Gang – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS
Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
Für Ihre Abfrage nach Gang gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
  • 1Gang, der
    1. 1. Art und Weise des menschlichen Gehens
    2. 2. Lauf
      1. a) Bewegung
      2. b) Verlauf, Ablauf
    3. 3. Besorgung, Weg zu einem bestimmten Zweck
    4. 4. [Technik] Übersetzungsstufe des Schaltgetriebes bei Kraftfahrzeugen
    5. 5. Zweikampf
      1. Abschnitt im Zweikampf
    6. 6. abgegrenzter (überdachter) Weg
      1. schmaler Vorraum, Flur, Korridor
    7. 7. [Geologie] mit Gestein oder Mineralen ausgefüllte Spalte der Erdrinde
    8. 8. Gericht bei einer Speisenfolge

  • 2Gang, die
    1. organisierte Gruppe von Verbrechern

Gang, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Gang(e)s · Nominativ Plural: Gänge
Aussprache  [gaŋ]
Grundformgehen
Wortbildung  mit ›Gang‹ als Erstglied: Gangart · 1gangartig · gangbar · Gangdifferenz · Gangfenster · ganggenau · Ganggenauigkeit · Ganggestein · Ganggewicht · Ganggrab · Gangklo · Gangklosett · Gangkreuz · Gangpferd · Gangregler · Gangreserve · Gangschaltung · Gangspill · Gangsteig · Gangsystem · Gangtür · Gangunterschied · Gangweise · Gangwerk · Gänger · gängig
 ·  mit ›Gang‹ als Letztglied: Abendgang · Alleingang · Arbeitsgang · Argumentationsgang · Arkadengang · Ausbildungsgang · Baumgang · Behördengang · Beichtgang · Beweisgang · Bildungsgang · Bittgang · Bogengang · Bohrgang · Botengang · Bußgang · Börsengang · Canossagang · Dienstgang · Eisengang · Eisgang · Elefantengang · Entengang · Entwicklungsgang · Erbgang · Erkundungsgang · Erzgang · Fertigungsgang · Fischgang · Fleischgang · Fraßgang · Freigang · Futtergang · Gallengang · Gedankengang · Geheimgang · Gehörgang · Gemüsegang · Geschäftsgang · Gewindegang · Grenzgang · Hauptgang · Hausgang · Hofgang · Holmgang · Inspektionsgang · Irrgang · Jahrgang · Kabinengang · Kielgang · Kirchengang · Kirchgang · Kneipengang · Kollergang · Kontrollgang · Krebsgang · Kreuzgang · Kriechgang · Landgang · Langsamgang · Laubengang · Laubgang · Laufgang · Lebensgang · Lehrgang · Mahlgang · Matrosengang · Metzgergang · Metzgersgang · Milchbrustgang · Mittelgang · Murengang · Murgang · Müßiggang · Nebengang · 2Niedergang · Opfergang · Ortgang · Passgang · Patrouillengang · Pirschgang · Quarzgang · Quergang · Rechengang · Rechtsgang · Retourgang · Rundgang · Rückgang · Rückwärtsgang · Saunagang · Schaukelgang · Schergang · Schlendergang · Schleudergang · Schlussgang · Schnatgang · Schneckengang · Schnellgang · Schongang · Schraubengang · Schulgang · Seegang · Seemannsgang · Seitengang · Silbergang · Spaziergang · Spülgang · Storchengang · Strahlengang · Strandgang · Streifengang · Studiengang · Stufengang · Stuhlgang · Säulengang · Tauchgang · Tiefgang · Todesgang · Tränennasengang · Turniergang · Unterrichtsgang · Urnengang · Verbindungsgang · Versehgang · Vorwaschgang · Vorwärtsgang · Waffengang · Wahlgang · Wallgang · Wandelgang · Waschgang · Wassergang · Watschelgang · Wehrgang · Weidegang · Weidgang · Wellengang · Werdegang · Zehengang · Zickzackgang
 ·  mit ›Gang‹ als Binnenglied: Blindgänger · Doppelgänger · dreigängig · Einzelgänger · Fußgänger · Fünfganggetriebe · Grenzgänger · Hochgangsäge · Kinogänger · Konzertgänger · Kostgänger · Meldegänger · Parteigänger · Rudergänger · Rutengänger · Schlafgänger · Sechsganggetriebe · Selbstgänger · Sohlengänger · Sondengänger · Strandgänger · Szenegänger · Trebegänger · Vorgänger · Waldgänger · Wiedergänger · Zehengänger
eWDG

