Erinnern und entdecken: Stanley Kubrick und Hong Sangsoo in der Cinémathèque | Luxemburger Wort
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Programmhighlights im Mai

Erinnern und entdecken: Stanley Kubrick und Hong Sangsoo in der Cinémathèque

Die restaurierte Fassung von „2001: A Space Odyssey“, der surrealistische Zeichentrickfilm „La Planète sauvage“ und das eigensinnige Œuvre von Hong Sangsoo auf der Leinwand

Stanley Kubricks „2001: A Space Odyssey“ - ein Meilenstein der Filmgeschichte.
Stanley Kubricks „2001: A Space Odyssey“ - ein Meilenstein der Filmgeschichte. 

Spätestens seit dem kommerziellen Erfolg von Bong Joon-hos mehrfach preisgekröntem „Parasite“ (2019) ist das südkoreanische Kino ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit gerückt. Doch das koreanische Kino lässt sich nicht nur auf nervenaufreibende Thriller à la Bong Joon-ho oder Park Chan-wook reduzieren. Im Kontrast dazu steht das Werk des koreanischen Regisseurs Hong Sangsoo, der Poesie, Melancholie und Humor geschickt miteinander verbindet. Seine Filme zeichnen sich durch vermeintliche Einfachheit aus: Trivialitäten und zwischenmenschliche Beziehungen stehen im Zentrum. Beim erneuten Betrachten seiner Filme offenbaren sich jedoch oft versteckte und tiefere Bedeutungsebenen. So lässt sich beispielsweise eine Faszination für Doppelungen und Variationen ausmachen. Mit sechs Filmen widmet die Cinémathèque dem koreanischen Regisseur diesen Monat einen Schwerpunkt. Dazu hat sie Dennis Lim, den Leiter des New York Film Festivals, eingeladen, der eine ausführliche Einführung in das eigensinnige Œuvre von Hong Sangsoo geben wird. Im Anschluss an Lims Vortrag wird „Tale of Cinema“ (2005) gezeigt, ein Film im Film und zugleich eine Reflexion über das Kino.  Am Montag, dem 13. Mai, um 19 Uhr.

Afternoon Adventures: Zeitloser Sci-Fi-Trickfilm 

Jeden Samstag um 16 Uhr entführt die Cinémathèque in fantasievolle Welten: Mit der Reihe Afternoon Adventures zeigt sie Werke in Originalsprache mit Untertiteln, die sich an ältere Kinder oder Jugendliche und ihre Familien richten. Von Abenteuern über Komödien bis hin zu Fantasy- und Science-Fiction-Filmen bietet die Reihe alles, was das kindliche Herz begehrt. Während die Jüngeren Neues entdecken, können die Älteren in nostalgischen Schätzen schwelgen, die die Kindheit mehrerer Generationen geprägt haben. So zum Beispiel der Zeichentrickfilm „La Planète sauvage“ (1973) von Roland Topor und René Laloux, der ganz im Zeichen des Surrealismus und des Rausches der 70er Jahre steht. Der Film nimmt die Zuschauenden mit auf eine fantastische Reise zu einem fernen Planeten, der einem Gemälde von Hieronymus Bosch entsprungen sein könnte und von blauen Riesen beherrscht wird. Die Geschichte handelt vom Aufstand der unterdrückten Humanoiden gegen die blauen Giganten. Der animierte Science-Fiction, der damals in Cannes Premiere feierte, kann als politische Parabel gelesen werden, die auch heute noch Gültigkeit hat.  Am Samstag, 18. Mai, um 16 Uhr.

Great Restorations: Stanley Kubricks Weltraumepos  

Mit „2001: A Space Odyssey“ (1968) setzte Stanley Kubrick neue Maßstäbe. Die Faszination für diesen Meilenstein der Filmgeschichte ist bis heute ungebrochen. Selbst Greta Gerwigs Kassenschlager „Barbie“, der im vergangenen Jahr die Kinos eroberte, zitiert Kubricks Weltraumepos in seiner Eröffnungssequenz. Der Film gilt unter anderem wegen seiner visuellen Ästhetik, seiner innovativen Spezialeffekte und seiner unkonventionellen Erzählweise als wegweisend, insbesondere für das Science-Fiction-Genre. Der Regisseur Christopher Nolan, der mit Filmen wie „Interstellar“ (2014) und „Tenet“ (2020) in diesem Genre zu Hause ist, wurde anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von „2001: A Space Odyssey“ mit der Neuabtastung der originalen 65-mm-Filmrollen beauftragt. Die 4K-Version wird in der Cinémathèque mit einer kurzen Einführung zum Werk und Restaurierungsprozess gezeigt. Kubricks Meisterwerk wird im Rahmen der Filmreihe Great Restorations gezeigt, die jeden Monat neu restaurierte Versionen bedeutender Werke präsentiert.  Am Dienstag, 21. Mai, um 19 Uhr.

Flamenco Festival Esch: Kino im Rhythmus des Flamenco 

Vom 24. Mai bis zum 1. Juni findet das Flamenco Festival Esch statt, das 2006 ins Leben gerufen wurde. Seitdem hat sich das Festival zu einem jährlichen Treffpunkt für Flamenco-Fans entwickelt. In Zusammenarbeit mit dem Círculo Cultural Español Antonio Machado, der Kulturfabrik und dem Theater Esch wurde ein buntes Programm aus Tanz-, Musik- und Gesangsdarbietungen sowie passenden Workshops zusammengestellt. Aber nicht nur im Süden wird der Flamenco zelebriert. Auch in der Cinémathèque de la Ville de Luxembourg werden drei Dokumentarfilme gezeigt, die sich auf unterschiedliche Weise mit der spanischen Kunstform auseinandersetzen. In „En mis zapatos“ (2021) erfüllt ein Sohn seiner an Alzheimer erkrankten Mutter den sehnlichen Wunsch, Flamencotänzerin zu werden. „Gurumbé. Canciones de tu memoria negra“ (2016) beleuchtet die Rolle der afrikanischen Sklaven auf der iberischen Halbinsel bei der Entstehung der Musik- und Flamencokultur. „Fernanda y Bernarda“ (2023) zeichnet das Leben der Schwestern de Utrera nach, die zu den herausragendsten Flamencosängerinnen aller Zeiten gehören.  Ab Dienstag, dem 28. Mai, 18:30 Uhr.

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