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Krieg der Welten – Kritik

Nach Orson Welles legendärer Hörspielfassung (1938) und Byron Haskins B-picture-Verfilmung (1953) bringt nun Steven Spielberg seine Interpretation des Sci-Fi-Klassikers von H.G. Wells auf die Leinwand. Das Resultat: eine gut geschmierte Angst-Maschine.

Krieg der Welten

Als H.G. Wells im Jahr 1898 seinen Roman Krieg der Welten (War of the Worlds) schrieb, begründete er den modernen Mythos einer Invasion der Erde durch Außerirdische. Während Wells seinen Roman auch als sozialkritischen Kommentar seiner Zeit verstand, der auf die Inhumanität des Krieges, der englischen Imperialismus-Politik, wie der Industrialisierung verwies und darüber hinaus einen Diskurs über Religion und Wissenschaft entwickelte, geht die Fülle der Gedanken in Steven Spielbergs jetziger Filmadaption verloren. Doch wohl besser als jeder andere Regisseur seiner Generation versteht es Spielberg, die Gefühle seines Publikums zu orchestrieren.

Genauer gesagt geht es ihm in seiner Version von Krieg der Welten einmal mehr um das ästhetische Organisieren eines bestimmten innerlichen Erlebensmusters, das von diversen Ängsten begleitet wird: dem Weg vom Infantilen zum Erwachsenen. Zwar stellt die Hauptfigur des Ray Ferrier einen Mann mittleren Alters dar, doch dessen Verhalten ist anfangs alles andere als reif und verantwortungsvoll. Daher vertraut ihm seine Ex-Frau (Miranda Otto) nur ungern die beiden gemeinsamen Kinder Robbie (Justin Chatwin) und Rachel (beeindruckend: Dakota Fanning) übers Wochenende an. Mit wunderbarer Situationskomik ironisiert Spielberg das anfängliche Missverhältnis zwischen Ray und seinen Kindern, die ihren unreifen Vater wie einen kleinen Jungen behandeln. Sehr treffend hat Spielberg diesen Part mit Tom Cruise besetzt, dem nicht altern wollenden Sunnyboy.

Krieg der Welten

Doch die anfängliche Komik der Szenerie weicht schnell der des Horrors als Außerirdische die Menschheit attackieren. Anders als die wohlwollenden Weltallwesen aus Spielbergs früheren Sci-Fi-Filmen stehen diese eher in einer Linie mit den aggressiven Monster-Gestalten seiner Thriller Duell (Duel, 1971) oder Der weiße Hai (Jaws, 1975). Nachdem Ray einem ersten Anschlag der Aliens entkommen kann, flieht er mit seinen Kindern aus New Jersey, um die Obhut ihrer Mutter im entfernten Boston zu erreichen. Die gemeinsame Odyssee durch das verwüstete Umland konfrontiert sie mit einer Natur, die nicht länger als harmonisches Idyll, sondern als feindliche Umwelt erfahren wird, während aufgesuchte Häuser, Sinnbilder des hütenden Heims, sich zu Fallen verkehren. Vor diesem Hintergrund erzählt Spielberg nicht nur von der Zerissenheit der Patchwork-Familie Ferrier, sondern in einem weiteren Sinne auch von der der Menschheitsfamilie. Denn es sind nicht nur die Aliens, die eine tödliche Gefahr darstellen, sondern ebenfalls die einzig an ihr eigenes Überleben denkenden Mitmenschen. Die neu erfahrene Welt hat für Ray Ferrier alle Unschuld und Geborgenheit verloren.

Seine Reise durch eine Topographie des Schreckens gestaltet sich für den kindgebliebenen Mann zu einer inneren Reise des Reifens. Die äußere Bedrohung zwingt Ray in eine Art Initiationsritus, der ihn Ohnmachts-, Verlust- und Konfrontationsängste durchleiden lässt, bevor der Schritt zum „Erwachsenen“ in Form eines verantwortungsvollen Vaters vollzogen werden kann. Erst das selbständige Subjekt, das gelernt hat, seine Ängste zu bewältigen, kann bei Spielberg – wie in einem Märchen – zu sich selbst und der (Menschheits-) Familie finden.

Überhaupt hat Spielberg die Romanvorlage Wells mit einem unterschwelligen Märchencharakter versehen. Nicht nur die Betonung von Emotion - insbesondere die kindlicher Ängste - und das Thema der Initiation verweisen auf diese Erzählform, auch andere Elemente wie das Irreale, die Reise als Situation der Bewährung, das Rudimentäre der Figurenpsychologie, die naive Moral, die beim Helden bleibende Erzählperspektive und der geradlinige, einsträngige Handlungsaufbau rücken Spielbergs Film in die Nähe eines sehr düsteren Märchens. Charakteristisch für diese Erzählform ist darüber hinaus die Verwendung von Situationsbildern – und in der Inszenierung dieser zeigt sich Spielbergs Meisterschaft.

