Ehefrau lebend begraben – sie rettete sich nach 12 Stunden - 20 Minuten

Ehefrau lebend begraben – sie rettete sich nach 12 Stunden

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Lacey, WashingtonMann begrub Ehefrau lebend – sie rettete sich nach 12 Stunden

Horror für eine 42-jährige Frau: Ihr getrennt lebender Mann versuchte sie auf grausame Weise zu töten. Doch sie entkam ihm. Nun wurde der Army-Veteran verurteilt.

Darum gehts

  • Ein Army-Veteran ist im US-Bundesstaat Washinton zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

  • Chae Kyong An (54) hatte seine Frau Young An (42) entführt, schwer verletzt und im Wald lebendig begraben.

  • Sie konnte sich aus ihrem «Grab» befreien und in Sicherheit bringen.

Es ist ein Verbrechen, das in seiner Grausamkeit jeder Beschreibung spottet: Weil sie nichts mehr von ihm wissen wollte, versuchte der Armee-Veteran Chae Kyong An (54), seine Frau auf besonders bestialische Art zu töten. Doch er hatte nicht mit der Zähigkeit von Young An (42) gerechnet, die den versuchten Femizid überlebte. Nun wurde Kyong An zu 13 Jahren Gefängnis und anschliessenden drei Jahren Arrest verurteilt.

Gemäss US-Medien war Kyong An eines Sonntags im Oktober 2022 im Haus seiner Frau erschienen, als diese in Lacey im US-Bundesstaat Washington in der Kirche war. Sie schickte die Kinder weg, um in Ruhe mit Kyong sprechen zu können. Doch der Mann, der 30 Jahre lang der Armee angehört hatte, hatte anderes im Sinn. Chae soll seiner Frau gesagt haben, «er bringe sie lieber um, als ihr sein Ruhestandsgeld zu geben». Danach überwältigte er sie und schlug sie nieder, fesselte sie mit Klebeband an Beinen und Händen hinter dem Rücken und verband ihr die Augen.

Heimlich Notruf abgesetzt

Young war jedoch noch in der Lage, in einem unbeobachteten Moment mit ihrer Apple Watch den Notruf zu wählen und einen Notfallalarm abzusetzen, darunter auch an ihr ältestes Kind. Obwohl die Einsatzkräfte, die den Ruf empfingen, nicht verstehen konnten, was während des Anrufs geschah – sie war bereits geknebelt – konnten sie den Standort der Frau verfolgen. Doch als die Behörden bei dem Haus eintrafen, hatte Kyong dieses bereits mit der gefangenen Frau in seinem weissen Dodge Grand Caravan verlassen und die Smartwatch zertrümmert.

Was danach kam, wird Young An nie mehr vergessen können. Kyong fuhr mit ihr in den Wald, wo er sie trotz ihrem Flehen, er möge an die Kinder denken, zuerst mehrfach mit einem spitzen Gegenstand verletzte und danach in eine 165 mal 76 Zentimeter grosse und 20 cm tiefe Grube legte, sie mit Erde und Ästen bedeckte und zu guter Letzt einen Baumstamm auf das «Grab» legte. «Heute wirst du sterben», sagte Kyong.

Nach 12 Stunden selbst befreit

Erst nach zwölf langen Stunden schaffte es Young An, sich von ihren Klebeband-Fesseln zu befreien und sich aus der Grube zu graben. In Todesangst rannte sie durch den Wald, bis sie auf ein Haus stiess und verzweifelt um Hilfe bat. «Mein Man versucht, mich umzubringen», sagte sie den geschockten Anwohnern.

Nun wurde Kyong An wegen versuchten Mordes, Entführung, häuslicher Gewalt und weiterer Delikte zu über 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Dies, obwohl er Reue ausdrückte und sein Anwalt die Tat auf eine unbehandelte posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zurückführte: Zum Zeitpunkt des Angriffs war der Ex-Soldat obdachlos, von Freunden und Familie isoliert und wegen seiner PTBS «übermedikamentiert und unterbehandelt», sagte der Anwalt.

«Mein Leben ist zerstört»

Doch das Gericht liess keine Gnade walten. Der Richter zeigte grosse Empathie: «Ich bin mir sicher, dass es keine Worte gibt, die das körperliche Leiden und die Angst und die Qualen beschreiben, die Sie zwölf Stunden lang in dem Glauben ertragen mussten, Ihr Leben zu verlieren und Ihre Kinder vielleicht nie wiederzusehen», sagte er. «Sie sind stark und mutig. Ich hoffe, dass mit der heutigen Anhörung dieses Kapitel abgeschlossen wird und Sie sich auf Ihre emotionale und geistige Heilung für sich und Ihre Kinder konzentrieren können.»

Ob das möglich ist, wird sich weisen: «Nach diesem Tag war meins und das Leben von meiner Kindern zerstört», sagte Young An. «Ich muss für den Rest meines Lebens mit einem emotionalen Trauma und gesundheitlichen Problemen leben.»

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

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