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Die Schatten der Globalisierung Paperback – 1 Aug. 2004
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- Print length352 pages
- LanguageGerman
- PublisherGoldmann Verlag
- Publication date1 Aug. 2004
- ISBN-103442152844
- ISBN-13978-3442152841
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Product description
Review
»...kompetent, wagemutig, urteilsstark... Joseph Stiglitz hebt die Diskussion über die Folgen der Globalisierung endlich auf das notwendige Niveau.« (Norddeutscher Rundfunk)
»Spannend zu lesen, da der frühere Weltbank-Vizepräsident und Wirtschaftsnobelpreisträger 2001 immer wieder seine persönlichen Erfahrungen einfließen lässt.« (Stuttgarter Zeitung)
From the Inside Flap
Neue Zürcher Zeitung
»...kompetent, wagemutig, urteilsstark... Joseph Stiglitz hebt die Diskussion über die Folgen der Globalisierung endlich auf das notwendige Niveau.«
Norddeutscher Rundfunk
»Spannend zu lesen, da der frühere Weltbank-Vizepräsident und Wirtschaftsnobelpreisträger 2001 immer wieder seine persönlichen Erfahrungen einfließen lässt.«
Stuttgarter Zeitung
About the Author
Product details
- Publisher : Goldmann Verlag (1 Aug. 2004)
- Language : German
- Paperback : 352 pages
- ISBN-10 : 3442152844
- ISBN-13 : 978-3442152841
- Original title : Globalization and Its Discontents
- Best Sellers Rank: 1,013,256 in Books (See Top 100 in Books)
- 1,150 in Economic Globalization
- 20,977 in Investing & Money (Books)
- 135,598 in History (Books)
- Customer reviews:
About the author
Joseph E. Stiglitz is a professor of economics at Columbia University and the recipient of a John Bates Clark Medal and a Nobel Prize. He is also the former senior vice president and chief economist of the World Bank. His books include Globalization and Its Discontents, The Three Trillion Dollar War, and Making Globalization Work. He lives in New York City.
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Der IWF hatte bei seiner Gründung 1944 die begrenzte Aufgabe, die Stabilität der Weltwirtschaft zu erhalten und im Krisenfall stützend einzugreifen. Steglitz beschreibt jedoch detailliert, dass der IWF spätestens seit den 80er Jahren einseitig den Entwicklungs- und Schwellenländern ein neoliberalistisches Korsett auferlegt, indem er die Kreditgewährung an die Forderung nach Haushaltsdisziplin, Privatisierung und Öffnung des Finanz- und Kapitalmarktes knüpft.
Diese Forderungen können zwar grundsätzlich bei entwickelten Volkswirtschaften sinnvoll sein, wirken sich dann aber verhängnisvoll aus, wenn sie als „Schocktherapie" schematisch ohne Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation des einzelnen (Entwicklungs-)Landes als direkte politische Einflussnahme eingesetzt werden.
Die unterschiedliche Entwicklung von Ländern, die sich den IWF-Programmen sperren (z.B. China, Malaysia und Indien), und Russland und Thailand auf der anderen Seite zeigen, dass vor der Liberalisierung erst eine institutionelle Infrastuktur, zum Beispiel ein funktionierendes Insolvenzrecht bzw. Banken-/Börsenaufsichtsrecht aufgebaut sein muss. Der Autor kritisiert zudem , dass der IWF einseitig die Interessen der (westlichen) Anteilseigner - insbesondere der USA -vertritt und die gewährten Milliardenkredite letztlich nicht dem Schuldnerland, sondern den investierenden (z.T. spekulativen) Gläubigern zugute kommen. Im Hinblick auf die protektionistische Haltung der Industrieländer z.B. auf dem Agrarsektor erscheint die Forderung nach Öffnung der Handelsgrenzen letztlich verlogen.
Harry Czarnietzki
Eine zentrale Rolle kommt dem IWF bzw. seiner fehlerhaften Wirtschaftspolitik zu. Ursprüngliche Aufgabe des Fonds, so Stiglitz, war es globale Stabilität zu gewährleisten und Staaten in der Rezession mit Krediten eine anti-zyklische Wirtschaftspolitik (also ein staatliches Eingreifen im Sinne Keynes) zu ermöglichen. Leider kam es anders. Der IWF nutzte seine beachtliche Macht, um Staaten dazu zu drängen Finanzmärkte zu deregulieren, Handelsschranken abzubauen, staatliche Eingriffe zu unterlassen etc. Kurz gesagt: Er nutzte es zur Durchsetzung eines neoliberalen Standardprogramms.
