Deichschau rund um Neuhaus
Entlang der Elbe wird und muss viel passieren
Wehningen/Neuhaus / Lesedauer: 2 min
Die Deiche entlang der Elbe in der Gemeinde Amt Neuhaus kommen gut daher. Kaum Mäuse, das Gras ist frisch geschnitten und der Körper scheint stabil.
Vor nicht allzu langer Zeit sah es an den Deichen anders aus
Das ist auch wichtig, denn die Teilnehmer des ersten Teils der Deichschau für den gesamten Elbbereich von Wehningen bis Mahnkenwerder können sich auch noch gut ein paar Monate zurückerinnern. Starke und andauernde Niederschläge ließen auch die Pegel der Elbe steigen. Noch jetzt zeugen Treibsel und Totholz davon, dass die Elbe ihr Bett in großem Maße verlassen hat und somit auch einige Dinge an den Deich spülte, die dort eigentlich nicht hingehören und jetzt noch für Probleme sorgen.
Das hob Wilhelm Siefert, Vorsteher des Neuhauser Deich- und Unterhaltungsverbandes (NDUV), auf der Deichschau hervor. Noch seien die NDUV-Mitarbeiter damit befasst, das angeschwemmte Gut zusammenzutragen. Dann stehe allerdings dessen Entsorgung an. Wilhelm Siefert nennt hier nur das Stichwort Deponie und stellt dar, dass das natürlich wieder mit Kosten verbunden ist.
Für den Verband, dessen Haushalt sich aus Fördermitteln und Beiträgen generiert, ist das kein leichtes Unterfangen. So sagt Wilhelm Siefert tatsächlich nur halb im Scherz, dass interessierte Selbstabholer sich sowohl dem Totholz als auch dem Treibsel annehmen könnten.
Der Verband hat viele Aufgaben
Dem Verband stehen ohnehin mit der regelmäßigen Behebung von Schäden unter anderem durch Schwundrisse, aber auch an historischen Pegeln oder Verteidigungswegen noch weitere große Aufgaben bevor. Demnach wird laut Oliver Richter vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) noch in diesem Jahr damit begonnen, den Lückenschluss im Deich zwischen Wehningen und Rüterberg vorzubereiten. Der Bau sei dann für 2025 vorgesehen und soll zügig abgeschlossen werden.
Auch an der B195 bei Wehningen wird gebaut
In diesen Kontext fällt auch der Neubau des Löcknitzwehres bei Wehningen. Hierfür werden schon im Herbst 2024 eine Behelfsbrücke installiert, damit die B195, die über das Wehr führt, weiterhin befahrbar ist. Für das Jahr 2030 ist hier schließlich die Fertigstellung dieses großen und kostenintensiven Projektes geplant.
Hochwasserschutz ist kein Zuckerschlecken
Die Aufgaben im Hochwasserschutz sind demnach nicht nur vielfältig, sie werden auch nicht weniger. Deswegen haben die Verantwortlichen auf der Deichschau auch positiv zur Kenntnis genommen, dass Rainer Müller, Kreisrat im Landkreis Lüneburg, mit Blick auf die aktuellen Deiche den Akteuren vor Ort für ihre bisher geleistete Arbeit dankte. Es war dabei Rainer Müllers erste Deichschau an der Elbe. Dieser stand er sogleich als Leiter vor, wobei auch er nicht lange benötigte, um festzustellen, dass dicke Bretter zu bohren sind, wenn es um den Hochwasserschutz und die vielen Millionen Euro, die da hineinfließen geht.
Die Akteure vor Ort untermauern dabei noch, dass Geld natürlich nur das eine sei. In ihren Augen müssten Projekte zeitlich auch viel schneller realisiert werden.