Hänsel und Gretel – Märchen der Gebrüder Grimm zum Vorlesen

Hänsel und Gretel

Zusammenfassung: Hänsel und Gretel in vier Sätzen

  • Hänsel und Gretel werden von ihrem Vater und ihrer Stiefmutter im Wald ausgesetzt, um den Hunger der Familie zu lindern.
  • Im Wald stoßen die Geschwister auf ein Lebkuchenhaus, in dem eine böse Hexe lebt.
  • Die Hexe nimmt sie gefangen, aber die Kinder überlisten sie und entkommen, indem sie die Hexe in den Ofen stoßen.
  • Schließlich kehren die Geschwister mit den Schätzen der Hexe zu ihrem Vater zurück, und leben fortan glücklich und in Wohlstand.

Hänsel und Gretel zum Vorlesen

Hänsel und Gretel

Es waren einmal zwei Geschwister namens Hänsel und Gretel, die mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter am Rande eines großen Waldes lebten. Die Familie war sehr arm. Eines Tages, als das Essen knapp wurde, sagte die Stiefmutter: “Was soll aus uns werden? Wir haben nicht genug Geld, um die ganze Familie zu ernähren!” Da beschloss sie, die Kinder im Wald auszusetzen, um selbst nicht zu verhungern.

Der Vater war traurig und wollte nicht zustimmen, hatte aber nicht den Mut, seiner Frau zu widersprechen. Hänsel hörte das Gespräch und beschloss, einen Plan zu schmieden, um sich und seine Schwester zu retten. Daraufhin sammelte er kleine weiße Kieselsteine und steckte sie unauffällig in seine Hosentaschen.

Am nächsten Tag gingen die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern tief in den Wald, um Holz für den Ofen zu schlagen. Auf dem Weg ließ Hänsel heimlich alle paar Meter einen kleinen weißen Kieselstein fallen. Plötzlich sagte die Stiefmutter: “Bleibt ihr hier sitzen, solange wir Feuerholz suchen. Wir werden euch abholen, sobald wir mit der Arbeit fertig sind.”

Es verging Stunde um Stunde, doch die Eltern kamen nicht zurück zu Hänsel und Gretel. Als es langsam dunkel wurde fragte Gretel: “Hänsel, was machen wir denn bloß? Alleine werden wir den Weg zurück niemals finden!” Doch Hänsel beruhigte sie: “Siehst du nicht, wie die kleinen weißen Kieselsteine im Mondlicht leuchten? Wir müssen ihnen nur folgen und schon sind wir wieder zuhause!”

Und tatsächlich – sie folgten den Kieselsteinen und standen einige Zeit später wieder vor ihrem Elternhaus. Doch die Stiefmutter war wütend, als sie die Kinder zurückkehren sah. Deshalb führten sie Hänsel und Gretel einige Tage später wieder in den Wald.

Dieses Mal nahm Hänsel ein altes Stück Brot in die Hand. Alle paar Meter ließ er einen Brotkrümel fallen, um den Weg zu markieren. Mitte im Wald sagte die Stiefmutter: “Bleibt hier, bis wir mit der Arbeit fertig sind. Wir werden euch abholen, sobald wir wieder nach Hause gehen.”

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Doch erneut verging Stunde um Stunde, und die Eltern kamen nicht zurück zu Hänsel und Gretel. Deshalb sagte Hänsel: “Komm Gretel – lass uns den Brotkrümeln folgen. Sie werden uns den Weg nach Hause weisen.”

Doch zu ihrem Entsetzen konnten sie keinen einzigen Brotkrümel mehr finden. Die Vögel im Wald hatten die Krümel in der Zwischenzeit gefressen. So irrten Hänsel und Gretel durch den Wald.

Nachdem sie stundenlang ziellos umhergewandert waren, entdeckten die beiden ein Haus, das mitten im Wald stand. Als sie näher kamen, konnten Hänsel und Gretel ihren Augen kaum trauen: das Haus war aus Lebkuchen und Bonbons gebaut!

Eifrig brachen die beiden ein paar Stücke Lebkuchen vom Haus ab und verschlangen sie hungrig. “Knuper knuper kneischen, wer knupert an meinem Häuschen?” fragte eine leise Stimme aus der Ferne. Schnell antworteten die Geschwister: “Der Wind, der Wind, das himmlische Kind!”

Da ging plötzlich die Türe auf und eine alte Frau kam heraus. “Hallo, ihr lieben Kinder, kommt doch herein”, sagte die alte Frau freundlich. Hänsel und Gretel vertrauten ihr und kamen herein. Doch was die beiden nicht wussten war, dass sie eine böse Hexe war, die Kinder anlockte, um sie zu fressen.

Die Hexe sperrte Hänsel in einen Käfig und zwang Gretel, für sie zu kochen und das Haus zu putzen. Hänsel wurde jeden Tag gemästet, während Gretel immer dünner wurde. Eines Tages beschloss die Hexe, dass es Zeit war, Hänsel zu essen. “Zünde den Ofen an, Gretel, wir werden heute Hänsel braten”, befahl die Hexe.

Als Gretel den Ofen anzündete, hatte sie eine Idee. Sie täuschte Unwissenheit vor und sagte: “Ich weiß nicht, wie man den Ofen richtig benutzt, könntest du es mir zeigen?”

Die Hexe durchschaute Gretels Plan nicht und beugte sich über den Ofen, um ihn zu überprüfen. In diesem Moment stieß Gretel die Hexe hinein und schloss die Ofentür. Sie hatte die böse Hexe besiegt!

Schnell befreite sie Hänsel aus dem Käfig. Überglücklich wollten sie sich direkt auf den Weg nach Hause machen. Da entdeckten sie, dass die Hexe wertvolle Edelsteine und Perlen in einer Schatztruhe gesammelt hatte. Sie füllten sich ihre Taschen mit den Schätzen voll und machten sich auf die Suche nach ihrem Zuhause.

Und wie es der Zufall wollte kam ihnen der Wald mit jedem Schritt immer bekannter vor. Kurze Zeit später standen sie wieder vor ihrem Elternhaus und wurden freudestrahlend von ihrem Vater begrüßt. Es stellte sich heraus, dass die böse Stiefmutter in der Zwischenzeit gestorben war. Der Vater war heilfroh, seine Kinder wieder bei sich zu haben.

Mit dem gefundenen Schatz lebten Hänsel, Gretel und ihr Vater fortan glücklich und zufrieden. Sie hatten keine Sorgen mehr und die bösen Tage waren vorbei.

Hinweis: Diese moderne Variante des Märchens “Hänsel und Gretel” basiert auf dem Märchen der Gebrüder Grimm von 1819. Sie wurde durch uns modernisiert, aber orientiert sich inhaltlich am Original und spiegelt in Teilen nicht die Wertvorstellung des 21. Jahrhunderts wider.

Die Moral des Märchens

Die Moral von Hänsel und Gretel

Die Moral des Märchens “Hänsel und Gretel” der Gebrüder Grimm ist, dass Zusammenhalt, Liebe und Klugheit auch in schwierigen Situationen siegen können. Die Geschwister zeigen, wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu unterstützen und nicht aufzugeben, auch wenn die Umstände schwierig sind. Durch Zusammenarbeit und Einfallsreichtum überwinden sie das Böse und finden schließlich Glück und Geborgenheit.

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