BZKF Young Scientist Fellowship: Förderung für Frau Dr. Johanna Waidhauser aus dem UKA / CCCA

BZKF Young Scientist Fellowship: Förderung für Frau Dr. Johanna Waidhauser aus dem UKA / CCCA

Frau Dr. med. Johanna Waidhauser, tätig in der II. Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum Augsburg, hat im Rahmen der zweiten Ausschreibung „BZKF-Young Scientist Fellowship“ des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) eine Förderung in Höhe von 100.000 € am Standort Augsburg erhalten.

© Fotos: J. Waidhauser

Über das BZKF-Young Scientist Fellowship

Das BZKF fördert 2024 mit dem BZKF-Young Scientist Fellowship zum zweiten Mal seit 2023 herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Medizin und Lebenswissenschaften im Bereich der Krebsforschung in Bayern.

Auf diese Weise werden wichtige Impulse für innovative klinische Forschungsprojekte an den sechs bayerischen Universitäten und Uniklinika gegeben, welche unmittelbar zur stetigen Weiterentwicklung und Verbesserung von Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen in Bayern beitragen. Im Fokus steht hierbei die schnelle Übermittlung zielgerichteter Tumortherapie-Verfahren vom Labor in die klinische Anwendung und damit unmittelbar stets an erster Stelle: das Patientenwohl.

In diesem Jahr wurden acht Nachwuchswissenschaftlern Förderungen vergeben. Die Auszeichnung erfolgte am 14. Februar 2024 in einer virtuellen Ehrung.

Über das ausgezeichnete Forschungsprojekt

Frau Dr. Waidhauser forscht im Rahmen der interdisziplinären Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Andreas Rank, welche sich mit Untersuchungen des zellulären Immunstatus (Immunphänotypisierung) bei gesunden Probanden und Patienten mit Tumorerkrankungen beschäftigt. Im Fokus der Preisträgerin liegt die Immunphänotypisierung bei Patienten mit soliden Tumoren. Im Rahmen des vom BZKF geförderten Projektes sollen zirkulierende Tumorzellen – also Tumorzellen, die ins Blut abgewandert sind – bei Patienten mit fortgeschrittener Tumorerkrankung untersucht werden.

Hierbei sollen bereits etablierte Verfahren (CellSearch Technologie) durch die Erforschung und den Ausbau neuer, erfolgversprechender Möglichkeiten zur Bestimmung von Merkmalen zirkulierender Tumorzellen erweitert werden: „Wir untersuchen im Blut von Tumorpatienten, ob wir zirkulierende Tumorzellen mit der sogenannten 'Durchflusszyometrie' nachweisen können. Diese Methode verwendet man sonst hauptsächlich, um Immunzellen zu messen, aber verschiedene Arbeitsgruppen konnten damit auch schon Tumorzellen nachweisen. Wir wollen dann diese Tumorzellen in der gleichen Untersuchung noch genauer charakterisieren, insbesondere im Hinblick auf solche Merkmale, die etwas über das Ansprechen auf eine Immuntherapie aussagen. Das ist der große Vorteil der Durchflusszytometrie, dass man hiermit viele verschiedene Marker an einer kleinen Menge Blut untersuchen kann.“

Für die individuelle Behandlung hätte dies enorme Auswirkungen: Eine vergleichsweise einfache und schmerzarme Probenentnahme (Blutabnahme) verkürzt die Suche nach dem individuell geeigneten Behandlungsweg, sodass gezielter und frühzeitiger von einer Immuntherapie profitiert oder auf andere Therapiemöglichkeiten umschwenkt werden kann.

Zur Preisträgerin:

Die 35-jährige gebürtige Augsburgerin studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Humanmedizin, 2015 erfolgte ihre Promotion in der Anästhesie bei Prof. Rehm, Klinikum Großhadern (magna cum laude).

Seit 2015 ist Frau Dr. Waidhauser in der II. Medizinischen Klinik (Prof. Trepel) am Klinikum Augsburg tätig, wo sie 2021 ihre Facharztausbildung zur Internistin absolvierte. In dieser Zeit nahm eine kontinuierliche fachliche Weiterentwicklung ihren Lauf, stets verbunden mit einer großen Affinität für fachübergreifende Erweiterungen und Interaktion an der Schnittstelle zwischen Labor und klinischer Anwendung:

Seit 2017 ist sie in der in der Arbeitsgruppe „zellulärer Immunstatus“ tätig. 2019 begann ihre interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie und Molekulare Diagnostik (Prof. Märkl), unter anderem zur Erforschung des prognostischen Biomarkers SARIFA (Stroma Areactive Invasion Front Areas).

Seit 2022 ist sie im Mentoringprogramm der Forschungs- und Nachwuchsförderung der Universität Augsburg (Mentorin: Prof. Binder, Basel) aufgenommen und erhielt im selben Jahr den 3. Preis der Dr. Wolfbauer-Stiftung Donauwörth für herausragende Publikationen.

2023 erhielt sie eine Förderung der Else Kröner-Fresenius Stiftung für ihr Forschungsprojekt „Frühzeitige Analyse des Ansprechens auf eine Immuntherapie anhand der Differenzierung von Lymphozyten“.

Seit 2023 ist Frau Dr. Waidhauser Oberärztin der II. Medizinischen Klinik.

Als Mutter dreier Kinder im Vorschulalter ist auch im privaten Leben stets für viel Bewegung, Ausgleich und Abwechslung gesorgt. Bei so viel Dynamik stellt sich geradezu zwangsläufig die Frage: Gibt es ein Patentrezept, wie man auf so einem hohen Niveau so viel Verantwortung stemmen und Power generieren kann?

Für die Preisträgerin hat dies viel zu tun mit dem Zusammenwirken von persönlichen Neigungen und der Neugier, immer über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen sowie einem hohen Maß an Teamgeist in der unmittelbaren Umgebung. Translationale Ansätze – Forschung am Übergang zwischen Labor und Klinik –  begreift sie als wundervolle Chance, den klassischen Klinikalltag zu beflügeln. Die Konzeption und schriftliche Ausarbeitung von wissenschaftlichen Texten und Projekten – beides Grundvoraussetzungen für die erfolgreiche Einwerbung von Fördermitteln – bereite ihr nicht nur Freude, sondern wäre zugleich ein dankbar flexibler Schaffensraum und eine Möglichkeit „trotz Elternzeiten nicht komplett „raus“ zu sein, weil man das eben auch gut zu jeder Zeit und von zu Hause aus machen kann.“

Vereinbarkeit von Beruf, Forschung und Familie kann wiederum nur in funktionierenden, bestmöglich eingespielten Team(s) gedacht werden und ist immer ein multiperspektivisches, „interdisziplinäres“ und generationsübergreifendes Unterfangen unter bereitwilligem Einsatz von „Extrameilen“; ein fortwährendes Austarieren von Desideraten, Kompromissen und Priorisierungen im Dialog: gelebte Wissenschaft par excellence.

Dr. Johanna Waidhauer und MTA Alicia Thoma bei der Arbeit am Durchflusszytometer (Foto: Universitätsklinikum Augsburg, J. Waidhauser)

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