Hüter der goldenen Äpfel - Ausstellung der Klassik Stiftung Weimar
Nahaufnahmen von Citrus- und Ananaspflanzen

Hüter der goldenen Äpfel

300 Jahre Orangeriekultur in Weimar

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Dauerausstellung

Die Ausstellung „Hüter der goldenen Äpfel“ im Gärtnerwohnhaus inmitten der Weimarer Orangerie gibt einen Überblick über deren nahezu 300-jährige Geschichte und ist den Gärtnerfamilien gewidmet, die zumeist über Generationen in den Weimarer Parkanlagen tätig waren. Sie informiert über die Besonderheiten exotischer Pflanzen und über die gartenkünstlerischen Ambitionen seit der Zeit Herzog Ernst Augusts Anfang des 18. Jahrhunderts. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den botanischen Interessen von Carl August und Goethe während der Blütezeit der Orangerie.

Kontakt

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In den historischen Räumen des ab 1735 erbauten Gärtnerwohnhauses zeigen mediale Inszenierungen spielerisch die Anfänge der repräsentativen Pomeranzensammlung sowie die Kultivierung exotischer Pflanzen unter den besonderen klimatischen Bedingungen. Vorgestellt werden zudem der botanische Garten südlich der Orangerie und der Pflanzenkatalog, der aus den Studien hervorging, der Hortus Belvedereanus

Einblick in die Ausstellung
Die Gärtnerfamilien waren zumeist über Generationen in den herzoglichen Parkanlagen tätig, Foto: Marcel Krummrich
Der Hortus Belvedereanus ist der Belvederer Pflanzenkatalog und listet 7900 Arten und Varietäten auf. Die kunstvollen Illustrationen der Pflanzen können im Gärtnerwohnhaus erkundet werden, Foto: Marcel Krummrich
Botanische Studien leicht gemacht: Anhand von Modellen lassen sich Pflanzenquerschnitte von Agave, Citrus und Casuarine, dem sogenannten Kängurubaum, erkunden, Foto: Marcel Krummrich
Steckbriefe der in Weimar kultivierten exotischen Gewächse geben einen Überblick über ihre Herkunft und ihre Verwendung in heutiger Zeit. Die Bitterorange ist Bestandteil des berühmten Kölnisch Wasser, Foto: Marcel Krummrich

In einer weiteren Medienstation werden die Weimarer Gartenbibliotheken und besonders ausgewählte Bücher aus den Beständen der botanischen Fachbibliothek von Carl August gezeigt und mit den exotischen Pflanzen, den Orangeriebauten und dem Belvederer Landschaftspark in Beziehung gesetzt.

Entdecke Weimarer Gartenkultur digital!

Historische Bücherschätze aus der Herzogin Anna Amalia Bibliothek werden in einer Medienstation digital zum Leben erweckt. Die vorgestellten Pflanzen und Insekten sind Teil der Weimarer Parklandschaften.

Schon gewusst?

Fragen zur Weimarer Gartenliteratur

Wusstest du schon, dass die Herzogin Anna Amalia Bibliothek früher ein Gartenschloss war?

Mitte des 16. Jahrhunderts entsteht nahe der fürstlichen Residenz ein Lustschloss mit Garten, der sich an Vorbildern in Italien und Frankreich orientiert.

Im Garten wachsen exotische Pflanzen, die unter großem Aufwand von italienischen Gärtnern nach Weimar überführt werden: Pomeranzen, Granatäpfel, Limonen, Oliven und über 2000 Rosenstöcke wechseln sich in symmetrischen Beetanlagen ab.

Ein turmartiger Springbrunnen beherrscht den exotischen Garten und verleiht ihm durch seine Wasserkunst Lebendigkeit.

Weißt du schon, wie sich ein Teetisch in einen Garten verwandeln lässt?

Jährlich zum 16. Februar zaubert ein farbenpräch­tiges Arrangement duftender Blumen Frühlingsstim­mung in den Spiegelsaal des Weimarer Stadtschlosses: der Stubengarten der Maria Pawlowna. Die Gärtnerin­nen und Gärtner der Orangerie Belvedere bepflanzen ihn bereits Ende Januar, damit er pünktlich zum Geburtstag der Großherzogin in voller Blüte steht.

Maria Pawlowna, eine leidenschaftliche Blumenlieb­haberin, erwirbt den Tisch aus Mahagoni mit einge­lassener Pflanzschale vermutlich um 1820. Die Mode des Stubengartens, des „Jardin portatif", stammt aus England. In Weimar stellt ihn der Verleger Friedrich Justin Bertuch 1792 im „Journal des Luxus und der Moden" vor.

Wusstest du schon, dass es in Weimar einen großen botanischen Garten gab?

Die Orangerie in Belvedere ist der Ort, an dem Carl August und Goethe ihrer botanischen Leidenschaft nachgehen. An der Südseite legen sie einen Garten für exotische Gewächse an. So gelangen neue Arten aus aller Welt in die Pflanzensammlung, deren beeindruckende Vielfalt um 1820 einen Höhepunkt erreicht.

Ein gedruckter Katalog des Belvederer Gartens entsteht im selben Jahr und verzeichnet rund 7900 Arten und Varietäten. Damit wird der wissenschaftliche Anspruch der botanischen Forschung zum Ausdruck gebracht.

Wusstest du schon, dass Bienen ihre Nester auch aus Stein bauen können?

An der Fassade des Südflügels der Orangerie in Belvedere finden die barocke Architektur und die Baukunst der Schwarzen Mörtelbiene (Mega­chile parietina) in einem einzigartigen Naturdenk­mal zusammen. Die seltene Wildbienenart siedelt sich hier im 19. Jahrhundert an und erschafft rund um die Sandsteinplastiken beeindruckende Frei­bautennester. In solcher Größe sind sie in Mittel­europa an keinem anderen Ort zu finden.

Vermutlich in den 1960er Jahren führen ökologi­sche Veränderungen zum Aussterben der Popula­tion in Belvedere. Deutschlandweit gibt es nur noch vier Vorkommen der Schwarzen Mörtelbiene.

Weißt du schon, wie blühende Inseln im Park entstehen?

Der Clump ist ein beliebtes Gestaltungselement des Englischen Landschaftsgartens. Die polnische Fürstin und Kunstmäzenin lzabela Czartoryska widmet ihm ein umfangreiches Kapitel in ihrem kostbar illustrierten Gartenbuch.

Der englische Begriff clump (dt.: Klumpen) be­zeichnet in Gruppen arrangierte Anpflanzungen verschiedener Gehölze, Sträucher und Blumen. Czartoryskas sinnliche Beschreibungen der Pflan­zenkombinationen wecken Assoziationen eines gelungenen Zusammenspiels von Licht und Schat­ten, Farbe und Form, Bewegung und Duft bei wechselnden Witterungen und Jahreszeiten.

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Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.