Musik - Geschichte des Jazz
 

Die vielf�ltigen Einfl�sse im geschichtlichen Verlauf der Jazzmusik

Die urspr�ngliche Entwicklung der Jazzmusik hat ihre lange Tradition in der vor Jahrhunderten entstandenen Volksmusik der Schwarzen, die in Kolonien und Landstrichen Amerikas als Sklaven lebten. Zus�tzlich k�nnen aber auch europ�ische Einfl�sse nach Art der Kunst� und Volksmusik des 18. und 19. Jahrhunderts erkannt werden. Afrikanische Wurzeln sind vor allem im gesanglichen Jazz erkennbar, denn dabei �berlie� man dem S�nger einen umfassenden Freiraum f�r Gesangsimprovisation und Modulation. Hierbei erkennt man das Schema des Call-and Response Gesangs als deutliches Muster und die so entwickelten Lieder wiesen einen sehr komplexen Rhythmus der Melodief�hrung auf, der sich nicht nur durch die Vokalparts, sondern durch alle Instrumental-Stimmen der Lieder zog. Die Worksongs der Afroamerikaner, die w�hrend der Feldarbeit gesungen wurden und selbst Wiegenlieder und gottesdienstliche Ges�nge, die wir heute als Spiritual klassifizieren oder der Blues, der sich als eigene Musikform erhalten hat, k�nnen ihren Einfluss auf die Entstehung des Jazz nicht leugnen. Weitere europ�ische Einfl�sse fanden sich in den M�rschen und Hymnen oder der Tanzmusik, dem der Jazz auch seine theoretische Orientierung verdankt und die eine Zuordnung festgelegter Harmonien und Akkorde erlaubte. Trotzdem wurde zu Beginn der Jazzmusik zum gr��ten Teil ohne Notenmaterial musiziert und erst im Jahr 1910 mit den Blueswerken des Orchesterleiters W. C. Handy kamen erste Werke auch als Notenmaterial zur Ver�ffentlichung. Den gesanglichen Part bestritt zu dieser Zeit die damals bekannte S�ngerin der Bluestradition, Bessie Smith.

Blaskapellen und Brassbands

Jazz wurde in der Vergangenheit von kleinen Brassbands oder Blaskapellen, aber auch von Solopianisten dargeboten. Dies galt nicht nur f�r Orte wie Bars und Kneipen. Blaskapellen begleiteten beispielsweise Trauergemeinden mit Trauerliedern auf dem Hinweg zum Friedhof. Der R�ckweg war dann gepr�gt von fr�hlichen M�rschen. Das kennt man bis heute aus der Gegend um New Orleans. Der nach dieser Stadt benannte Jazzstil zeigte Trompete oder Kornett als Soloinstrument, w�hrend Antwortphrasen der Klarinette zufielen und die Posaune f�r Akkorde und rhythmische Tonfolgen gedacht war. Zeitlich ansiedeln w�rde man diesen Stil etwa zum Ende des 19. Jahrhunderts. Die Gruppenimprovisation war ein wichtiges Grundelement dieses Stils.
Erste Tontr�ger des Jazz erschienen recht sp�t und zwar im Jahr 1917 mit den Aufnahmen der legend�ren �Original Dixieland Jazz Band�, wobei diese Form des Jazz wieder eine v�llig neue Stilrichtung auswies und sich quasi selbst neu erfand. Zum ersten Mal fand hier der Jazz auch kommerzielle Verbreitung.
Weiter ging es mit Interpreten wie Jelly Roll Morton (*20. September 1889) am Piano, dem Saxophonisten Sidney Bechet (* 14. Mai 1897) oder den Trompetern Freddie Keppard (*27. Februar 1890) und Bunk Johnson. Besondere Ber�hmtheit aber erlangte sp�ter der Trompeter Louis Armstrong. Seine Form der Interpretation und Improvisation konnte ihm lange niemand nachmachen und auf ihn geht auch die Form des Silbengesangs zur�ck, bei dem Laute zur Nachahmung eines Instrumentes genutzt werden.
Im Folgenden entwickelten sich Chicago und New York zu Jazz-Zentren. Viele bekannte Musik-Gr��en fanden sich dort zusammen. Die Technik des Jazz wurde zunehmend verfeinert und in immer gr��eren Ensembles wie den ersten Big Bands pr�sentiert. Auch hier erkannte man weiterhin die Grundz�ge der Ursprungsmusik, die sich durch andere Taktschemata und gro�en Spielraum f�r klangliche Improvisation weiter entwickelten.
Zwar trug beispielsweise Duke Ellington den Erfolg des Jazz bis in die Neuzeit, aber viele andere Namen wie des Orchesters von Count Basie (* 15. April 1894) bleiben mit der Jazzmusik auch in der Zukunft eng verbunden und haben sich auch ins Ged�chtnis aller Liebhaber dieser musikalischen Stilrichtung eingepr�gt.

Der Jazz kam nach Deutschland

Der Jazz kam in den 1920er Jahren nach Deutschland, insbesondere durch amerikanische Besatzungstruppen nach dem Ersten Weltkrieg. Der Tanzmusik-Stil des Dixieland-Jazz wurde immer beliebter, und Berlin wurde zu einem Zentrum f�r den Jazz. Ber�hmte Musiker wie Louis Armstrong, Miles Davis und Benny Goodman hatten gro�en Einfluss auf die lokale Szene.
In der Nazi-Herrschaft wurde die Jazzmusik als als "entartete Musik" und im Volksmund als �Negermusik" bezeichnet. Viele Jazzmusiker wurden verfolgt, aber dennoch �berlebte die Jazzszene heimlich im Untergrund einiger deutschen St�dten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Jazzmusik langsam wieder beliebter zu werden. In den 1950er und 1960er-Jahren erlebte der Jazz, beeinflusst von amerikanischen Avantgarde-Musikern wie Ornette Coleman oder John Coltrane, einen Aufschwung.

Geschichte des Jazz - Literatur

Jazz Legenden


Louis Armstrong
Ella Fitzgerald
Dizzy Gillespie
Miles Davis
Dave Brubeck
Benny Goodman
Charlie Parker
Duke Ellington
Count Basie
Billie Holiday
Benny Carter