Es gab mal eine Zeit, da konnte Rocky sie alle haben. Er spielte französische Chansons und die Frauen schmolzen dahin. Das ist zwar längst vorbei, aber als Thorben vor seiner Tür steht, wird er noch einmal herausgefordert. Der junge Mann, der behauptet sein Sohn zu sein, weiß nicht, wie man Frauen flachlegt und Rocky soll es ihm beibringen. So gehen sie auf die Jagd: Junge, schöne Frauen sollen es sein... die nur auf sie gewartet haben.
FIKKEFUCHS ist eine vielschichtige Vater-Sohn-Geschichte, die mit ihrem provokant-pointierten Humor Männerbilder auf allen Ebenen demontiert.
Wie kam es zu der Idee von Fikkefuchs?
Die ursprüngliche Idee kam von Wolfram Fleischhauer. Er wollte einen Film über Männer und Männlichkeit machen. Ich habe dann einen Vater-Sohn-Konflikt dazu erfunden. Das hatte für mich viel Potential, weil das gleich noch eine ganz spezielle Ebene mit sich bringt: denn eigentlich hat ein Vater seinen Sohn zu schützen, zu lieben und zu erziehen. Aber die Hauptfigur Rocky ist das Gegenteil von alldem. Aber gerade das ist wunderbar und für mich eine herrliche Spielwiese, ordentlich inkorrekt sein zu können, was ich persönlich sehr komisch finde. Es hat mich zusätzlich dazu gereizt, etwas über Sexualität von Männern zu erzählen - und zwar aus unserer Sicht. Ich glaube, da reden wir Männer ganz einfach nicht so gern drüber.
Ich stelle mir das Verfassen des Drehbuchs sehr lustig vor, wie haben Sie da gearbeitet und recherchiert?
Die Recherche hat mir tatsächlich wahnsinnigen Spaß gemacht. Wir waren in verschiedenen Clubs und in Etablissements, wo man schnell oder auch nicht so schnell Sex haben kann. Ich habe mich unter anderem auch mit einem echten Pick-Up-Artist getroffen und ausgiebig über sein „Handwerk“ unterhalten. Geschrieben habe ich dann allein und Wolfram Fleischhauer war mein genialer Brainstorming-Partner. Das war für mich und den Film unglaublich wichtig. Er konnte mir immer genau sagen, was er gut und nicht gut fand. Wir haben uns hervorragend gestritten!
Der Film lebt vor allem von der Chemie zwischen Ihnen und Franz Rogowski. Wie kam die Zusammenarbeit zustande und welche Erfahrungen haben Sie während des Drehs gemacht?
Ich hatte Franz in LOVE STEAKS gesehen und fand ihn ganz großartig. Ich habe ihn dann mal getroffen und ihm das Skript unseres Films mitgegeben. Er fand es sehr lustig, er verstand den Humor sofort. Das war für mich ein riesiger Gewinn und eine tolle Bestätigung. Er ist vor allem so wunderbar uneitel! Und das macht für mich nicht unwesentlich einen wirklich guten Schauspieler aus. Vor allem in diesem Film, der uns von unserer Eitelkeit sehr viel abverlangt. Ich habe deshalb die größte Anerkennung für Franz. Es ist unglaublich, wie sehr er bereit ist, sich und seine Figur durch den Kakao zu ziehen, ohne sie jemals lächerlich zu machen.
Eine Satire über Männer in der Sexkrise, vielleicht sogar über verletzte Männlichkeit - warum ist die Zeit gerade jetzt reif für solch einen Film?
Männer sind ja immer nur „herausgefordert“. Männer haben keine Angst. Und deswegen glaube ich, dass es beispielsweise ein generelles Problem von Männern ist, etwa über ihre Bedürfnisse zu reden. Warum es so wenige Filme über die Probleme von Männern gibt? Ich glaube, weil man so viel Gleichmacherei betreibt. Und zwar von allen Seiten. Auch ein paar der Frauen, mit denen ich über diesen Film bereits gesprochen habe, meinten, sie könnten es gar nicht glauben, dass Männer hier von ihren kleinen Problemen erzählen und sich darüber ausheulen. Ich finde das aber wichtig. Feministische Filme gibt es schon seit 20-30 Jahren im deutschen Kino, da hat sich glücklicherweise etwas bewegt. Das ist man den Männern voraus. Wir haben keine echten „Peer-Gruppen“, wir haben keine Männer-Literatur und auch keine Emma.
Wir haben Muskelzeitschriften und Auto-Bild, das war’s. Das ist mir tatsächlich erst bei der Recherche aufgefallen, dass Männer da noch sehr einsam sind in ihrer Bedürfniswelt. Das ist generell in der Gesellschaft aber auch beispielsweise in der Kunst so.
Besetzung |
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Rocky | Jan Henrik Stahlberg |
Thorben | Franz Rogowski |
Sigmar | Thomas Bading |
Wilson | Susanne Bredehöft |
Bukake | Jan Pohl |
Manni | Hans Ullrich Laux |
Harald | Roald Schramm |
Psychologin | Saralisa Volm |
Stab |
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Regie | Jan Henrik Stahlberg |
Drehbuch | Jan Henrik Stahlberg Wolfram Fleischhauer |
Kamera | Ferhat Yunus Topraklar |
Szenenbild | Nora Lynn Kommer |
Kostüm | Sarah Christine Reuleke |
Maske | Latisha Nicholson Deborah Maier |
Schnitt | Sarah Clara Weber |
Produzenten | Saralisa Volm Patrick Volm-Dettenbach |
Ko-Produzenten | Wolfram Fleischhauer Jan Henrik Stahlberg Christian Kröhl |
Casting Director | Stephanie Maile |