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Nelson Mandela ist tot

Der südafrikanische Nationalheld Nelson Mandela, 95, ist tot. Er starb an den Folgen einer Lungenentzündung. „Unsere Nation hat ihren größten Sohn verloren“, sagte Südafrikas Präsident Jacob Zuma.

Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela ist tot. Der 95-Jährige sei am Donnerstag gestorben, sagte Südafrikas Präsident Jacob Zuma in Johannesburg in einer landesweit übertragenen Fernsehsendung. „Unsere Nation hat ihren größten Sohn verloren“, betonte Zuma. Er sei friedlich dahingeschieden. „Nelson Mandela brachte uns zusammen und zusammen nehmen wir Abschied von ihm“, sagte Zuma. Er starb um 20.50 Uhr Ortszeit (19.50 Uhr MEZ) in seinem Haus in Johannesburg.

Mandela hatte zuletzt unter einer schweren Lungenentzündung gelitten und deswegen drei Monate im Krankenhaus verbracht. Seit dem 1. September wurde er in seinem Haus behandelt. Der Friedensnobelpreisträger, der wegen seines Kampfes gegen das rassistische Apartheid-Regime 27 Jahre im Gefängnis war, galt weltweit als Symbolfigur für Freiheit und Humanität. 1994 wurde er erster Präsident des demokratischen Südafrikas und blieb bis 1999 in diesem Amt.

Bereits vor der Fernsehansprache Zumas hatte Südafrika sich auf den Tod seines Volkshelden Mandela eingestellt: Zahlreiche Mitglieder seiner Familie wurden am Donnerstag gesehen, wie sie sich im Haus des ehemaligen Präsidenten und Anti-Apartheid-Kämpfers in Johannesburg versammelten. Dies wurde allgemein als Hinweis gedeutet, dass der 95-Jährige im Sterben liege.

Zuma rief für die Zeit von Freitag bis zur Beisetzung Mandelas Staatstrauer aus. Landesweit sollten die Flaggen auf halbmast gesetzt werden. Mandela erhalte ein Staatsbegräbnis, teilte der Präsident mit.

Zuma rief die Nation auf, den Idealen Mandelas treuzubleiben. Dies gelte für seine „Vision einer Gesellschaft, in der niemand von anderen ausgebeutet, unterdrückt oder enteignet wird“. Südafrikas Bürger sollten gemeinsam und mutig ein „geeintes, nicht-rassistisches, nicht-sexistisches, demokratisches und blühendes Südafrika aufbauen“, so der Präsident.

Die letzten Wochen bei der Familie

Mandela war im Sommer wegen einer schweren Lungenentzündung im Medi-Clinic-Heart-Krankenhaus in der südafrikanischen Hauptstadt behandelt worden. Seine letzten Wochen hatte der Friedensnobelpreisträger im Kreis seiner Familie verbracht.

Er soll in seinem Heimatort Qunu im Südosten des Landes beigesetzt werden. Beobachter rechnen damit, dass in Südafrika Staatstrauer ausgerufen wird. Zu den Beisetzungsfeierlichkeiten, die vermutlich in etwa fünf bis sieben Tagen stattfinden, werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet.

Der greise Ex-Präsident war binnen sechs Monaten viermal im Krankenhaus behandelt worden. Im Dezember 2012 unterzog er sich einer Gallensteinoperation. Anschließend erlitt Mandela eine Infektion der Atemwege. Im April musste er wegen einer Lungenentzündung zehn Tage ins Krankenhaus.

Zeitweise künstlich beatmet

Nach der erneuten Einlieferung in die Klinik Anfang Juni berichtete das Präsidialamt mehrfach von lebensbedrohlichen Krisen. Zeitweise soll der 95-Jährige künstlich beatmet worden sein und wegen Nierenversagens Dialysen bekommen haben. Die Ärzte hätten der Familie angeboten, über die Abschaltung der lebenserhaltenden Geräte zu entscheiden, meldete die Zeitung „The Citizen“.

Der zunehmend gebrechliche Nationalheld hatte sich seit vielen Jahren öffentlich nicht mehr geäußert. Sein letzter öffentlicher Auftritt war bei der Schlussfeier der Fußballweltmeisterschaft im Juli 2010 in Johannesburg.

dpa/AFP/Reuters/AP/sara

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