Bedeutungen

1.
Art und Weise des menschlichen Gehens
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
ein elastischer, jugendlicher, beschwingter, ausholender, federnder, wiegender, aufrechter, schneller, langsamer, schwankender, hinkender, bedächtiger Gang
saloppein schlaksiger Gang
gehobengemessenen Ganges dahinschreiten
jmds. Gang nachahmen
jmdn. am Gang erkennen
2.
Lauf
Grammatik: nur im Singular
a)
Bewegung
Beispiele:
die Maschine hat einen lautlosen Gang
eine Maschine, den Spirituskocher in Gang setzen
Es war eine von diesen Klingeln, die man durch Drehen in Gang bringt [ NossackSpirale52]
übertragen
Beispiele:
die Verhandlungen sind endlich in Gang gekommen
ein Gespräch in Gang halten
ein Fest war im (vollen) Gange
zwischen ihnen war ein Streit, eine Keilerei im Gange
ein Prozess war gegen ihn im Gange
eine Veränderung ist im Gange
umgangssprachlichich glaube, da ist etw. im Gange (= geschieht etw.)
b)
Verlauf, Ablauf
Beispiele:
der Gang der Geschichte, Zeit, Entwicklung, Dinge, Ereignisse, Geschäfte, Verhandlung, Untersuchung, des Lebens, Verfahrens
alles geht seinen ruhigen, alten Gang
die Sache muss ihren Gang gehen
3.
Besorgung, Weg zu einem bestimmten Zweck
Beispiele:
ich habe noch ein paar Gänge vor
ich habe noch einen notwendigen Gang
ich muss noch mehrere Gänge in der Stadt erledigen
einen schweren, bitteren Gang tun
wollen wir bei dem schönen Wetter noch einen Gang (= Spaziergang) machen?
die vergeblichen Gänge um Kredit [ St. ZweigBalzac362]
4.
Technik Übersetzungsstufe des Schaltgetriebes bei Kraftfahrzeugen
Beispiele:
den ersten, zweiten Gang einschalten
im dritten Gang fahren
umgangssprachlichden Gang 'rausnehmen
5.
Zweikampf
Beispiel:
einen Gang mit jmdm. tun, ausfechten
Abschnitt im Zweikampf
Beispiele:
er wurde beim, im zweiten Gang kampfunfähig
Der Espada hat also den Stier nicht im ersten Gang zu erledigen vermocht [ KischRasender Reporter218]
6.
abgegrenzter (überdachter) Weg
Beispiele:
Gänge zweigen, biegen ab
ein langer, schmaler, gedeckter, gewundener Gang
ein Gang im Park
unterirdische Gänge
die Gänge im Fuchsbau
Aus den Gärten, durch die Gänge zwischen den Häusern wehten schon die Herbst‑Resedadüfte [ Storm7,64]
schmaler Vorraum, Flur, Korridor
Beispiele:
die Tür nach dem Gang schließen
alle Zimmer münden auf einen Gang
Schritte auf dem Gang hören
einem geräumigen alten Giebelhause mit vielen kühlen Gängen und Winkeln [ Th. MannBuddenbrooks1,517]
7.
Geologie mit Gestein oder Mineralen ausgefüllte Spalte der Erdrinde
Beispiele:
ein erzführender Gang
ein Gang tut sich auf
so daß sein Grubenlicht nur schwach durchdämmerte und er die Gänge des Gesteins kaum zu unterscheiden vermochte [ E. T. A. Hoffm.Serapionsbrüder3,236]
8.
Gericht bei einer Speisenfolge
Beispiele:
das Diner bestand aus sechs Gängen
Und als dritten Gang denk ich mir dann Sahnenbaisers [ FontanePoggenpuhlsI 4,72]

