Sommerfrische, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Sommerfrische · Nominativ Plural: Sommerfrischen
Aussprache
Worttrennung Som-mer-fri-sche
Wortbildung
mit ›Sommerfrische‹ als Erstglied:
Sommerfrischler
Bedeutungsübersicht
eWDG und DWDS
Bedeutung
veraltend
a)
Aufenthalt im Sommer an einem ErholungsortWDG
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: die Sommerfrische verbringen, genießen
in Präpositionalgruppe/-objekt: zur Sommerfrische weilen, in die Sommerfrische fahren
Beispiele:
Denn seit die Sommerfrische der alpinen Wintersaison zusehends den Rang abläuft, brauchen bergige Regionen überzeugende Argumente im Kampf um zahlende Gäste, für Zeiten, in denen kein Schnee liegt. [Die Zeit, 01.10.2014]
Eigentlich war das Hotel für die Sommerfrische reicher Araber geplant. [Der Spiegel, 18.07.2011]
Wer in die Sommerfrische ins Berliner Umland fährt, strebt zu Flüssen und Seen, schließlich gibt es davon in Brandenburg mehr als genug. [Der Tagesspiegel, 01.06.2005]
Solange die Kinder im Haus sind, folgt das Familienleben einem festen Wochen‑ und Jahresrhythmus, wozu die regelmäßige Feier der Eucharistie an den Sonntagen ebenso gehört wie […] die jährliche Sommerfrische hoch in den Schweizer Alpen. [Schwarz, Hans-Peter: Anmerkungen zu Adenauer. München: Deutsche Verlags-Anstalt 2005 [2004], S. 20]
b)
Ort für einen Erholungsaufenthalt im Sommer
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine beliebte, mondäne, ländliche Sommerfrische
in Präpositionalgruppe/-objekt: in die Sommerfrische fahren
in Koordination: Kurorte und Sommerfrischen
Beispiele:
die Badeorte an der Ostsee gehören zu den beliebtesten Sommerfrischen
Die klassischen Sommerfrischen an Nord‑ und Ostsee haben ihre Strukturkrise dagegen noch immer nicht überwunden: Trotz des guten Wetters gingen die Übernachtungszahlen in Schleswig‑Holstein gegen den positiven Bundestrend nochmals ganz leicht zurück. Niedersachsen stagnierte. [Die Zeit, 05.01.2000]
In Winklern, der einstigen Sommerfrische an der Paßstraße zum Großglockner, haben sich die Übernachtungszahlen seit 1990 halbiert. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.11.2006]
Von 1853–63 lebte sie teils in Friedrichsruhe bei Öhringen, teils in München, von wo aus alljährlich die Sommerfrischen im bayrischen Oberlande besucht wurden, bis dann die finanziellen Verhältnisse der Fürstin diese endlich zwangen, ihre Hofhaltung sehr einzuschränken und sich von E. J. zu trennen. [Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig 1913]
letzte Änderung:
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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
frisch · auffrischen · erfrischen · Erfrischung · Frische · Sommerfrische · Frischling
frisch Adj. ‘unverbraucht, neu, vital’, auch ‘kühl’, ahd. frisc (um 1000), mhd. vrisch, (mit Metathese) mnd. versch, vers, varsch, mnl. versc, varsc, vorsc, nl. vers (nl. fris stammt aus dem Nhd.), aengl. fersc (‘salzlos, ungesalzen’). Die Etymologie ist nicht geklärt. Ein Zusammenhang mit aslaw. prěsnъ ‘neuerlich, jüngst, neu’, russ. présnyj (пресный), lit. prė́skas ‘ungesäuert, süß, fade’ ist fraglich. Auf Entlehnung aus dem Germ. beruhen frz. frais und ital. fresco ‘frisch’, das mit neuer Bedeutung rückentlehnt wird (s. Fresko). – auffrischen Vb. ‘erneuern, intensivieren, (wieder)beleben’ (17. Jh.), seemannssprachlich vom Wind ‘stärker, lebhafter werden’ (19. Jh.). erfrischen Vb. ‘stärken, beleben, anregen’ (16. Jh.), mhd. ervrischen ‘auffrischen, reinigen, frisch machen oder werden’; häufig partizipial erfrischend, auch in der Verstärkung herzerfrischend. Erfrischung f. ‘Stärkung, Belebung’ (16. Jh.), ‘stärkender Imbiß oder Trank’ (18. Jh.). Frische f. ‘Unverbrauchtheit, Vitalität’, mhd. vrische. Sommerfrische f. ‘sommerlicher Erholungsaufenthalt sowie der dafür geeignete Ort’, um 1800 aus südd. Mundarten in die Literatursprache aufgenommen; in diesem Sinne vereinzelt bereits Frische (17. Jh.). Frischling m. ‘Wildschweinferkel’, älter auch allgemein ‘Jungtier’ (15. Jh.); vgl. ahd. frisking ‘Jungtier, Opfertier’ (9. Jh.), mhd. vrischinc, vrischlinc ‘Jungtier’ (Schaf oder Schwein), asächs. frisking und (mit Metathese) ferskang.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›Sommerfrische‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Sommerfrische‹.
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