Ben Is Back - 2018

oder

Ben Is Back (2018)

Nur 24 Stunden: US-Drama, in dem Regisseur Peter Hedges seinen Sohn Lucas und dessen Filmmutter Julia Roberts an Heiligabend durch eine verh�ngnisvolle Nacht schickt.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.5 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 d�rfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste m�gliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Holly Burns (Julia Roberts) lebt mit ihrem zweiten Ehemann Neal (Courtney B. Vance), ihrer Tochter Ivy (Kathryn Newton) und den gemeinsamen Kindern Lacey (Mia Fowler) und Liam (Jakari Fraser) in einem beschaulichen Vorort New York Citys. Der Alltag der gl�cklichen Patchworkfamilie ger�t ins Wanken, als fr�hmorgens an Heiligabend Hollys Sohn Ben (Lucas Hedges) unangek�ndigt vor der T�r steht. Der 19-J�hrige ist auf Drogenentzug und hat sich unerlaubt von seiner Therapie entfernt. F�r Bens Besuch stellt Holly strikte Regeln auf. Sie unterzieht ihn einem Drogentest und weicht die folgenden 24 Stunden nicht von seiner Seite, um einen R�ckfall zu vermeiden. Am n�chsten Morgen will sie Ben in die Entzugseinrichtung zur�ckfahren, doch dann geschieht etwas Unvorhergesehenes, das Mutter und Sohn auf eine gemeinsame Reise durch die Nacht und tief in Bens Vergangenheit f�hrt.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Die R�ckkehr kommt unvermittelt. Nicht nur f�r Holly Burns (Julia Roberts), sondern auch f�r uns Zuschauer. W�hrend die vierfache Mutter mit ihren Kindern Lacey (Mia Fowler) und Liam (Jakari Fraser) in der Kirche sitzt und ihrer Tochter Ivy (Kathryn Newton) bei der Chorprobe lauscht, n�hert sich ein junger Mann (Lucas Hedges) einem Haus. Er r�ttelt an der T�r, lugt durch die Fenster. Der Szenenwechsel ist abrupt. Das Stapfen durch den Schnee schneidet den Kirchengesang ab. Erst als Holly den wie einen Einbrecher eingef�hrten Fremden wenig sp�ter �berschw�nglich begr��t, wird klar, dass es sich um ihren Sohn Ben handelt. Doch irgendetwas stimmt nicht. Hollys und Ivys Verhalten irritiert, Stuart Dryburghs unruhige Kamera vermitteln ein ungutes Gef�hl.

Peter Hedges wei�, wie er uns bei der Stange h�lt. Sein vierter Spielfilm als Regisseur erz�hlt immer nur so viel wie n�tig, um die Geschichte am Laufen und die Spannung aufrechtzuerhalten. Treibender Motor ist die Beziehung zwischen Holly und Ben, den der Filmemacher mit seinem eigenen Sohn Lucas Hedges besetzt hat. Der 22-J�hrige, der – fun fact am Rande – nach "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" (2017) und "Lady Bird" (2017) bereits zum dritten Mal an der Seite von Kathryn Newton steht, zum zweiten Mal ihren Bruder verk�rpert, brilliert erneut. Die Chancen stehen gut, dass ihm sein nuanciertes, �u�erst dosiertes Spiel nach "Manchester by the Sea" (2016) die n�chste Oscarnominierung einbringt. (Mit "Boy Erased" (2018) hat er noch ein weiteres hei�es Eisen im Feuer.)

"Traue nie einem Junkie", lautet ein gefl�geltes Wort, das auch Ben gegen�ber Holly verwendet. Welchen Zweck er mit seiner R�ckkehr und der gemeinsamen Fahrt durch die Nacht verfolgt, ob er seiner Mutter die Wahrheit sagt oder sie hinters Licht f�hrt, bleibt bis zum Schluss vage. An entscheidenden Weggabelungen l�sst Peter Hedges' Drehbuch stets (mindestens) zwei M�glichkeiten offen, welche Richtung die Handlung seines herausragend gespielten Dramas einschlagen kann.

Peter Hedges startete seine Filmkarriere 1993, als er f�r die Leinwandversion seines Romans "Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa" selbst das Drehbuch beisteuerte. Seither hat der 1962 in Iowas Hauptstadt Des Moines geborene US-Amerikaner Drehb�cher geschrieben (und vier davon selbst verfilmt), die von komplizierten Familienverh�ltnissen und aberwitzigen Familienfeiern erz�hlen. F�r das Skript der Nick-Hornby-Adaption "About a Boy oder: Der Tag der toten Ente" (2002) erhielt er eine Oscarnominierung. Sein pr�ziser Blick aufs Zwischenmenschliche und die Liebe zu seinen Figuren zeichnen auch sein erstes reines Drama aus. Darin r�ckt er am Beispiel einer Mittelklassefamilie gesamtgesellschaftliche Probleme in den Fokus.

"Ben Is Back" ist intensives Schauspielerkino und n�chterne Bestandsaufnahme der US-amerikanischen Opioidkrise. Der seit den 1990er-Jahren ansteigenden Missbrauch von Schmerzmitteln steht in Hedges' Film auch am Beginn von Bens Drogenkarriere. In einem bitterb�sen Monolog konfrontiert Holly Bens ehemaligen, mittlerweile dementen Arzt damit. Szenen wie diese lassen uns schaudern. Die n�chtliche Rettungsmission an der Seite seiner Mutter ist eine d�stere Fahrt in Bens Vergangenheit vorbei an Amerikas Medikamentenmissbrauch, der l�ngst alle Schichten erfasst hat. Hier sitzt eine Mutter, die f�r ihren Erstgeborenen alles riskiert, mit einem jungen Mann im Wagen, der best�ndig gegen seine Sucht und vergangene Verfehlungen ank�mpft.

"Ben Is Back" ist ein Kammerspiel auf vier R�dern. Ein Familiendrama, das gegen Ende beinahe zum Drogenthriller wird. Neben seinem klug geschriebenen Drehbuch voll lebensnaher Situationen und Dialoge kann sich Peter Hedges auf seine zwei Hauptdarsteller verlassen. Der schauspielerische Doppelpass zwischen Lucas Hedges und Julia Roberts ist eine Partie auf h�chstem Niveau, in der es die wunderbar aufgelegte Roberts lediglich in der allerletzten Szene ein wenig �bertreibt.

Fazit: "Ben Is Back" ist ein intensives Kammerspiel auf vier R�dern. Regisseur und Drehbuchautor Peter Hedges erz�hlt stets nur so viel wie unbedingt n�tig, um die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten. An Julia Roberts Seite brilliert Hedges' Sohn Lucas und bleibt damit eine gro�e Nachwuchshoffnung f�r die Zukunft.




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Zum Video: Ben Is Back

Besetzung & Crew von "Ben Is Back"

Land: USA
Jahr: 2018
Genre: Drama
L�nge: 103 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 10.01.2019
Regie: Peter Hedges
Darsteller: Julia Roberts als Holly Burns, Lucas Hedges als Ben Burns, Courtney B. Vance als Neal Burns, Kathryn Newton als Ivy Burns, Rachel Bay Jones als Beth Conyers
Kamera: Stuart Dryburgh
Verleih: Tobis Film

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