Anhand zweier Beispiele (Asienkrise 1997 und Transformation von der Plan- zur Marktwirtschaft im ehemaligen Ostblock) weist Stiglitz nach, dass gerade jene Staaten, die sich den Vorgaben des IWF widersetzten, sich wirtschaftlich gut entwickelten und Rezessionen besser verkrafteten. So hat sich die wirtschaftliche Lage Russlands (zu dieser Zeit ein „IWF-Musterschüler“) erheblich verschlechtert, während China, das Marktöffnung und Deregulierung in selbstgewähltem Tempo vollzog (bzw. immer noch vollzieht), eine rapide wirtschaftliche Entwicklung durchläuft.
Für das Versagen des IWF findet Stiglitz eine ganze Reihe von Gründen. Zunächst versucht der IWF alle wirtschaftlichen Probleme, mögen sie sich auch noch so grundlegend unterscheiden, auf dieselbe Weise zu lösen. Seine Lösungsvorschläge werden den Problemen einzelner Staaten nicht angepasst. Stattdessen wird allen Staaten, die von IWF-Krediten abhängig sind, ein dogmatisches Standardrezept verordnet. Aufgrund seiner Ideologie der freien Märkte legt der IWF keinen Wert auf Institutionen, die ein (mehr oder weniger) einwandfreies Funktionieren der Märkte erst ermöglichen. So verlangt man die schnellstmögliche Liberalisierung ohne dass die Grundlagen für eine erfolgreiche Öffnung gegeben wären. Zu den „Erfolgen“ zählt unter anderem der russische „Mafia-Kapitalismus“. Auch soziale Faktoren werden beim IWF nicht berücksichtigt. So musste Indonesien im Zuge der IWF-Politik Subventionen (u.a. für Treibstoff) streichen. Das Ergebnis: Das ohnehin schon harte Leben vieler Indonesier verschlechterte sich weiter. Es kam zu Aufständen. Natürlich würde kein Investor sein Geld in einem Land anlegen, in dem soziale Unruhen herrschen. Indonesien fehlten also wichtige Kredite und die wirtschaftliche Gesundung wurde unnötig verlangsamt bzw. die wirtschaftliche Entwicklung Indonesiens grundlos um Jahre zurückgeworfen.
Obwohl Stiglitz über weite Strecken nicht bereit ist, dem IWF böse Absichten zu unterstellen, wie unter radikaleren Kritikern (u.a. Noam Chomsky, Jean Ziegler) üblich, kann auch er diesen Ansatz nicht gänzlich ignorieren. Er merkt an, dass der IWF sich nicht an den Interessen der Entwicklungsländer und ihrer Bevölkerung orientiere, sondern an Partikularinteressen innerhalb der mächtigen Industriestaaten. Stiglitz glaubt, dass sich diese Tendenz mit der Zeit verstärkt hat und kommt zu dem Schluss, dass die Wirtschaftspolitik des IWF nur unter der Annahme sinnvoll erscheint, dass der IWF versucht die Interessen der Kreditgeber aus den Industriestaaten zu schützen und dafür die Interessen der armen Mehrheit vernachlässigt. Nach Stiglitz ist dies eine Folge der undemokratischen Natur des IWF. Die Armen haben schlichtweg keine Möglichkeit auf die Entscheidungen des IWF Einfluss zu nehmen, während die Zentralbankpräsidenten der reichen Staaten Entscheidungen maßgeblich beeinflussen können. Die Entscheidungen des IWF werden hinter verschlossenen Türen gefällt. Anschließend werden die Beschlüsse, die keine Industriestaat annehmen würde, da sie um ihre Schädlichkeit wissen, unbeteiligten und machtlosen Entwicklungsländern aufgezwungen. So werden diese zu einer Wirtschaftspolitik genötigt, die kein Industriestaat betreiben würde. Diese verlassen sich in Krisenzeiten schon lange auf Keynes Erkenntnisse und schützen ihre Märkte durch staatliche Intervention, während den Entwicklungsländern vom IWF das Gegenteil verordnet wird.
Wer zu verstehen sucht, warum die Globalisierung bisher in vielerlei Hinsicht katastrophale Folgen hatte, sollte sich Stiglitz Werk aufmerksam durchlesen.
Es ist zu hoffen, dass sich die Vorgehensweise des IWF zwischenzeitlich gewandelt hat.