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Gang · gängeln · Gängelband · gang · gangbar · gängig
1Gang m. ‘das Gehen, Bewegung, Verlauf, Weg zu einem bestimmten Zweck, abgegrenzter (überdachter) Weg, Flur, mit Gestein oder Mineralen ausgefüllte Spalte der Erdrinde, Gericht einer Speisenfolge, Übersetzungsstufe des Schaltgetriebes bei Kraftfahrzeugen’, ahd. (8. Jh.), asächs. gang, mhd. mnd. mnl. ganc, nl. aengl. gang (mengl. gang wohl aus dem Anord.), anord. gangr, schwed. gång, got. gagg sind Verbalabstrakta (germ. *ganga-) zu dem gemeingerm. Verb, das in ahd. gangan (8. Jh.) vertreten ist (s. gehen). Sie bezeichnen in vielfältiger Ausprägung sowohl den Vorgang des Gehens, Sich-Fortbewegens wie die Erstreckung (Erzgang) als auch (im Got. ausschließlich) den Ort des Gehens. – gängeln Vb. ‘bevormunden’, frühnhd. gengeln ‘beim Gehen führen’, eigentlich ‘wiederholt gehen lassen’, Iterativbildung zum jan-Verb mhd. gengen (s. gehen); Gängelband n. eigentlich ‘Leine, an der man Kinder hält, die noch nicht richtig laufen können’ (Anfang 18. Jh.), heute nur in der Wendung am Gängelband führen, halten, ‘bevormunden’ gebräuchlich. gang Adj. älter gäng(e), nur in der festen Verbindung gang und gäbe ‘üblich, geläufig’, mhd. genge und gæbe; mhd. genge ‘unter den Leuten umlaufend, verbreitet, gewöhnlich, leicht gehend, rüstig’, ahd. gengi ‘gangbar, gebräuchlich, gewöhnlich’ (um 1000), Verbaladjektiv (germ. *gangja-) zu ahd. gangan ‘gehen’, daher eigentlich ‘fähig zu gehen’, entsprechend mhd. gæbe ‘annehmbar, willkommen, lieb, gut’, Verbaladjektiv zu geben (s. d.), daher eigentlich ‘was gegeben werden kann, was sich leicht geben läßt’, ursprünglich von Münzen und Waren im Sinne von ‘im Umlauf befindlich’. gangbar Adj. ‘begehbar, gängig, üblich, gültig’ (16. Jh.); vgl. mhd. ungancbære. gängig Adj. ‘gangbar, gebräuchlich, verbreitet, gut gehend (von Waren)’, mhd. gengec, für älteres gleichbed. mhd. genge (s. oben); vgl. ahd. missigengīg ‘fehltretend’.

Typische Verbindungen zu ›Gang‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gang‹.

Verwendungsbeispiele für ›Gang‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das hält die Uhr ebenso in Gang wie der Zug eines Gewichtes. [Wissen und Leben, 1959, Nr. 12]
Nur bei großen Essen mit mehreren Gängen, die vom Personal angeboten werden, kann man ruhig einmal einen Gang auslassen. [Oheim, Gertrud: Einmaleins des guten Tons, Gütersloh: Bertelsmann 1957 [1955], S. 213]
Diese Folge entspricht natürlich nicht dem tatsächlichen Gang der Diskussion. [Habermas, Jürgen: Theorie des kommunikativen Handelns – Bd. 1. Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1981, S. 79]
Warum sollen wir korrigierend in den Gang der Dinge eingreifen, wenn doch alles kommt, wie es kommen muß? [Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 2: Neuzeit und Gegenwart. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1952], S. 1366]
Das Wachstum ist wieder in Gang gekommen, und es werden wieder Stellen geschaffen. [Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
Zitationshilfe
„Gang“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gang#1>.

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Gang, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Gang · Nominativ Plural: Gangs
Aussprache  [gɛŋ]
Wortbildung  mit ›Gang‹ als Erstglied: Gang-Mitglied · 2gangartig · Gangmitglied
 ·  mit ›Gang‹ als Letztglied: Jugendgang · Streetgang  ·  mit ›Gang‹ als Binnenglied: Schietgänger
Herkunft aus gleichbedeutend gangamerik-engl
eWDG

Bedeutung

organisierte Gruppe von Verbrechern
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
2Gang · Gangster
2Gang f. ‘organisierte Gruppe, kriminelle Bande’. In den 30er Jahren des 20. Jhs. wird gleichbed. amerik.-engl. gang übernommen. Das Wort entspricht (vgl. aengl. mengl. gang) etymologisch nhd. 1Gang m. (s. d.), bedeutet daher eigentlich ‘das Gehen, Art und Weise des Gehens, Gang’, bezeichnet dann den ‘gemeinsamen Weg zu einem bestimmten Zweck’, das ‘gemeinsame Handeln einer Gruppe’, die ‘Arbeitskolonne’, schließlich die ‘kriminelle Bande’. Gangster m. ‘Mitglied einer organisierten Bande von (Schwer)verbrechern’, anfangs auch ‘Schmuggler’; heute auch für den ‘kriminellen Einzelgänger’; Übernahme (30er Jahre 20. Jh.) von gleichbed. amerik.-engl. gangster.

Typische Verbindungen zu ›Gang‹ (berechnet)

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Verwendungsbeispiel für ›Gang‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ihr habt einige Mädchen in der Gang, kämpfen die auch? [Der Spiegel, 12.11.1990]
Zitationshilfe
„Gang“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gang#2>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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