütet. Es gilt die Mindestausbildungsvergütung des Jahres, in dem die Ausbildung begonnen wurde, es sei denn, die Berufsverbände vereinbaren einen neuen Tarif. Für angehende Goldschmied*innen, die im Jahr 2022 die Ausbildung beginnen, beträgt die Mindestausbildungsvergütung:
  1. Ausbildungsjahr: 585 EUR pro Monat
  2. Ausbildungsjahr: 690,30 EUR pro Monat
  3. Ausbildungsjahr: 789,75 EUR pro Monat
  4. Ausbildungsjahr: 819 EUR pro Monat

Wo kann man die Ausbildung als Goldschmied*in machen?

Die Ausbildung können Sie an einer staatlichen Berufsschule und in einem entsprechenden Betrieb absolvieren. Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz kann Ihnen Ihre Handwerkskammer mit der Ausbildungsbörse helfen. Eine weitere Möglichkeit sind Fachschulen. Diese sind auf das Goldschmiedehandwerk und ähnliche Tätigkeiten spezialisiert. Somit erhalten Sie eine intensive Ausbildung. Ebenso bieten solche Fachschulen nach der Ausbildung Weiterbildungen in entsprechenden Bereichen oder Vorbereitungskurse für die Meisterprüfung an.

Goldschmiedschule Pforzheim

An der Goldschmiedschule in Pforzheim können Sie eine duale Ausbildung zum/zur Goldschmied*in absolvieren. Den theoretischen Teil absolvieren Sie dabei in zwei sechswöchigen Blöcken. Den Rest des Jahres verbringen Sie im Ausbildungsbetrieb.Eine weitere Möglichkeit ist die Berufsfachschule für Goldschmied*innen. Zwei Jahre der insgesamt 2,5 Jahre dauert dabei die schulische Ausbildung in Vollzeit. Die restlichen sechs Monate verbringen Sie in einem Lehrbetrieb. Während der Ausbildung eignen Sie sich Wissen über alte Techniken und modernste Maschinen an. Abgeschlossen wird die Ausbildung mit der Gesellenprüfung. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Hauptschul- oder ein gleichwertiger Abschluss.

Meisterschule für Handwerk Kaiserslautern

Die Meisterschule für Handwerk in Kaiserslautern bietet die Ausbildung zum/zur Goldschmied*in als duale Ausbildung in Vollzeit an. Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird mit dem Gesellenbrief abgeschlossen. Schulgeld wird nicht erhoben. Die Ausbildung beinhaltet verschiedene Techniken für die Verarbeitung und Gestaltung von Edelmetallen. Dazu gehören traditionelle und moderne Techniken. Voraussetzung für die Ausbildung ist mindestens ein Hauptschulabschluss und eine Bescheinigung über die körperliche Gesundheit. Im zweiten Ausbildungsjahr haben Sie die Möglichkeit, am Wahlfach Edelsteinfassen teilzunehmen und sich so für weitere Aufgabenfelder zu qualifizieren.
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Karriereaussichten für Goldschmied*innen

Nach abgeschlossener Ausbildung zum/zur Goldschmied*in können Sie direkt in den Beruf starten. Eine Anstellung finden Sie in Industriebetrieben, bei Juwelieren, in Schmuckateliers oder in Schmiedewerkstätten. Auch wenn es sich um einen alten Beruf handelt, können Ausbildungsabsolvent*innen auf dem Arbeitsmarkt fündig werden, denn das Berufsbild hat sich modernisiert.

Weiterbildung

Nach einigen Jahren im Beruf können Sie verschiedene Fort- und Weiterbildungen absolvieren und sich spezialisieren oder neues Wissen aneignen. Damit erweitern Sie Ihren Tätigkeitsbereich und heben sich von der Konkurrenz ab. Weiterbildungen werden in verschiedenen Bereichen angeboten. Genaue Informationen dazu finden Sie bei Ihrer Handwerkskammer.

Weiterbildung zum/zur Gestalter*in

Eine mögliche Weiterbildung ist die zum/zur Gestalter*in, die das Bildungszentrum der Handwerkskammer Münster anbietet. Die Weiterbildung dauert in Vollzeit 1,5 Jahre. Inhalt der Weiterbildung sind Gestaltungsgrundlagen, Entwurflehre und Modellbau. Praktisches Wissen eignen Sie sich während zahlreicher Projekte an.Darüber hinaus gibt es kürzere fachspezifische Seminare, z. B. Schmuck- und Edelsteine fassen. Solche Seminare dauern meist wenige Tage. Inhaltlich sind sie sehr fachspezifisch und bieten Ihnen eine hervorragende Möglichkeit, sich auf einen bestimmten Bereich zu spezialisieren. Die Seminare und die Weiterbildungen sind kostenpflichtig. Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung.

Meistertitel

Da es sich beim/bei der Goldschmied*in um einen handwerklichen Beruf handelt, ist der Meistertitel die naheliegendste Art der Weiterbildung. Der Meistertitel qualifiziert Sie, selbstständiger zu arbeiten, nach eigenem Ermessen Entscheidungen zu treffen und mehr Verantwortung zu übernehmen. Überdies sind Sie dazu befugt, Auszubildende anzuleiten und sich selbstständig zu machen. Die Meisterprüfung können Sie an entsprechenden Fachschulen oder bei Ihrer Handwerkskammer absolvieren. Der schriftlichen und praktischen Prüfung geht ein Vorbereitungskurs voraus. Größtenteils werden die Kurse in Voll- und Teilzeit angeboten. Inhaltlich behandelt der Kurs fachliche Themen wie Gemmologie, Werkstoffkunde und zahlreiche Techniken, aber auch die gezielte Vorbereitung auf die Prüfung.Die Gehaltsangaben wurden vor Veröffentlichung des Artikels von Indeed bezogen. Gehälter können je nach Organisation sowie je nach Erfahrung, Bildungshintergrund und Standort der Kandidat/innen variieren.Bitte beachten Sie, dass die in diesem Artikel erwähnten Unternehmen, Institutionen und Organisationen nicht mit Indeed verbunden sind.
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