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Borussia Dortmund Keine Lust auf U21

„Ein Fehler“ – der Fall Adeyemi schlägt hohe Wellen

Training in Dortmund statt Länderspiele in Paderborn oder Essen: Karim Adeyemi will beim BVB an seiner Form arbeiten Training in Dortmund statt Länderspiele in Paderborn oder Essen: Karim Adeyemi will beim BVB an seiner Form arbeiten
Training in Dortmund statt Länderspiele in Paderborn und Essen: Karim Adeyemi will beim BVB an seiner Form arbeiten
Quelle: dpa/Tom Weller
Karim Adeyemi hat keine Lust für die deutsche U21 aufzulaufen und sagt seine Teilnahme an den Länderspielen ab. Der Dortmunder Angreifer wird für diese Verhalten nun von höchster Stelle deutlich kritisiert.

Im Vorfeld des Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft an diesem Samstagabend gegen die Türkei (20.45 Uhr, im Sport-Ticker der WELT) hatte es ja schon einigen Wirbel gegeben. Der fand zwar eine Etage tiefer statt, spielte sich aber im Grunde auch im Kielwasser des Teams von Bundestrainer Julian Nagelsmann ab.

Denn Karim Adeyemi hatte sich ja dazu entschlossen, nicht bei der deutschen U21 mitmischen zu wollen, nachdem der Außenstürmer von Borussia Dortmund von Bundestrainer Julian Nagelsmann in der A-Nationalelf für die beiden Länderspiele in Berlin und gegen Österreich in Wien am kommenden Dienstag außen vor gelassen wurde. Adeyemi hatte beim BVB in dieser Saison, das sei am Rande bemerkt, nicht unbedingt Werbung in eigener Sache machen können.

So ging die EM-Qualifikation der U21-Auswahl für die EM 2025 in der Slowakei am Freitagabend in Paderborn gegen Estland (4:1) ohne ihn über die Bühne und auch der Partie in Essen am Dienstag gegen Polen (18.00 Uhr) wird der 21 Jahre alte Offensivspieler nicht beiwohnen. U21-Trainer Antonio Di Salvo hatte bereits durchblicken lassen, dass er kein großer Freund von Adeyemis Schritt ist.

„Es hilft nicht, wenn man in hierher zerren muss“

Ähnlich, nur mit deutlich kritischerer Note, brachte nun auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf sein Missfallen zum Ausdruck. „Ich halte es für einen Fehler“, sagte Neuendorf bei ProSiebenMaxx. Er ließ allen Verantwortlichen freie Hand für mögliche Konsequenzen. „Das müssen die Trainer entscheiden. Es ist ein Fingerzeig von ihm, wie wichtig er das nimmt. Da kann man ihn auch schlecht zwingen, das hilft der Mannschaft auch nicht, wenn man Spieler hat, die man hierher zerren muss. Es muss mit Überzeugung sein, mit Herzblut. Es hilft der U21 auch nicht, wenn jemand mit halbem Einsatz auftritt“, sagte Neuendorf.

DFB-Chef Bernd Neuendorf
DFB-Chef Bernd Neuendorf
Quelle: dpa/Uwe Anspach

Aus seiner Sicht ließ Adeyemi eine Gelegenheit verstreichen, sich über die Nachwuchsmannschaft für höhere Aufgaben zu empfehlen. Die U21 sei „immer ein Sprungbrett gewesen“, sagte der DFB-Boss: „Ich glaube, dass man stolz sein sollte, wenn man den Adler auf der Brust trägt.“ Er wertete Adeyemis Entschluss als „verpasste Chance“.

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Im Gegensatz zu BVB-Stürmer Youssoufa Moukoko ließ Adeyemi, anders als noch im Oktober, eine gute Autostunde vom Trainingsgelände des Vereins entfernt die Partie sausen, um in Dortmund bleiben zu können. Er wolle dort „seine gesteckten Ziele erreichen“, wie es U21-Trainer di Salvo es formuliert hatte. Es passt in die unglücklich verlaufene Phase seiner Karriere. Der BVB holte Adeyemi im Sommer 2022 für eine Ablöse von 30 Millionen Euro aus Salzburg in den Ruhrpott. Doch bis auf einige Partien in der Rückrunde der abgelaufenen Saison vermochte der pfeilschnelle Linksfuß nicht zu überzeugen.

Moukoko als Gegenbeispiel zu Adeyemi

Ähnlich geht es in Dortmund aktuell Adeyemis Mitspieler Moukoko, der aber mit der Fortsetzung seiner Torserie für die deutsche U21-Nationalmannschaft auf weitere Eigenwerbung für ein EM-Ticket im Team von Nagelsmann hofft. „Jeder, der mal bei der A-Nationalmannschaft war, hat das im Hinterkopf“, sagte Moukoko nach dem Sieg gegen Estland. Moukoko traf im zehnten Spiel zum zwölften Mal.

„Ich mache hier immer die Tore, weil ich volle 90 Minuten bekomme. Das tut mir sehr gut, den Rhythmus zu bekommen. Ich freue mich jedes Mal, hierhin zukommen, man hat immer ein Lächeln hier“, sagte der 18-Jährige, der bei der WM 2022 in Katar in der A-Nationalmannschaft dabei war. „Bei der WM hat auch keiner damit gerechnet, dass ich dabei bin. Schauen wir mal.“ Auch Adeyemi gehörte bei der Weltmeisterschaft in Katar im vergangenen November zum Kader der Nationalelf.

Die Partie der A-Nationalmannschaft an diesem Samstagabend im Berliner Olympiastadion gegen Türkei, berichtete Moukoko, „werden wir alle zusammen schauen und dann hoffen wir, dass wir schön was essen gehen können. Und dann wollen wir unser Spiel am Dienstag gewinnen.“ Dann geht es gegen den größten Konkurrenten auf dem Weg zur EM-Endrunde 2025: Polen. Deutschland hat nach drei Spielen neun Punkte, Polen nach vier Partien zwölf.

pk

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