Krieg der Welten

Anders als ein Roland Emmerich, das sogenannte „Spielbergle aus Sindelfingen“, der mit seinem Independence Day (1996) nur ausgetretene Pfade verfolgte, verzichtet der echte Spielberg weitesgehend – wenn auch nicht immer - auf die üblichen visuellen Klischees des Science-Fiction-Katastrophenfilms: keine Zerstörung berühmter Sehenswürdigkeiten, keine Ruinen Manhattans und keine pläneschmiedenen Generäle über großen Landkarten. Stattdessen: Eine einfache Straßenkreuzung, durch deren Asphalt eine gewaltige Kriegsmaschine der Aliens bricht; das Blut der Sterbenden, das Ray Ferrier feinstrahlig ins Gesicht regnet; Menschenleichen, die wie verlorenes Frachtgut auf einem Fluss dahin treiben; ein brennender Zug, der führerlos an einer Schranke vorbei rast. Die handwerklich bravouröse Inszenierung der apokalyptischen Momente, von Kameramann Janusz Kaminski ausdrucksstark fotografiert, lassen diese als sinnliche Pointen innerhalb des Gesamtverlaufs funktionieren. Ähnlich den Situationsbildern eines Märchens brennen sie sich dem Zuschauer aufgrund ihrer visuellen Einmaligkeit emotional ein.

Trotz solcher Elemente ist Krieg der Welten nicht einfach ein Märchen. Denn anders als dort gibt es hier keinen Abstand von der zeiträumlichen Gegenwart. Spielberg verankert seine Geschichte in der Wirklichkeit der amerikanischen Post-9/11-Gesellschaft. Die Invasion der Außerirdischen erinnert nicht nur die Filmfiguren, sondern auch uns unweigerlich an die Terrorattacken von 2001, wenn Spielberg die traumatischen Bilder von damals in seiner Erzählung widerspiegelt.

Die Eingliederung des Realen in eine märchennahe Gesamtstruktur erlaubt es, Krieg der Welten vor allem als eine emotionale Aufarbeitung der kollektiven Ängste des gegenwärtigen Amerikas anhand einer typischen Spielbergschen Initiationsgeschichte zu verstehen. Durch die Furcht vor einer wirklichen Invasion scheint Wells Roman nun wieder aktuell geworden zu sein – zwar vereinfacht adaptiert, dennoch packend inszeniert.

Trailer zu „Krieg der Welten“


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Kommentare


J.C.

Justin Chatwin(Robbie)ist ja sooooo sexy!!!!!
Justin ist meeeeiiinn Schaaaattzzzz!!!!!!!

I LUV U
Ach und der film war auch voll cool!! Meine Freudin und ich ham ihn uns 2 mal angesehen!!!


suli

ja ich hab mir den film 8 mal angeschaut aba auch nur wegen Justin Chatwin er is ja so genial!!! Und der Film is auch sau gut! Justin schuat so geil aus in diesem Film!!!


Johana

Gut? Also ich finde der film war wohl eher mittelmäßig-schwach. Aber klar, Justin Chatwin ist hammer!


Ann-Julie

JUSTIN CHATWIN IS SO SWEET^^ er sieht total hammer geil aus *schwärm* er macht den film doch schon allein gut was will man mehr?? GEIL einfach nur GEIL


marta

also wir arbeiten uns gerade durch den film durch... der ist so ganz gut aber ist sind sooo viele denk- und andere fehler drin!! mfg


teddybibah

Klar ist Justin Chtwin einfach nur der hammer, gibt keinen sweeteren ;) und der film ist sowieso genial egal was andere sagen!!!

is mein lieblingsfilm

:P
gvlg


IlOka

Find den Film geil!
Schauspieler machn ihre Sache gut
LG


flo

lol mit abstand der schlechteste film den ich je gesehen hab, echt was da geleistet wurd is mehr als mager.
die story is sowas von schlecht umgesetzt und hat so häßliche logiklücken...
und des ende is sowieso bodenlos erst zersägen die megaroboter alles und dann fallen sie einfach um 2/10 punkten von mir (die animationen sind teils ganz schön von den "3beinen"


clOudY

wouh.. der film is so hamma einfach genial gemacht....ey

justin chatwin is ua sweet^^ schatzüüü^^


Jenny

ich find den film auch sau geil ich war sogar in den universal studios in hollywood und hab die drehorte gesehen alles sooo geil!!!! bussal jenny


Alfred

Der Film ist große Klasse, die Kritik ist...ganz nett. H. G. Wells wollte in erster Linie beschreiben, wie eine Gesellschaft auf eine bedrohliche Situation von außen reagiert, und das hat Spielberg fulminant umgesetzt. Hier auch nur den Namen Emmerich zu nennen, ist ja schon ein Fehlgriff sondersgleichen! Beeindruckende Bilder, herausragende Schauspielerleistungen (warum ausgerechnet Dakota Fannings erwähnt wird, ist mir persönlich nicht ganz klar), ein Ausnahmestreifen.


SHADOW_REX

Ich finde Krieg der Welten absolut geil und ich finde die Logik nicht beschissen,wie manch andere. Das ist doch schön das Robbie nicht gestorben ist. Das macht ja auch einen guten Film aus: DAS HAPPY END.

Grüße an euch alle
SHADOW_REX


Jörn Allers

Diesen Film mußte ich auf DVD haben. Tricktechnisch ein Hammer. Die Brücke usw. Eventuell hätte man die Altersfreigabe überdenken müssen. Diese Maschinen, dieser unheimliche Sound. Das alles ist schon ziemlich heavy. Selbst ich bekam es etwas mit der Angst. Aber: - Von anderen nicht immer gute Kritiken bekommen - von mir eine glatte Eins!! Angucken!


bedroom

klasse film und nicht nur die effekte waren entscheidend. leider zum schluss etwas mau.






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